28.01.2012 um 02:18 Uhr
Von wegen Relikt
Mannschaften wie Neapel und Udinese spielen sie. Aber auch international sorgte Chiles Nationalmannschaft bei der WM 2010 damit für Aufsehen. Doch ein anderes Team steht dank ihr momentan noch mehr im Fokus als zuvor...der FC Barcelona.
Die Rede ist natürlich von der dreier Abwehrreihe, kurz Dreierkette.
In Zeiten der Dominanz von vier Abwehrspielern als moderne Form der Verteidigung schien sie lange Zeit als Relikt aus alten Zeiten. Doch warum wird sie momentan aktueller denn je? Der folgende Blog soll zeigen warum die Dreierkette nie wirklich weg war und was sie für taktische Möglichkeiten und Risiken eröffnet.
Um die Entwicklung der Abwehrformation hin zur Viererkette zu verstehen, muss man sich zunächst vor Augen halten, welche Vorteile sie im Vergleich zum System der Dreierkette oder des Liberos bietet.
Einerseits zollte die Viererkette dem Trend des ballorientierten Verteidigends Tribut. So ermöglichte selbiges eine Reduktion der Laufwege des Einzelnen aber auch die "Vereinfachung" der taktischen Ordnung, da es zu keinen Situationen mehr kommen sollte, in denen Kreuzbewegungen der Offensivspieler für Unordnung in der Abwehrformation sorgen. Die Gegenspieler wurden schlichtweg an den Nebenmann übergeben, was natürlich eine entsprechende Kommunikation verlangt. Hinzu kommt, dass beide Flügel mit Abwehrspielern besetzt sind und Angriffe über die Außenbahnen eine geringere Erfolgschance bieten.
Neben diesen Vorteilen im eigenen Defensivverhalten, ermöglichte sie im Offensivspiel ganz neue Möglichkeiten. So war es zusätzliche Aufgabe der Außenverteidiger sich in die Offensive einzuschalten und auf den Flügeln für weitere Anspielstationen zu sorgen um als potentieller Flankenspieler zu agieren. Für ein Überzahlspiel im Mittelfeld war somit zumeist gesorgt.
In dieser letzten Beschreibung lässt sich bereits erahnen, dass die Viererkette in ihrer Offensiv-Defensiv Bewegung schon immer ständigen Veränderungen unterworfen war. Im Extremfall kann dies im Prinzip zu einer Zweierkette führen, sollte die eigene Mannschaft im Ballbesitz, sprich in der Offensivbewegung sein.
Dass jedoch in diesem Außmaß und derartiger Bewusstheit mit den Transformationen zwischen den Systemen gearbeitet wird ist ein äußerst interessantes Phänomen der aktuellen Fußballgegenwart. Da die anfangs erwähnten Teams aus Neapel und Udinese zwar mit einer Dreierkette spielen, diese jedoch auch als relativ feste Grundordnung umsetzen und weniger flexibel agieren, bietet sich der FC Barcelona immer wieder als bestes Beispiel für ein Umspringen zwischen den Systemen an.
Wie genau die Transformation im Umschaltverhalten von Mannschaften aussehen kann möchte ich im folgenden an zwei beliebten taktischen Systemen demonstrieren. Einerseits kommt das von den meisten Mannschaften praktizierte 4-2-3-1 zum Einsatz und anderseits das klassische 4-4-2 mit Rautenformation im Mittelfeld. Zur besseren Anschaulichkeit zeige ich die Positionsveränderungen der einzelnen Spieler in graphischer Form dar.
Hier gehts zu Teil 2
Die Rede ist natürlich von der dreier Abwehrreihe, kurz Dreierkette.
In Zeiten der Dominanz von vier Abwehrspielern als moderne Form der Verteidigung schien sie lange Zeit als Relikt aus alten Zeiten. Doch warum wird sie momentan aktueller denn je? Der folgende Blog soll zeigen warum die Dreierkette nie wirklich weg war und was sie für taktische Möglichkeiten und Risiken eröffnet.
Um die Entwicklung der Abwehrformation hin zur Viererkette zu verstehen, muss man sich zunächst vor Augen halten, welche Vorteile sie im Vergleich zum System der Dreierkette oder des Liberos bietet.
Einerseits zollte die Viererkette dem Trend des ballorientierten Verteidigends Tribut. So ermöglichte selbiges eine Reduktion der Laufwege des Einzelnen aber auch die "Vereinfachung" der taktischen Ordnung, da es zu keinen Situationen mehr kommen sollte, in denen Kreuzbewegungen der Offensivspieler für Unordnung in der Abwehrformation sorgen. Die Gegenspieler wurden schlichtweg an den Nebenmann übergeben, was natürlich eine entsprechende Kommunikation verlangt. Hinzu kommt, dass beide Flügel mit Abwehrspielern besetzt sind und Angriffe über die Außenbahnen eine geringere Erfolgschance bieten.
Neben diesen Vorteilen im eigenen Defensivverhalten, ermöglichte sie im Offensivspiel ganz neue Möglichkeiten. So war es zusätzliche Aufgabe der Außenverteidiger sich in die Offensive einzuschalten und auf den Flügeln für weitere Anspielstationen zu sorgen um als potentieller Flankenspieler zu agieren. Für ein Überzahlspiel im Mittelfeld war somit zumeist gesorgt.
In dieser letzten Beschreibung lässt sich bereits erahnen, dass die Viererkette in ihrer Offensiv-Defensiv Bewegung schon immer ständigen Veränderungen unterworfen war. Im Extremfall kann dies im Prinzip zu einer Zweierkette führen, sollte die eigene Mannschaft im Ballbesitz, sprich in der Offensivbewegung sein.
Dass jedoch in diesem Außmaß und derartiger Bewusstheit mit den Transformationen zwischen den Systemen gearbeitet wird ist ein äußerst interessantes Phänomen der aktuellen Fußballgegenwart. Da die anfangs erwähnten Teams aus Neapel und Udinese zwar mit einer Dreierkette spielen, diese jedoch auch als relativ feste Grundordnung umsetzen und weniger flexibel agieren, bietet sich der FC Barcelona immer wieder als bestes Beispiel für ein Umspringen zwischen den Systemen an.
Wie genau die Transformation im Umschaltverhalten von Mannschaften aussehen kann möchte ich im folgenden an zwei beliebten taktischen Systemen demonstrieren. Einerseits kommt das von den meisten Mannschaften praktizierte 4-2-3-1 zum Einsatz und anderseits das klassische 4-4-2 mit Rautenformation im Mittelfeld. Zur besseren Anschaulichkeit zeige ich die Positionsveränderungen der einzelnen Spieler in graphischer Form dar.
Hier gehts zu Teil 2
Aufrufe: 3658 | Kommentare: 0 | Bewertungen: 0 | Erstellt:28.01.2012
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