17.07.2009 um 13:48 Uhr
FCB-Transfers: Eine Meinung (1)
"Wir werden die Mannschaft sukzessive verstärken, da wird einiges passieren", ließ Hoeneß nach der gelungenen Champions-League Qualifikation gegen Stuttgart verlauten. Große Worte aus guten Gründen. Nach einer teilweise blamablen und ernüchternden Saison stand man ohne Titel und nach der "Schmach von Barcelona" auch mit dem Wissen da, von der europäischen Spitze meilenweit entfernt zu sein. Wenn man sich vor Augen führt, wie hilflos die Bayern den Spaniern ausgeliefert waren, wie sie hinterherliefen und trotz besten Willens in keinen Zweikampf kamen, kann das für die Bayern-Verantwortlichen nur das Signal gewesen sein, so was nie wieder zu erleben. Geld musste in die Hand genommen werden. Gutes Geld.
Jede Transferperiode muss sorgfältig vorbereitet werden. Hauptsächlich muss man klären, warum man die Ziele nicht erreichen konnte, an welchen Mannschaftsteilen das lag und erst dann sind Vorschläge personeller Natur gefragt. Analyse ist gefragt.
In der Vorsaison noch einen Rekord für die Ewigkeit aufgestellt, wurde aus dem Bollwerk der Bayern im vergangenen Jahr ein wackliges Konstrukt, was stolze 42mal von den Bundesligastürmern zum Einsturz gebracht wurde. Rensing strahlte keine Sicherheit aus, zeigte gravierende Schwächen in der Strafraumbeherrschung und trug entscheidenden Anteil an zahlreichen Gegentreffern. Demichelis ließ einer an Perfektion grenzender Vorsaison eine schlechte, mit Fehlern übersäte Spielzeit folgen und Lell, Ottl oder Oddo fehlt es an den Grundvorrausetzungen, um überhaupt beim besten deutschen Verein zu spielen. Zudem befand sich in der Doppel-Sechs mit Zé Roberto und van Bommel kein waschechter Abräumer, wodurch selten Angriffe der Gegner schon im Keim erstickt werden konnten.
Im Spiel mit dem Ball stellte die Abhängigkeit vom kleinen Franzosen auf der linken Außenbahn ein riesiges Problem dar, weil dem Mittelfeld neben ihm fast komplett die Kreativität abging. Schweinsteiger zu unbeständig, van Bommel zu unkreativ und Zé Roberto teilweise zu müde. Gelang es dem Gegner Ribery auszuschalten, lief bei den Bayern so gut wie gar nichts mehr. Auch deshalb setzte es sieben Niederlagen, viele davon auch gegen eigentlich deutlich schwächere Teams aus der unteren Tabellenhälfte.
Drittes und letztes elementare Kernproblem war der fehlende Druck von der Bank. Demichelis, Schweinsteiger, Klose oder Toni liefern die besten Beispiele, dass man selbst ohne vorzeigbare Leistung keine Sorgen um seinen Stammplatz haben musste. Hinten war die Personaldecke zu dünn, im Mittelfeld fehlte es an wirklichen Alternativen und vorne beschloss Podolski die Arbeit weitestgehend einzustellen. Fiel mal ein Leistungsträger aus, konnte man ihn nicht mal ansatzweise ersetzen.
Knapp zwei Monate nach Saisonende sind die Planungen nach dem Manager des Rekordmeisters "Stand heute abgeschlossen". Nur auf der Rechtsverteidigerposition könnte man gegebenenfalls noch nachlegen. Zeit für ein Fazit, wenn auch möglicherweise noch verfrüht.
Auf die angesprochene Abwehrschwäche wurde mit Braafheid, Badstuber und Görlitz durchaus reagiert, doch allein die Namen lassen an der nachhaltigen positiven Wirkung dieser Transfers zweifeln. Braafheid gilt in Holland als ein grundsolider Außenverteidiger, allerdings ohne Drang nach vorne, dümpelt mit 26 zudem immer noch bei einem mittelmäßigen Verein in der Niederlande rum, Badstuber ist gerade einmal 20 und Görlitz nur unwesentlich besser als Lell. In Lucio ließ man zudem die einzig konstante Stütze in der Abwehr nach Italien ziehen. Er verkörperte als Einziger pure Weltklasse und galt auch charakterlich auf dem Platz als großer Leader. Völlig unverständlich seinen besten Verteidiger ziehen zu lassen.
Auf der Torhüterposition versuchte man verzweifelt Neuer zu bekommen. Das Vorhaben scheiterte und nun geht man wohl mit Butt, der sowohl bei Leverkusen, als auch bei Lissabon gnadenlos ausgemustert wurde, und Rensing, an dessen Potenzial man nach der vergangenen Saison berechtigte Zweifel haben darf, in die neue Saison. Kaum eine Bundesligamannschaft würde ihr derzeitiges Personal zwischen den Pfosten wohl gegen diese Beiden eintauschen wollen.
-> Hier geht es zum zweiten Teil
https://www.spox.com/myspox/blogdetail/FCB-Transfers--Eine-Meinung--2-,49381.html
Jede Transferperiode muss sorgfältig vorbereitet werden. Hauptsächlich muss man klären, warum man die Ziele nicht erreichen konnte, an welchen Mannschaftsteilen das lag und erst dann sind Vorschläge personeller Natur gefragt. Analyse ist gefragt.
In der Vorsaison noch einen Rekord für die Ewigkeit aufgestellt, wurde aus dem Bollwerk der Bayern im vergangenen Jahr ein wackliges Konstrukt, was stolze 42mal von den Bundesligastürmern zum Einsturz gebracht wurde. Rensing strahlte keine Sicherheit aus, zeigte gravierende Schwächen in der Strafraumbeherrschung und trug entscheidenden Anteil an zahlreichen Gegentreffern. Demichelis ließ einer an Perfektion grenzender Vorsaison eine schlechte, mit Fehlern übersäte Spielzeit folgen und Lell, Ottl oder Oddo fehlt es an den Grundvorrausetzungen, um überhaupt beim besten deutschen Verein zu spielen. Zudem befand sich in der Doppel-Sechs mit Zé Roberto und van Bommel kein waschechter Abräumer, wodurch selten Angriffe der Gegner schon im Keim erstickt werden konnten.
Im Spiel mit dem Ball stellte die Abhängigkeit vom kleinen Franzosen auf der linken Außenbahn ein riesiges Problem dar, weil dem Mittelfeld neben ihm fast komplett die Kreativität abging. Schweinsteiger zu unbeständig, van Bommel zu unkreativ und Zé Roberto teilweise zu müde. Gelang es dem Gegner Ribery auszuschalten, lief bei den Bayern so gut wie gar nichts mehr. Auch deshalb setzte es sieben Niederlagen, viele davon auch gegen eigentlich deutlich schwächere Teams aus der unteren Tabellenhälfte.
Drittes und letztes elementare Kernproblem war der fehlende Druck von der Bank. Demichelis, Schweinsteiger, Klose oder Toni liefern die besten Beispiele, dass man selbst ohne vorzeigbare Leistung keine Sorgen um seinen Stammplatz haben musste. Hinten war die Personaldecke zu dünn, im Mittelfeld fehlte es an wirklichen Alternativen und vorne beschloss Podolski die Arbeit weitestgehend einzustellen. Fiel mal ein Leistungsträger aus, konnte man ihn nicht mal ansatzweise ersetzen.
Knapp zwei Monate nach Saisonende sind die Planungen nach dem Manager des Rekordmeisters "Stand heute abgeschlossen". Nur auf der Rechtsverteidigerposition könnte man gegebenenfalls noch nachlegen. Zeit für ein Fazit, wenn auch möglicherweise noch verfrüht.
Auf die angesprochene Abwehrschwäche wurde mit Braafheid, Badstuber und Görlitz durchaus reagiert, doch allein die Namen lassen an der nachhaltigen positiven Wirkung dieser Transfers zweifeln. Braafheid gilt in Holland als ein grundsolider Außenverteidiger, allerdings ohne Drang nach vorne, dümpelt mit 26 zudem immer noch bei einem mittelmäßigen Verein in der Niederlande rum, Badstuber ist gerade einmal 20 und Görlitz nur unwesentlich besser als Lell. In Lucio ließ man zudem die einzig konstante Stütze in der Abwehr nach Italien ziehen. Er verkörperte als Einziger pure Weltklasse und galt auch charakterlich auf dem Platz als großer Leader. Völlig unverständlich seinen besten Verteidiger ziehen zu lassen.
Auf der Torhüterposition versuchte man verzweifelt Neuer zu bekommen. Das Vorhaben scheiterte und nun geht man wohl mit Butt, der sowohl bei Leverkusen, als auch bei Lissabon gnadenlos ausgemustert wurde, und Rensing, an dessen Potenzial man nach der vergangenen Saison berechtigte Zweifel haben darf, in die neue Saison. Kaum eine Bundesligamannschaft würde ihr derzeitiges Personal zwischen den Pfosten wohl gegen diese Beiden eintauschen wollen.
-> Hier geht es zum zweiten Teil
https://www.spox.com/myspox/blogdetail/FCB-Transfers--Eine-Meinung--2-,49381.html
Aufrufe: 15741 | Kommentare: 43 | Bewertungen: 26 | Erstellt:17.07.2009
ø 7.1
KOMMENTARE
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17.07.2009 | 15:28 Uhr
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Rene_Adler_ :
klasse, der erste teil! damit hast du absolut recht! lucio ist der beste hinten drin, und den lässt man ziehen. für mich unverständlich! 0
17.07.2009 | 15:36 Uhr
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Dieser Satz ist ja fast schon ironisch und zeigt das gesamte Versagen von Uli Hoeneß
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17.07.2009 | 16:08 Uhr
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17.07.2009 | 16:28 Uhr
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Flavor_Dave : Transferdesaster!
Meiner Ansicht nach hat Uli Hoeness , diese mal, schlicht und ergreifend versagt!Er sprach von großen Transfercoups, konnte außer Gomez keinen realisieren!Der Transfer von Thymoschuk stand onhin schon ewig fest!Das enttäuscht micht als einer der größten Bayern-Fans die es gibt, sehr!Der Verkauf vom, absolut stärksten Verteidieger Lucio sezt diesem ganzen Desaster noch die Krone auf!Dazu finde ich es ernüchternt das lediglich Spieler ohne großen Namen und ohne, auch nur einmal Weltklasse bewiesen zu haben, verpflichtet worden sind!De Facto ist die Transferpolitik der Bayern mangelhaft!Für mich als Bayern-Fan bleibt nur zu hoffen das van Gaal seinen Job gut erledigt und die Bayern zum Titel führen kann, Hoeneß hat seinen Teil sicher nicht beigetragen!
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17.07.2009 | 16:29 Uhr
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17.07.2009 | 16:37 Uhr
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RadoN :
da kann mich streicher nur anschließen. abwarten. ich wette, felix ist dann einer der ersten, die die transfers loben, wenn es doch klappen sollte. ;)ich werd zumindest lucios kampfgeist, aggressivität und seine ausflüge in die offensive vermissen.
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17.07.2009 | 16:41 Uhr
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FelixHase : Vorschnell
Ich schrieb ja, dass das Urteil möglicherweise verfrüht ist, aber aufgrund der Aussagen der Verantwortlichen und den durchaus großen Investitionen wird wohl nicht mehr allzu viel passieren. Höchstens noch ein RV. Der müsste dann aber schon die Klasse eines Bosingwa haben, um dieses Gesamtfazit noch ein wenig positiv zu beeinflußen.
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17.07.2009 | 16:44 Uhr
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17.07.2009 | 16:52 Uhr
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17.07.2009 | 17:09 Uhr
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