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Von: Goals4real
17.02.2015 | 8071 Aufrufe | 0 Kommentare | 2 Bewertungen Ø 10.0
Stephen Curry im Triple Threat in Mid-Transition
Pick&Roll der Golden State Warriors
Das heißeste Team der Liga in der Analyse

Die Golden State Warriors haben sich unter Steve Kerr zu dem eventuell besten und sehr wahrscheinlich attraktivsten Team der NBA gemausert. Eine Mischung aus guter Teamchemie, schnellem Ballmovement, disziplinierter Defensive und dem talentiertesten Backcourt der Association haben das Team nicht nur zum derzeit besten Record mit 42-9, sondern auch zum besten Defensive Rating und zum viertbesten Offensive Rating geführt.

Stephen Curry ist mit James Harden, Anthony Davis und neuerdings auch wieder Lebron James der heißeste Anwärter auf die MVP-Trophäe. Seine Defensive hat sich merklich verbessert und offensiv macht ihn sein lückenloses Skill-Set aus unbegrenzter Range, Passübersicht und Dribblingfähigkeiten zum besten Point Guard in dieser Saison. Die Entwicklung Currys wird dabei enorm von den Fähigkeiten seiner Mitspieler angetrieben. Die Warriors sind mittlerweile ein gut zusammengestelltes Team, in dem die Fähigkeiten der einzelnen Spieler sich gegenseitig komplementieren und die Rollenzuweisungen verstanden wurden.

1.

Inwieweit sich die Fähigkeiten dieser Offense ergänzen, um in einem von Curry eingeleiteten High-Pick&Roll nach eigenem Defensivrebound, zu einer ungemein schwer zu verteidigenden Waffe zu werden, kann man anhand der folgenden Beispiele gut erkennen. Es bieten sich immer drei Optionen für Stephen Curry, welcher relativ zentral circa einen Meter vor der Dreierlinie einen Screen von Draymond Green oder Maureese Speights gestellt kriegt. Entweder er entscheidet sich selber zum Wurf zu kommen, den Screener einzubinden, oder einen der Eckenschützen in Szene zu setzen. Seine Entscheidung fällt er dabei in Reaktion auf die Defense.

Der erste Vorteil ist der, dass die Warriors hier in Semi-Transition agieren. Die Defensive ist noch nicht vollständig geordnet und wird schon attackiert. Der zweite Vorteil ergibt sich durch Currys Range. Obwohl der Screen sehr hoch gestellt wird, kann Lin nicht unter ihm hergehen, da Curry ansonsten freies Sichtfeld für einen Dreier hat. Während Lin also über den Screen geht, muss Boozer die Lücke zu Curry schließen. Da man sehr eng zu Curry schließen muss, die meisten Power Forwards nicht sonderlich leichtfüßig sind und sich Curry und der herausrückende Abwehrspieler in entgegengesetzte Richtungen bewegen, hat Curry leichtes Spiel an diesem vorbei zum Korb zu ziehen.

2.

Curry hat den besten Pull-Up-Jumpshot der NBA und ist vielleicht der beste Werfer, den das Spiel je gesehen hat. Hinzu kommt, dass er nicht sonderlich hoch bei seinem Jumpshot springt und sein Release somit sehr schnell ist. Was bei anderen Spielern nur ein kleines Fenster zum Werfen ist, ist bei Curry jedes Mal eine annehmbare Wurfchance. In dieser Sequenz kann man außerdem erkennen, wie früh in der Shotclock die Warriors dieses Pick&Roll spielen. Der verteidigende Big Man ist noch auf dem Weg in die eigene Zone, dabei müsste er schon an der Dreierlinie aushelfen.

3.

Schaffen es die beiden Verteidiger doch eine Trap aufzustellen und Curry dazu zu bringen, den Ball abzugeben, kommt der ganze Spielzug jedoch auf eine andere Art und Weise ins Rollen. Hier spielt die Zusammenstellung des Warriors-Kader eine wichtige Rolle und vor allem die steile Entwicklung von Draymond Green zu einem MIP-Award-Kandidaten.

Green fiel in seiner Draftklasse hauptsächlich bis in die zweite Runde, weil er ein sogenannter Tweener ist. Er ist eigentlich zu klein um die vier zu spielen und hatte weder genug Handling, als auch zu begrenzte Wurffähigkeiten um die drei zu spielen. Diese Defizite hat Green jedoch durch eine unglaubliche Arbeitsmoral ausgemerzt und sich mittlerweile zu einem passablen Shooter mit 33,5 % von der Dreierlinie entwickelt. Außerdem ist Green zwar nicht sonderlich groß, dafür aber einigermaßen breit und ist in der Lage gute Screens zu stellen. Nach dem gestellten Screen besitzt Green sowohl die Fähigkeiten für das Pick&Roll, als auch für das Pick&Pop. Dies ist eine Eigenschaft, die ihn von vielen anderen Big Men der Liga abgrenzt.

Für gewöhnlich müsste in diesen Sequenzen Hilfe von der gegenüberliegenden Ecke kommen um Green zu verteidigen. Der aushelfende Verteidiger verteidigt bislang entweder Harrison Barnes oder Klay Thompson. Diese ziehen sich möglichst weit in die Ecken, um viel Raum zu schaffen und den Weg zum Aushelfen weit zu machen. Im Scouting Report der Gegner von Thompson und Barnes wird aber ganz sicher nicht drin stehen diese unbedingt an der Dreierlinie alleine zu lassen. Klay Thompson ist derzeit mit 44,7% der viertsicherste Werfer für Drei in der NBA und Harrison Barnes wirft in dieser Saison unfassbare 58% bei Dreiern aus der Ecke. Die Verteidiger wollen, sollen oder können also nicht wirklich bei Green aushelfen. Tun sie es doch passiert das:

4.

Eine Passtäuschung von Curry und Thompson steht blank an der Dreierlinie. Man kann Reggie Miller förmlich "It´s like a Layup" rufen hören. Egal welche Reaktion die Defense auf das Pick&Roll trifft, es gibt immer eine Option für Curry. Stoppen kann er sich dabei am ehesten noch selber. Die 3,1 Turnover, die er pro Spiel aufweist, zeigen, dass er gelegentlich dazu neigt den spektakulären Pass dem einfachen vorzuziehen.

5.

Insgesamt gesehen ist dieses Pick&Roll jedoch eine Demonstration der Klasse der Warriors. Gerade die Aufstellung Curry-Thompson-Barnes-Green-Bogut zeigt mit 84% Win Shares und dem drittbesten plus-minus-Rating der Liga, dass sie eine perfekt aufeinander abgestimmte Formation ist. Die Mischung aus Spacing, Rollenverständnis und der mit Kerr eingekehrten Bereitschaft einen guten für einen sehr guten Wurf abzugeben, machen die Warriors zu dem Spektakel, welches sie heutzutage sind. Gleichzeitig sollte es aber beispielweise auch eine Warnung für General Manager in der kommenden Free Agency sein, die bereit sind Draymond Green 18 Mio. pro Jahr zu geben. Er hat sich offensiv verbessert. Er kriegt in diesem Team jedoch auch so viel Raum, wie er ihn in keinem anderen Team bekommen würde. Green ist nach wie vor nicht in der Lage sich selber einen Wurf zu kreieren. In diesem Team kann man sich jedoch über seine exzellente Defense freuen und ihn in der Offense mittragen. Ob das in einer anderen Mannschaft für einen Max-Player reicht, bleibt fraglich.

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