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Am Freitag, den 11.07.2014 geschah etwas, was man vor wenigen Wochen noch für totalen Nonsens hielt: LeBron James, seines Zeichens viermaliger MVP, zweimaliger Meister und Franchise-Player der Miami Heat kehrt zurück in seine Heimat, zu den Cleveland Cavaliers.
Kurze Zeit nach der Verkündung seines Abgangs standen die Heat vor einem Trümmerhaufen.
Doch dann kam eine Nachricht, die den Tag für alle Heatles versöhnlich enden ließ und Hoffnung auf eine annehmbare Zukunft macht.
Big Man Chris Bosh verlängert für 5 Jahre/118 Millionen $ am South Beach und wird damit zum neuen Leader und Franchise Player für die Mannschaft aus dem Sonnenstaat.
Not the first time
Es ist aber nicht das erste Mal, dass Miami an einem Scheideweg steht, denn nachdem man 2006 den ersten Titel der Franchisegeschichte gewinnen konnte, erreichte man historisches - im negativen Sinne: man schied als erster Titelgewinner seit 1957 in den folgenden Playoffs mit einem Sweep aus.
Auch die Saison begann mit schlechten Vorzeichen, denn das erste Spiel der Saison gegen die Bulls verlor man direkt mit 42 Punkten unterschied Franchise-Negativrekord!
Zudem nahm sich der damalige Trainer Pat Riley eine Auszeit und sowohl Shaquille O'Neal, als auch Dwyane Wade verletzten sich und vielen lange Zeit aus.
Die kommende Saison sollte dazu dienen alles aus der vorherigen Saison zu vergessen, jedoch kam es noch schlimmer für die Heat, da sich sowohl Alonzo Mourning, als auch D-Wade schwer verletzten und beide für den Rest der Saison ausfielen. Zudem tradete man Shaq zu den Phoenix Suns und zu guter Letzt schmiss Riley als Headcoach hin. Der junge Erik Spoelstra wurde mit 37 Jahren der jüngste Headcoach der Geschichte.
Aufgrund der schwachen Saison (15 Siege, 67 Niederlagen) ergatterten sich die Heat den zweiten Pick des 2008er NBA Drafts und zogen den jungen Michael Beasley. Außerdem sicherte man sich auch die Rechte an Mario Chalmers.
In der Saison 2008/2009 konnte Wade sein Team zu 43 Siegen führen und wurde mit 30,2 Punkten pro Spiel Topscorer der Liga, dennoch war in der ersten Runde der Playoffs gegen die Atlanta Hawks Schluss.
Auch im Jahr darauf verbesserten die Heat ihre Bilanz und standen am Ende bei 47 Siegen, doch auch dieses Mal war in der ersten Playoffs Runde Schluss.
Big Three-Ära
Nachdem man mit Dwyane Wade verlängern konnte, verpflichtet man in den beiden Tagen darauf Chris Bosh und LeBron James.
Die Ära begann jedoch holpriger als erwarte, dennoch konnte man direkt in die NBA Finals einziehen wo man sich aber mit 2:4 den Dallas Mavericks geschlagen geben musste!
Im Jahr darauf sahen Fans und Kritiker dann die Auferstehung der Three Kings, sie rasten nur so durch die verkürzte Saison und krönten sich verdientermaßen zum zweiten Mal in ihrer Geschichte zum NBA Champion!
Natürlich gab es in der Saison 2012/13 nur ein Ziel: Titelverteidigung und um das Ziel zu erreichen konnte man Ray Allen verpflichten, der als bester Dreierschütze aller Zeiten gilt. Zudem holte man Rashard Lewis. Mit einer Serie von 27 Siegen in Folge konnte man einen neuen Franchise-Rekord aufstellen und qualifizierte sich natürlich erneut für die NBA Playoffs, welche man souverän absolvieren konnte. Die folgende Final-Serie gilt als eine der besten überhaupt, denn man liefert sich eine Schlacht über 7 Spiele mit den San Antonio Spurs in der man am Ende als Sieger und Titelverteidiger hervorging.
Am Höhepunkt angekommen und mit dem Verlangen nach dem Three-Peat scheiterten die Heat in der Neuauflage des Vorjahres Finales an den texanischen Sporen.
Die Folge nach dieser Pleite scheinen - wie oben angemerkt - an die Zeit nach 2006 zu erinnern, denn mit dem Abgang von King James steht man am South Beach vor dem Nichts.
It's your Team, Chris
Jetzt, wo James zurück bei den Cavs ist, brauchen die Heat auf jeden Fall einen neuen Anführer und Franchise-Player.
Viele denken jetzt sicherlich an das Heat-Urgestein Dwyane Wade, doch das ist der falsche Weg!
Die Last eines Teams kann der 32-jährige Guard nicht mehr tragen, durch seine vielen Verletzungen ist er mittlerweile sehr gezeichnet und auch eine Saison über die volle Distanz zu spielen gilt als nahezu unmöglich.
Was man nun braucht ist ein Spieler der sich vollkommen mit dem Team identifiziert, vorangehen kann und bereit ist, ein Team zu führen. Der Big Man Chris Bosh ist nun der unumstrittene Star des Teams und wird von einer Heat-Legende assistiert!
Doch warum zweifeln so viele an dem Können des gebürtigen Texaners und unterschätzen seinen Wert? Schauen die Leute denn wirklich nur auf den Boxscore?
Natürlich spielte Bosh 2013/2014 statistisch gesehen seine schlechteste Saison in Miami, doch er opferte sich in den vergangenen vier Jahren für das System auf wie kein Zweiter.
Durch den Abgang von LeBron wird er nun wieder mehr Verantwortung übernehmen können und wohl auch im Laufe der Saison zur ersten Option im Angriff reifen.
Die Zahlen beweisen sein offensives Können:
In Toronto legte er in seiner finalen Saison 24 Punkte, 11 Rebounds und 2 Assist pro Spiel auf und in Abwesenheit von James bei den Heat ebenfalls starke 23 Punkte pro Spiel.
Zudem gehört er zu den vier Spielern der Liga die mehr als 50% aus dem Feld treffen und dennoch mehr als 16 Punkte erzielen.
Ob diese Zahlen auch sein Jahres Gehalt von 23.6 Millionen $ bestätigen?
Wenn man das Einkommen von Kobe Bryant (23,5 Millionen $), Amar'e Stoudemire (23,4 Millionen $) oder Joe Johnson (23 Millionen $) mit ihren Leistungen vergleicht und man sich dann Chris Bosh anschaut? Auf jeden Fall!
