11.09.2011 um 20:17 Uhr
Kommt Zeit, kommt Bart
Nach anderthalb Jahren fiel am Freitag der Bart von Matthias Holst. Ein Ereignis, das die Medien mit Schlagzeilen feierten.
Es beginnt im Mai 2010. Matthias Holst, zu dieser Zeit Fußballprofi des FC Paderborn, spielt mit seinem Verein gegen den Bünder SV, einen Bezirksligisten aus dem Kreise Westfalen. Das Spiel ist der lockere Ausklang einer erfolgreichen Saison und eigentlich keine weitere Notiz wert. Stattdessen soll dieses Testspiel der Ursprung öffentlichen Interesses mit haarigen Folgen werden.
Matthias Holst läuft das letzte Mal für den SC Paderborn auf. Der Abwehrrecke hat zuvor beschlossen, den Verein zu verlassen und sich Zweitligaabsteiger Hansa Rostock anzuschließen. Holst, ganz Profisportler, ist gewillt, in seinem letzten Spiel für die Paderborner noch einmal alles zu geben. „Alles" ist jedoch zu viel: Der Spieler verdreht sich das Knie und verletzt sich am Meniskus.
Blauäugig bleibt Holst seiner abergläubischen Devise treu: Wer rasiert, verliert! Bei Verletzungen verzichtet Holst so lange auf eine Rasur, bis er wieder Teil der Bundesliga ist. Dies, so denkt sich der Innenverteidiger, ist spätestens im September der Fall. Doch dann die Schockdiagnose: Der lädierte Meniskus muss komplett ersetzt werden, zusätzlich enddecken die Ärzte einen Knorpelschaden. Es ist abzusehen, dass Holst für die kommende Saison ausfällt und kein einziges Spiel für Hansa Rostock bestreiten wird. Nicht nur Holsts Karriere wird auf eine harte Geduldsprobe gestellt, auch das Verständnis seiner Frau für den Wolfgang-Thierse-Look lässt nach. Während der Spieler Tag für Tag zwischen Arztpraxen pendelt, wächst der Bart beständig weiter.
Im Juli 2011, 14 Monate später, Licht am Ende des Tunnels. Zur Vorbereitung der neuen Saison bestreitet Holst erstmals wieder Testspiele. In der Hoffnung, den Rauschebart vor der fälligen Rasur noch einmal berühren zu dürfen, pilgern die Rostocker am offiziellen Fantag zu Holst. Doch kurz vor seinem Pflichtspiel-Debut macht ein Trainingsunfall mit Keeper Hahnel dem lang ersehnten Schnitt einen Strich durch die Rechnung. Ein Rippenbruch zwingt Holst, sein Comeback um einen Monat aufzuschieben. Der Bart wächst weiter und die Ungeduld auch. Selbst nach körperlicher Genesung setzt Trainer Vollmann zunächst auf andere Spieler.
Am 9. September haben die wilden Spekulationen um den Bart ein Ende. Matthias Holst darf beim Heimspiel gegen Eintracht Braunschweig auflaufen. Doch während Hansa Rostock es versäumt, mit seinem Gegner kurzen Prozess zu machen, hat Holst das schon vor dem Spiel besorgt: Der Bart ist ab.
Es sollte die Rostocker Fans nachdenklich stimmen, dass ein Spieler, der nicht spielt, in dieser Saison für mehr Wirbel gesorgt hat als die fußballerischen Leistungen des Vereins.
Es beginnt im Mai 2010. Matthias Holst, zu dieser Zeit Fußballprofi des FC Paderborn, spielt mit seinem Verein gegen den Bünder SV, einen Bezirksligisten aus dem Kreise Westfalen. Das Spiel ist der lockere Ausklang einer erfolgreichen Saison und eigentlich keine weitere Notiz wert. Stattdessen soll dieses Testspiel der Ursprung öffentlichen Interesses mit haarigen Folgen werden.
Matthias Holst läuft das letzte Mal für den SC Paderborn auf. Der Abwehrrecke hat zuvor beschlossen, den Verein zu verlassen und sich Zweitligaabsteiger Hansa Rostock anzuschließen. Holst, ganz Profisportler, ist gewillt, in seinem letzten Spiel für die Paderborner noch einmal alles zu geben. „Alles" ist jedoch zu viel: Der Spieler verdreht sich das Knie und verletzt sich am Meniskus.
Blauäugig bleibt Holst seiner abergläubischen Devise treu: Wer rasiert, verliert! Bei Verletzungen verzichtet Holst so lange auf eine Rasur, bis er wieder Teil der Bundesliga ist. Dies, so denkt sich der Innenverteidiger, ist spätestens im September der Fall. Doch dann die Schockdiagnose: Der lädierte Meniskus muss komplett ersetzt werden, zusätzlich enddecken die Ärzte einen Knorpelschaden. Es ist abzusehen, dass Holst für die kommende Saison ausfällt und kein einziges Spiel für Hansa Rostock bestreiten wird. Nicht nur Holsts Karriere wird auf eine harte Geduldsprobe gestellt, auch das Verständnis seiner Frau für den Wolfgang-Thierse-Look lässt nach. Während der Spieler Tag für Tag zwischen Arztpraxen pendelt, wächst der Bart beständig weiter.
Im Juli 2011, 14 Monate später, Licht am Ende des Tunnels. Zur Vorbereitung der neuen Saison bestreitet Holst erstmals wieder Testspiele. In der Hoffnung, den Rauschebart vor der fälligen Rasur noch einmal berühren zu dürfen, pilgern die Rostocker am offiziellen Fantag zu Holst. Doch kurz vor seinem Pflichtspiel-Debut macht ein Trainingsunfall mit Keeper Hahnel dem lang ersehnten Schnitt einen Strich durch die Rechnung. Ein Rippenbruch zwingt Holst, sein Comeback um einen Monat aufzuschieben. Der Bart wächst weiter und die Ungeduld auch. Selbst nach körperlicher Genesung setzt Trainer Vollmann zunächst auf andere Spieler.
Am 9. September haben die wilden Spekulationen um den Bart ein Ende. Matthias Holst darf beim Heimspiel gegen Eintracht Braunschweig auflaufen. Doch während Hansa Rostock es versäumt, mit seinem Gegner kurzen Prozess zu machen, hat Holst das schon vor dem Spiel besorgt: Der Bart ist ab.
Es sollte die Rostocker Fans nachdenklich stimmen, dass ein Spieler, der nicht spielt, in dieser Saison für mehr Wirbel gesorgt hat als die fußballerischen Leistungen des Vereins.
Aufrufe: 3557 | Kommentare: 0 | Bewertungen: 8 | Erstellt:11.09.2011
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