26.08.2011 um 12:29 Uhr
The Story of Derek Redmond
Derek Redmond - ein von Verletzungen geplagter Leichtathlet. Mehrere Operationen waren Teil seiner Sportkarriere, leider. Sein Revier sind die 400 Meter. Er ist oftmals im Favoritenkreis, wenn er fit ist und antreten kann. Jedoch blieb ihm ein großer Einzelerfolg immer verwehrt. Oder blieb es das wirklich? Hat er vielleicht mehr erreicht als manch anderer großer Sportler? Das hier ist seine Geschichte.
1992 sollte das Jahr von Derek Redmond werden. Er ist fest entschlossen in Barcelona olympisches Edelmetall zu holen, nachdem er verletzungsbedingt 1988 in Calgary nicht antreten konnte. Ein Jahr zuvor gewann er mit der britischen Staffel die Goldmedaille bei der Weltmeisterschaft in Tokio. Dabei lief er unter allen vier Briten die schnellste Rennrunde. Über seine Karriere hinweg hielt oder verbesserte er mehrere britische Rekorde, die heute selbstverständlich keinen Bestand mehr haben. Außerdem gewann er noch bei der Europameisterschaft mit Staffel 1986 in Stuttgart, die Silbermedaille bei der Weltmeisterschaft 1987 in Rom und die Goldmedaille bei den Commonwealth Games 1986 in Edinburgh - alle Erfolge jedoch mit der Staffel. Es sollte endlich ein Einzelerfolg her. Er war verletzungsfrei, gut drauf. Die Weichen waren gestellt, die Zeichen standen gut.
Und das er gut in Form war zeigte er gleich von Beginn an. Den Vorlauf gewann er mit der besten Zeit unter allen Vorläufen. Das Viertelfinale hakte er ebenfalls als Sieger ab. Es schien gut zu laufen und er war auf dem besten Weg in das Olympische Finale. Dann das Halbfinale. Bahn 5. Bekanntermaßen bekamen Favoriten immer eine der mittleren Bahnen. Und das war er zweifellos. Der Startschuss erfolgte und die Athleten rannten, nichts außergewöhnliches. Etwa nach 150-200 Meter humpelte Derek Redmond. Eine Verletzung, wie sollte es auch anders sein, nahm ihm den Traum von einer olympischen Medaille. Der Muskelfaserriss im Oberschenkel machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Er humpelte bis zum Stillstand und kniete dann nieder. Er musste sich geschlagen geben. Das Rennen war vorbei.
Zumindest wäre es das für 99% aller anderen Sportler gewesen. Für ihn jedoch nicht. Er verließ zu keinem Zeitpunkt seine Bahn, was bedeutet, dass er bisher nicht disqualifiziert wurde. Jeder hätte es verstanden, wenn er gesagt hätte "Ich gebe auf, das war's". Jeder kannte seine Vergangenheit. Nur er, er wollte nicht aufgeben. Er wollte selbst Entscheiden, wie das Rennen beendet wird und keine Verletzung soll ihm dabei im Wege stehen. Kein Schicksalsschlag soll ihn davon abhalten. Wille vs. Körper. Sieger: Wille. Also stand Redmond auf und lief - humpelnd gen Ziel.
Ein Mann aus dem Publikum rannte auf die Rennbahn. Es war sein Vater, der zu seinem Sohn sagte: "Du musst das hier nicht tun!" Derek antwortet: "Doch, ich muss." Daraufhin der Vater: "Na gut. Dann beenden wir das zusammen." Dadurch wurde er Derek Redmond disqualifiziert, denn Hilfe ist selbstverständlich nicht erlaubt. Das spielte zu dem Zeitpunkt aber schon lange keine Rolle mehr. Die Geschichte war ohnehin schon überragend, bewegend und überwältigend. Redmond ließ sich nicht unterkriegen und beendete unter Tränen das Rennen, gestutzt von seinem Vater und unter Standing Ovations des Publikums. Menschen, die live dabei waren, ob nun vorm Fernseher oder im Stadion, werden diesen Moment sicherlich nicht vergessen.
Ganz nach dem olympischen Gedanken: Dabei sein ist alles. Aber Redmond war nicht nur dabei. Er "kreierte" die emotionalste Geschichte der Spiele 1992. Zwar gewann er nie olympisches Edelmetall, aber die Anerkennung vieler Menschen, die ein Gewinner einer Goldmedaille in dieser Form wohl nicht erhält. Und noch eines hat er einem Gewinner voraus: er gibt den Leuten die Motivation, nicht aufzugeben. Nicht nur damals, auch heute. Mit diesem unbändigen Willen inspiriert(e) er sehr viele Menschen. An diese Geschichte werden sich mehr Leute erinnern als an den Gewinner der 400m 1992 (ganz nebenbei, es war Quincy Watts).
Aufgeben war für Redmond nie eine Option.
1992 sollte das Jahr von Derek Redmond werden. Er ist fest entschlossen in Barcelona olympisches Edelmetall zu holen, nachdem er verletzungsbedingt 1988 in Calgary nicht antreten konnte. Ein Jahr zuvor gewann er mit der britischen Staffel die Goldmedaille bei der Weltmeisterschaft in Tokio. Dabei lief er unter allen vier Briten die schnellste Rennrunde. Über seine Karriere hinweg hielt oder verbesserte er mehrere britische Rekorde, die heute selbstverständlich keinen Bestand mehr haben. Außerdem gewann er noch bei der Europameisterschaft mit Staffel 1986 in Stuttgart, die Silbermedaille bei der Weltmeisterschaft 1987 in Rom und die Goldmedaille bei den Commonwealth Games 1986 in Edinburgh - alle Erfolge jedoch mit der Staffel. Es sollte endlich ein Einzelerfolg her. Er war verletzungsfrei, gut drauf. Die Weichen waren gestellt, die Zeichen standen gut.
Und das er gut in Form war zeigte er gleich von Beginn an. Den Vorlauf gewann er mit der besten Zeit unter allen Vorläufen. Das Viertelfinale hakte er ebenfalls als Sieger ab. Es schien gut zu laufen und er war auf dem besten Weg in das Olympische Finale. Dann das Halbfinale. Bahn 5. Bekanntermaßen bekamen Favoriten immer eine der mittleren Bahnen. Und das war er zweifellos. Der Startschuss erfolgte und die Athleten rannten, nichts außergewöhnliches. Etwa nach 150-200 Meter humpelte Derek Redmond. Eine Verletzung, wie sollte es auch anders sein, nahm ihm den Traum von einer olympischen Medaille. Der Muskelfaserriss im Oberschenkel machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Er humpelte bis zum Stillstand und kniete dann nieder. Er musste sich geschlagen geben. Das Rennen war vorbei.
Zumindest wäre es das für 99% aller anderen Sportler gewesen. Für ihn jedoch nicht. Er verließ zu keinem Zeitpunkt seine Bahn, was bedeutet, dass er bisher nicht disqualifiziert wurde. Jeder hätte es verstanden, wenn er gesagt hätte "Ich gebe auf, das war's". Jeder kannte seine Vergangenheit. Nur er, er wollte nicht aufgeben. Er wollte selbst Entscheiden, wie das Rennen beendet wird und keine Verletzung soll ihm dabei im Wege stehen. Kein Schicksalsschlag soll ihn davon abhalten. Wille vs. Körper. Sieger: Wille. Also stand Redmond auf und lief - humpelnd gen Ziel.
Ein Mann aus dem Publikum rannte auf die Rennbahn. Es war sein Vater, der zu seinem Sohn sagte: "Du musst das hier nicht tun!" Derek antwortet: "Doch, ich muss." Daraufhin der Vater: "Na gut. Dann beenden wir das zusammen." Dadurch wurde er Derek Redmond disqualifiziert, denn Hilfe ist selbstverständlich nicht erlaubt. Das spielte zu dem Zeitpunkt aber schon lange keine Rolle mehr. Die Geschichte war ohnehin schon überragend, bewegend und überwältigend. Redmond ließ sich nicht unterkriegen und beendete unter Tränen das Rennen, gestutzt von seinem Vater und unter Standing Ovations des Publikums. Menschen, die live dabei waren, ob nun vorm Fernseher oder im Stadion, werden diesen Moment sicherlich nicht vergessen.
Ganz nach dem olympischen Gedanken: Dabei sein ist alles. Aber Redmond war nicht nur dabei. Er "kreierte" die emotionalste Geschichte der Spiele 1992. Zwar gewann er nie olympisches Edelmetall, aber die Anerkennung vieler Menschen, die ein Gewinner einer Goldmedaille in dieser Form wohl nicht erhält. Und noch eines hat er einem Gewinner voraus: er gibt den Leuten die Motivation, nicht aufzugeben. Nicht nur damals, auch heute. Mit diesem unbändigen Willen inspiriert(e) er sehr viele Menschen. An diese Geschichte werden sich mehr Leute erinnern als an den Gewinner der 400m 1992 (ganz nebenbei, es war Quincy Watts).
Aufgeben war für Redmond nie eine Option.
Aufrufe: 7300 | Kommentare: 4 | Bewertungen: 5 | Erstellt:26.08.2011
ø 9.4
KOMMENTARE
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26.08.2011 | 12:54 Uhr
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Tobster12 :
Tolle Geschichte! Danke!
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19.09.2011 | 23:31 Uhr
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20.09.2011 | 01:05 Uhr
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maximum :
schöner blog! ich hab nur eine frage: im blog schreibst du von "Die Achillesferse machte ihm einen Strich durch die Rechnung." und im video ist von "torn hamstring" die rede, was meines wissens nach hinterer oberschenkel muskel heißt, weißt du was genau stimmt? gruß
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20.09.2011 | 08:06 Uhr
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Shikari : @maximum
Fehler muss man eingestehen, wenn man sie macht.Du hast recht. Es ist ein Muskelfaserriss. Hatte da wohl was verwechselt. Danke für den Hinweis!
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