28.10.2008 um 09:56 Uhr
Ein Fohlen wird zum Pegasus
Dunkle Wochen liegen hinter den müden Kriegern. Der Aufstieg in die erste Liga war geschafft. Alle Zuversicht, alle Träume und Hoffnungen lagen auf den elf Rasenkämpfern. Doch was Deutschland zu sehen bekam, war ein Desaster nach dem anderen. Aber alle, die dachten, dass es das nun mit der Mannschaft von kurz vor Holland war, der kennt den Niederrheiner an sich schlecht. Jeder der schon mal auf diesem beschaulichen Erdflecken war, der wird wissen, dass dort die Uhren anders ticken. So gibt es z.B. am Niederrhein den Brauch, einen Besuch nicht beim Verabschieden zu beenden. Ist der Gast schon zur Tür gebracht fängt die Unterhaltung dort erst richtig an. Das "Klönen" an der Haustür wird echten Landsmännern und –frauen bekannt vorkommen. Und so wie wir leben, spielen wir auch Fußball. Wenn keiner mehr mit uns rechnet, dann eröffnen wir das Gefecht.
Die Kriegserklärung kommt jetzt von einem alt bekannten Gesicht des linken Rheinufers: Hans Meyer. Freunde nennen ihn Herr Meyer. Er zäumt das Pferd von hinten auf, beschlägt das müde Pony und gibt dem Gaul die Sporen - um nun kurz alle Metaphern zu verbraten, die es in der Kategorie Mönchengladbach aufzutreiben gibt. Eine seiner neuen Taktiken für die Borussen geht über die Flügel. So wird ein Fohlen zum Pegasus. Denn auch am Niederrhein ist es modern, das Spiel breit zu machen. Wenn uns aber keiner dazu auffordert, dann stürmen wir auch gerne auf einem Haufen laut brüllend durch die Mitte.
Aber nach der alten Braveheart-Taktik ist nun eine neue Zeit angebrochen. Erst Christian "Mister-Interim" Zieges Punktauftakt gegen Bochum, dann tütet der Herr Meyer gegen Karlsruhe ein. Nach nur vier Tagen Training ist der neue Kopf der Fohlen ganz zufrieden. Gut gekämpft zum einen, aber lange noch nicht alle Tipps umgesetzt. Das könne man in der Kürze der Zeit auch nicht erwarten. Eine Steigerung ist also vom Trainer bereits vorprogrammiert. Es geht nach oben – Meyer kennt auf jeden Fall schon mal den richtigen Weg.
Am Dienstag geht es nun gegen das Bundesliga-Baby Wolfsburg. Nicht nur erst seit knapp zwölf Jahren dabei, macht es auch gerne viel Lärm um nichts. Fußball spielen kann man ja im Land des untergehenden guten Ballgeschmacks bekanntlich nur dank VW. Aber wer richtig hinschaut, der wird wissen: In Niedersachsen hat man Angst. Oder wer braucht sonst für ein klitzekleines Tor sechs Bewacher? Wolfsburg leistet sich nämlich als einziger Verein in der ersten Bundesliga ganze fünf Leute als Ersatz für den ersten Mann im Tor.
Aber auch das hat sie am letzten Wochenende nicht weit nach vorne gebracht, als der Bau der Wölfe in Bayern zur Schießbude avancierte. Jetzt könnte man ja meinen, dass bei solchen Ausrutschern die Ausrede des übermächtigen FC aus München einem aus der Misere hilft. Allerdings gilt dies nicht für Vereine, die sich selber schon vor der Saison als Favorit sehen. Für alle, die diesem Optimismus eifrig nachgerannt sind, ist der neunte Tabellenplatz doch eher oberes Mittelmaß. Knapp daneben ist bekanntlich auch kein Meister.
Das Spiel gegen die Fohlen wird für die Wölfe in großem Gejaule enden. Trainer Magath hat es schon selbst im Gefühl – auch wenn er es noch nicht recht auf den Punkt bringen kann. In einem Interview auf der Homepage des VfL gibt er zu, dass das Spiel gegen die durch die Geheimwaffe Meyer verstärkte Mannschaft schwer werden könnte. Die Niederrheiner würden mit erhöhter Moral und Engagement nach Wolfsburg reisen. Daher brauche man in der Autostadt die Unterstützung der Fans. Die fast 400km - ja Christoph, so weit - rauf ins Heidenland kann man sich nach diesem Bekenntnis aus Sicht der Borussen eigentlich auch sparen.
Denn egal, was Christoph Spektakuläres über Wolfsburg ausgräbt: Fans sind das einzige was es im Land von PS, TDI und ABS nicht serienmäßig gibt. Und so bringt der Niederrheiner Pegasus nicht nur das Publikum für diesen Spieltag mit, auch viel Moral und Kampfgeist sind mit im Gepäck. Da werden die sturmfesten Niedersachsen erdverwachsen stehen und staunen, wenn sie die erste Welle überrollt. Das geht dann nämlich, wie der Niederrheiner so hübsch sagt, Rubbel-die-Katz.
Hier gehts zum Gegen-Blog von Christoph
Die Kriegserklärung kommt jetzt von einem alt bekannten Gesicht des linken Rheinufers: Hans Meyer. Freunde nennen ihn Herr Meyer. Er zäumt das Pferd von hinten auf, beschlägt das müde Pony und gibt dem Gaul die Sporen - um nun kurz alle Metaphern zu verbraten, die es in der Kategorie Mönchengladbach aufzutreiben gibt. Eine seiner neuen Taktiken für die Borussen geht über die Flügel. So wird ein Fohlen zum Pegasus. Denn auch am Niederrhein ist es modern, das Spiel breit zu machen. Wenn uns aber keiner dazu auffordert, dann stürmen wir auch gerne auf einem Haufen laut brüllend durch die Mitte.
Aber nach der alten Braveheart-Taktik ist nun eine neue Zeit angebrochen. Erst Christian "Mister-Interim" Zieges Punktauftakt gegen Bochum, dann tütet der Herr Meyer gegen Karlsruhe ein. Nach nur vier Tagen Training ist der neue Kopf der Fohlen ganz zufrieden. Gut gekämpft zum einen, aber lange noch nicht alle Tipps umgesetzt. Das könne man in der Kürze der Zeit auch nicht erwarten. Eine Steigerung ist also vom Trainer bereits vorprogrammiert. Es geht nach oben – Meyer kennt auf jeden Fall schon mal den richtigen Weg.
Am Dienstag geht es nun gegen das Bundesliga-Baby Wolfsburg. Nicht nur erst seit knapp zwölf Jahren dabei, macht es auch gerne viel Lärm um nichts. Fußball spielen kann man ja im Land des untergehenden guten Ballgeschmacks bekanntlich nur dank VW. Aber wer richtig hinschaut, der wird wissen: In Niedersachsen hat man Angst. Oder wer braucht sonst für ein klitzekleines Tor sechs Bewacher? Wolfsburg leistet sich nämlich als einziger Verein in der ersten Bundesliga ganze fünf Leute als Ersatz für den ersten Mann im Tor.
Aber auch das hat sie am letzten Wochenende nicht weit nach vorne gebracht, als der Bau der Wölfe in Bayern zur Schießbude avancierte. Jetzt könnte man ja meinen, dass bei solchen Ausrutschern die Ausrede des übermächtigen FC aus München einem aus der Misere hilft. Allerdings gilt dies nicht für Vereine, die sich selber schon vor der Saison als Favorit sehen. Für alle, die diesem Optimismus eifrig nachgerannt sind, ist der neunte Tabellenplatz doch eher oberes Mittelmaß. Knapp daneben ist bekanntlich auch kein Meister.
Das Spiel gegen die Fohlen wird für die Wölfe in großem Gejaule enden. Trainer Magath hat es schon selbst im Gefühl – auch wenn er es noch nicht recht auf den Punkt bringen kann. In einem Interview auf der Homepage des VfL gibt er zu, dass das Spiel gegen die durch die Geheimwaffe Meyer verstärkte Mannschaft schwer werden könnte. Die Niederrheiner würden mit erhöhter Moral und Engagement nach Wolfsburg reisen. Daher brauche man in der Autostadt die Unterstützung der Fans. Die fast 400km - ja Christoph, so weit - rauf ins Heidenland kann man sich nach diesem Bekenntnis aus Sicht der Borussen eigentlich auch sparen.
Denn egal, was Christoph Spektakuläres über Wolfsburg ausgräbt: Fans sind das einzige was es im Land von PS, TDI und ABS nicht serienmäßig gibt. Und so bringt der Niederrheiner Pegasus nicht nur das Publikum für diesen Spieltag mit, auch viel Moral und Kampfgeist sind mit im Gepäck. Da werden die sturmfesten Niedersachsen erdverwachsen stehen und staunen, wenn sie die erste Welle überrollt. Das geht dann nämlich, wie der Niederrheiner so hübsch sagt, Rubbel-die-Katz.
Hier gehts zum Gegen-Blog von Christoph
Aufrufe: 2752 | Kommentare: 7 | Bewertungen: 12 | Erstellt:28.10.2008
ø 8.2
KOMMENTARE
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28.10.2008 | 11:28 Uhr
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Schnipo : Also ich
fand deine Blog besser als den von Christoph (sehr viele Phrasen) glaub aber trotzdem das wohl Wolfsburg gewinnt!
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28.10.2008 | 12:28 Uhr
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EdHardy22 : Ich verneige mich *g*
Nach diesem Blog glaube ich, dass Wolfsburg selbst mit 3 Toren Vorsprung nicht gewinnt... Wenn die Fohlen nur halb so engagiert und so kreativ in der inszenierung ihrer Leistung sind, dann geht in Wolfsburg schnell das Licht aus, egal wie hoch die VW-Aktie ist...
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28.10.2008 | 12:57 Uhr
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Paolo_Rossi : schön geschrieben..
allerdings zu optimistisch... bis hin zu grössenwahnsinnig!! wünsche Euch dennoch viel Glück, ihr werdet es brauchen.
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28.10.2008 | 13:23 Uhr
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gustavgans : Gladbach
Sehr netter Blog.....hab aber gar nicht gewußt, dass auch das Duell Gladbach-Wolfsburg so eine Rivalität hervorruft. Gladbach - Köln und Leverkusen is klar , aber Wolfsburg?! Egal....hab mir dieses Jahr 2 Spiele der Fohlen "angetan". Beide Male aus privaten Gründen, da ich kein Gladbach Fan bin. Jeweils ging die Borussia leer aus. Zunächst in Hoffenheim und dann zuhause gegen Köln. Hab jetzt wieder Karten für das Heimspiel gegen die Bayern angeboten bekommen. Aber NEIN DANKE....das kann ich mir beim besten Willen nicht ein drittes Mal in der Vorrunde geben. Ok wäre bestimmt ein torreiches Spiel, da Ribery und Toni gegen die starke Fohlendefensive sicherlich ihren Spass haben werden...
Hoffe auch, dass die Gladbacher in der Liga bleiben, sind mir auf jeden Fall tausend Mal lieber wie Bielfeld und Cottbus, aber selbst die Gladbacher Zuschauer haben bei diversen Diskussionen zugegeben, dass "in der zweiten Liga auch Fussball gespielt wird".....
Neuer Mut und Hoffnung durch die kleine Miniserie und Verpflichtung von Retter Meyer schön und gut, aber Wolfsburg ist individuell wesentlich stärker und wird die am Samstag noch fehlende Qualität gegen Gladbach unter Beweis stellen. Wenn Santana nicht 2 mal so vogelwild versiebt hätte, wären die Wölfe 4:0 vorne gewesen und dann wär das Spiel mal endgültig gelaufen gewesen....
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28.10.2008 | 14:13 Uhr
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Also eigentlich gibts in Wolfsburg nur 5 Torhüter mit Profivertrag ...
Davon spielen eigentlich auch nur Benaglio, Lenz und Hitz in der 1. Mannschaft. Jentzsch ist aussortiert und Platins ist TW in der 2. Mannschaft.
Wer soll der 6. sein? - Deumeland?
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