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Von: Seb_Blah
12.08.2014 | 17196 Aufrufe | 45 Kommentare | 12 Bewertungen Ø 6.7
RB Leipzig: Ein Kommentar
Dosen-Allergie? Sicherlich nicht!
RB ist eines der vielversprechendsten Projekte im deutschen Fußball - und dennoch verhasst. Warum eigentlich?

@DieRotenBullen - Der Username von RB Leipzig auf "Twitter "ist eine unterschwellige Ohrfeige für all diejenigen, die den Verein zum Hassobjekt Nummer eins auserkoren haben. Der letzte Tropfen, der das seit Monaten randvolle Fass zum Überlaufen bringt. Die Verbindung zu Red Bull lässt sich ja schlecht totschweigen, aber 1899 Hoffenheim tritt ja auch nicht unter dem Synonym @DietmarHoppsElf auf.

Seit dem Aufstieg in die 2. Bundesliga hat der Hass gegenüber dem Brauseklub ein neues Level erreicht. Die zunehmende Wahrnehmung in der Öffentlichkeit, die teils skandalösen Sommer-Transfers und nicht zuletzt der an eine Schmierenkomödie erinnernde Lizenz-Streit - Den Kritikern läuft passend zum Abpfiff jeder Partie der Leipziger das Wasser im Mund zusammen.

Die 3:0-Gala gegen 1860 München am Wochenende gab wieder Grund zur Diskussion. Aus der eine Ecke schießen die Traditions-Fans, die Angst haben, das "RasenBallsport" (die nächste unterschwellige Ohrfeige) die alt eingesessenen Klubs aus dem Profi-Fußball verdrängt. Leipzig habe keine Fankultur und sei der Inbegriff eines Retortenklubs, so der allgemeine Tenor. Aus der anderen Ecke kommen postwendend die Antworten der RB-Befürworter, die in dem Klub eines der spannendsten und zukunftsweisenden Projekte im deutschen Fußball sehen. Doch wo liegt am Ende die Wahrheit?

Mulmiger Start

Ich muss zugeben, auch mir war etwas mulmig, als ich erstmals von dem Engagement von Red Bull in Leipzig gehört hatte. Da gründete man schnell mal einen Verein und besorgte sich das Startrechts eines Oberliga-Klubs aus der Provinz (SSV Markranstädt). Nicht wie Hoffenheim oder Großaspach, die aus der Kreisliga in den Profifußball stürmten. Nein, Didi Mateschitz wollte sein neues Spielzeug so schnell wie möglich im Profifußball sehen und fing deshalb in der höchstmöglichen Klasse an, in die die DFL nicht mehr einfach so eingreifen konnte.

Trotz aller Bedenken verurteilte ich das Engagement nicht von Beginn an. Schließlich hat ja auch Hoffenheim erst jüngst mit der A-Jugend-Meisterschaft bewiesen, dass man trotz großer finanzieller Unterstützung nicht nur auf teure Transfers, sondern auch auf die Jugend setzt. Nachdem es in den ersten Spielen in der Oberliga teilweise zu herben Ausschreitung kam, wurde es zumindest für RB-Verhältnisse in den kommenden Jahren ruhiger.

So dauerte es fast vier Jahre, bis der Verein wieder im Rampenlicht stand. Dann folgten die fast schon legendären Aufstiegsspiele gegen Lotte. Hier mal ein kleines Gedankenspiel: Hätten sich die Sportfreunde damals in der Verlängerung durchgesetzt, wäre es erst in diesem Jahr zur Drittliga-Premiere für die Leipziger gekommen.

Erkaufter Aufstieg?

Mit dem Aufstieg stieg auch die Zahl der Kritiker. Der Durchmarsch ins Unterhaus ließ die Begriffe "Retortenklub" und "erkaufter Aufstieg" wieder salonfähig werden. Auch ich musste zugeben, ohne die Finanzspritze von Red Bull wäre man sicherlich nicht erneut aufgestiegen - allerdings lohnt sich auch ein zweiter Blick auf die Transfers des vergangenen Sommers.

KEIN Akteur, der 2013 erstmals das Trikot in rot und weiß überstreifte, war älter als 23 Jahre. Spieler wie Yussuf Poulsen, Diego Demme und Dennis Thomalla sind alle hoffnungsvolle Talente, die in Leipzig nicht nur auf der Bank sitzen, sondern auch ordentlich Spielzeit sehen. Am vergangenen Samstag stand mit Tim Sebastian nur ein Spieler in der Startelf, der älter als 27 Jahre ist.

Mir gefällt in dieser Hinsicht der Weg von Alex Zorniger und Ralf Rangnick. Natürlich wären Spieler wie Rani Khedira sicherlich nicht ohne das Zutun von Red Bull in den Verein gekommen, die sportliche Perspektive in Leipzig ist auf kurz oder lang aber mittlerweile auch ein ernstzunehmender Faktor. Schon bald man in der Bundesliga spielen, egal wie viele Kritiker den Verein schlechtreden.

Zorniger nutzt die vorhandenen Ressourcen, um aus jungen Spielern eine Einheit zu formen, die seinem Verständnis von modernem Fußball angepasst ist. Die Spieler sollen immer wieder den Ball attackieren und sich die Seele aus dem Leib rennen. Vermeintliche "Star-Einkäufe" wie Khedira oder der momentan verletzte Terrence Boyd sind zudem nicht zwangsläufig gesetzt. U19-Europameister Joshua Kimmich soll in diesem Jahr zu einer festen Größe im Mittelfeld reifen.

Kopfschütteln bei Sabitzer

Generell sind die Ausgaben in Leipzig nicht so überbordernd wie im ersten Zweitligajahr von Hoffenheim (18,57 Millionen). Hochkaräter wie Carlos Eduardo, Demba Ba und Luiz Gustavo sucht man im RB-Kader vergebens. Von den 12,15 Millionen Euro, die RB ausgegeben hat, bezahlte der Verein alleine sieben für Massimo Bruno und Marcel Sabitzer.

Hier musste ich im Zusammenhang mit RB das erste Mal seit 2009 ernsthaft schlucken. Klar kann man, speziell mit dieser finanziellen Unterstützung, diese beiden Spieler für diese (übrigens komplett vernünftigen) Preis holen. Dass man sie dann aber ohne Umschweife, und im Fall von Bruno sogar "geheim", zum markeninternen Ableger aus Salzburg verleiht, hat mehr als nur einen faden Beigeschmack.

Besonders Sabitzers Transfer ist wohl einer der skandalösesten der vergangenen Jahre. Der ehemalige Rapid-Stürmer besaß eine Ausstiegsklausel für das Ausland, die RB nutzte und den Spieler danach umgehend zurück nach Österreich schickte. Gut möglich, dass Sabitzer sogar nie für die Leipziger auflaufen wird.

Beim Lizenz-Streit mit der DFL hat sich der Verein ebenfalls nicht mit Ruhm bekleckert - die Liga allerdings auch nicht. Das marginal veränderte Logo ist schon eine Farce an sich, die Verantwortlichen bei der DFL hätten sich aber auch nicht darauf einlassen müssen. Ein anderes Design wäre sicherlich im Rahmen des möglichen gewesen. Vielleicht hatte man aber auch einfach genug von dem peinlichen Streit um die Zulassung für das Unterhaus.

Kein "Traditionsklub"

Jetzt, fünf Jahre nach meinen anfänglichen Bedenken, sind diese fast gänzlich verflogen. Natürlich ist man weit von dem Attribut "Traditionsklub" entfernt, allerdings ist die Idee hinter RB Leipzig alles andere als kurzweilig. Mithilfe der Red-Bull-Millionen baut man neben den Profis als Aushängeschild eine mehr als hoffnungsreiche Jugend-Abteilung auf, die in einigen Jahren ihre Früchte tragen wird.

Auch ich bin kein Freund von dem Herumschieben von Spielern, allerdings verstößt der Verein damit nun mal auch gegen keine Regeln. Dass sowas trotzdem moralisch fragwürdig ist, steht sicherlich nicht zur Debatte.

Die 50+1-Regel sorgt in Deutschland immer noch dafür, dass unsere Fußball-Kultur von milliardenschweren Investoren geschützt ist - und das ist auch gut so. Natürlich hat Red Bull in Leipzig seine Finger im Spiel. Zieht man allerdings mal den internationalen Vergleich heran, wirkt die Aufregung um den Brauseklub nahezu lächerlich. Klar nutzt man in Leipzig die vorhandenen Ressourcen, man zahlt für die Neuzugänge aber vertretbare Summen, im Gegensatz zu den Abramowit'schen Anfängen bei Chelsea (z.B. Damien Duff für 26 Millionen Euro!!!) oder den Transfer-Verbrechen, die Manchester City oder PSG jeden Sommer begehen.

In spätestens fünf Jahren wird RB auch in der Bundesliga zu einer festen Größe geworden sein. Wird man dann um den Titel mitspielen? Sicherlich nicht! Wird man in der Champions League spielen? Sicherlich nicht! Wird man um Europa kämpfen? Vielleicht! Das Beispiel Hoffenheim hat gezeigt, dass der Aufstieg ins Oberhaus eine Sache ist, die Etablierung aber eine ganz andere. Immerhin wäre 1899 vor einem Jahr wieder in die zweite Liga abgestiegen! Trotz der Hopp-Millionen!

RB: Gut durchdacht und nachhaltig

Ich verstehe die Kritiker, die Angst um die vielen Traditionsklubs im Profifußball haben. Allerdings darf man eines nicht vergessen. Wir haben das Jahr 2014. Geht es ums runde Leder, geht es nun mal auch um Geld. Nicht umsonst sind Vereine wie Alemannia Aachen oder Hansa Rostock mittlerweile nicht mehr in der Bundesliga, sondern in der dritten bzw. in der Regionalliga aktiv. Auch in der Bundesliga steht hinter den meisten Vereinen große Sponsoren. Bei den Bayern sind es u.a. Adidas und Audi, Schalke wird von Gazprom unterstüzt, Leverkusen von Bayern, Wolfsburg von VW usw.

Auch ich, als Anhänger von Arminia Bielefeld, bin Fan eines Traditionsklubs. Ohne Geld geht mittlerweile aber nichts mehr. Deswegen habe ich auch kein Problem damit, dass es Vereine wie RB Leipzig gibt. Denn wenn hinter so einem großen Engagement ein Konzept steckt, dass gut durchdacht ist und für Nachhaltigkeit steht, hilft das auf Dauer auch dem deutschen Fußball. Vereine, die sich durch überteuerte Transfers schnell den Erfolg suchen, braucht dagegen kein Mensch.

Leipzig ist eine junge, hungrige und entwicklungsfähige Mannschaft und keinesfalls eine abgehalfterte Söldner-Truppe. Der Klub wird seine Nische im deutschen Fußball finden - ob es den Kritikern passt oder nicht.

KOMMENTARE
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Maxi_FCB
13.08.2014 | 11:50 Uhr
7
-4
Maxi_FCB : 
13.08.2014 | 11:50 Uhr
-4
Maxi_FCB : 
Ich war nie einer dieser Hardcore-Traditionalisten, denen ja schon die Galle hochkommt, wenn sie über Wolfsburg, Leverkusen oder Hoffenheim sprechen. Diese Vereine existieren nunmal und vor allem die beiden Werksklubs verfügen ja inzwischen durchaus über eine vorzeigbare Tradition. Zumal ich da auch keine moralische Abstufung zu Barca oder Real vornehmen kann, deren Schuldentilgung z.T. ja gar vom Steuerzahler übernommen wurde. Da ist mir das Mäzenatentum fast lieber.

Dennoch sehe ich das bei RB alles ein wenig unentspannter.
Du legst in deinem Blog absolut nachvollziehbar dar, wieso du das Projekt RB begrüßt und ich habe auch vollstes Verständnis dafür, dass man im Osten der Republik nach höchstklassigem Fussball lechzt.
Dennoch kann ich das ganze System von Red-Bull-Fussball nur unmoralisch finden.
Der Grund ist nicht RBs Mäzenatentum an sich, sondern das gesamte Imperium, welches man im internationalen Fussball etabliert und in dem moralische Bedenken deutlich hinter Red Bulls Marketing-Interessen zurücksteht.
Man muss sich das mal vergegenwärtigen: Es gibt bis dato drei oder vier Red Bull-Klubs und eine (oder sogar 2) Fussballakdademien in Brasilien (und Ghana?), zwischen denen Spieler bedenkenlos hin- und hergeschoben werden.

Spieler B macht bei Klub 2 gute Fortschritte? Dann wäre er ja einer für Klub 1. Spieler C bekommt keine Einsatzzeit bei Klub B? Schieben wir ihn zu Klub 3!
In der Realität: Salzburg spielt CL-Quali? Dann schieben wir ihnen den Bruno und den Sabitzer zu. Leipzig spielt jetzt in der Bundesliga, die natürlich wesentlich prestigeträchtiger als die österreichische ist? Schieben wir den Bruno zurück und legen vielleicht noch den Mane und den Kampl drauf.
7
Maxi_FCB
13.08.2014 | 11:51 Uhr
7
-4
Maxi_FCB : 
13.08.2014 | 11:51 Uhr
-4
Maxi_FCB : 
Natürlich macht Chelsea mit Vitesse nichts anderes, genau wie ManCity und der NYFC. Dennoch treibt es RB, wie ich finde, auf die Spitze.

Was mich ebenso stört, wenngleich das vielleicht etwas subjektiver ist, ist die Überheblichkeit der leitenden Angestellten. RB darf sich über gewisse Liga-Statuten erheben, agiert auf dem JugendspielerMarkt mit einer extremen Aggressivität, zieht einen eh schon klammen Klub wie Rapid Wien aber mal so richtig über den Tisch und dann weist man Kritik dennoch so barsch und bisweilen überheblich zurück? Etwas Demut fände ich nicht ganz unangebracht.

Zorniger hat gerade einmal zwei Aufstiege mit qualitativ jeweils weit über Ligadurchschnitt liegenden Kadern auf dem Briefkopf stehen, geriert sich in Interviews aber dennoch nassforsch und bisweilen überzogen selbstbewusst.
Beispiel (jeweils nur im O-Ton zitiert): "Ballbesitz-Fussball entspricht nicht meinem Verständnis von schönem Fussball"
"Den Chaos-Fussball der ersten Klopp-Jahre fande ich besser" etc.
Auch hier: Etwas Demut, bitte.

Wie gesagt: Ich respektiere den Wunsch nach ambitionierten Profifussball in Ostdeutschland, ich sehe durchaus die guten Seiten des RB-Engagements, die Seb_Blah allesamt aufzählt, aber dennoch finde ich dieses ganze System Red-Bull-Fussball schlicht Irrsinn.
Vor allem dieses Spieler-Geschacher, besonders in dieser Offensichtlichkeit ist schon dreist und eine Ohrfeige für Vereine, die jeden Transfer erst auf die Goldwaage legen müssen.
Wenn das nicht wettbewerbsverzerrend ist, was dann?

Mal eine Quelle: http://focus.de/sport/fussball/leipzig-zahlt-salzburg-setzt-profis-ein-kaufen-verleihen-tauschen-so-trickst-das-red-bull-imperium_id_4017260.html
7
Seb_Blah
13.08.2014 | 12:59 Uhr
0
-2
Seb_Blah : @Maxi_FCB
13.08.2014 | 12:59 Uhr
-2
Seb_Blah : @Maxi_FCB
Schön, dass sich mal hier jemand die Mühe macht und einen begründeten und nachvollziehbaren Kommentar, anstatt nur aus Prinzip in zwei Sätzen einen Blog zu haten, weil er RB nicht grundlos niedermacht.

Zu deiner Kritik: Den Sabitzer-Transfer sehe natürlich auch ich als "moralisch fragwürdig" (siehe Text). Ich komme selbst auch nicht aus Ostdeutschland und habe mit dem Verein nicht mehr am Hut als viele andere Fußball-Fans auch. Mir gefällt wie gesagt das Konzept. In Sachen Jugendarbeit wird ja auch 1899 nicht selten vorgeworfen, forsch zu agieren und insbesondere in Stuttgart den ein oder anderen Akteur geklaut zu haben.
Das Spieler-Geschacher ist für mich ein Kritikpunkt, den ich voll und ganz nachvollziehen kann. Sowas ist absolut unangebracht und gehört verboten. Von der Marke Red Bull im Fußball kann man halten was man will. Ich denke, man sollte die kommenden Jahre abwarten und schauen, wie sich ein Verein mit RB-Unterstützung in einer großen europäischen Liga schlägt bzw. sich verhält.
0
ausLE
MODERATOR
13.08.2014 | 17:10 Uhr
4
-2
ausLE : 
13.08.2014 | 17:10 Uhr
-2
ausLE : 
Puh, wo fange ich an.

Man kann RasenBallsport Leipzig verachten oder eine Abneigung haben, aber hassen? Gehört mMn nicht hierher.
Und ja, RasenBallsport ist die korrekte Bezeichnung des Vereines in LEipzig. Spox benutzt es zwar in ihren Artikel auch nicht, warum auch immer, aber so ist es richtig geschrieben.

Man sollte auch mal genauer zuhören, wen die Fans auf dem Spielfeld anfeuern.

Als Leipzig dann sein Debüt in der Oberliga gegen die zweite Mannschaft von Carl Zeiss Jena gab, war die anfängliche Aufregung schon fast gänzlich abgeklungen.
Wie bitte? Das Gegenteil war der Fall.

Entlang der Autobahn A9 wurde Transparente aus Jena auf gehangen, mit Mordandrohungen!
(Kleine Anekdote am Rande. Der FC Carl-Zeiss Jena besitzt seit geraumer Zeit auch einen Mäzen aus Belgien.
Dieser wurde mit breiten Armen empfangen.)

Während der 4. Liga wurden Kinder und Jugendliche angegriffen, weil sie für RB Leipzig spielen.
Selbst in Dein erwähnten Aufstiegsspiel gegen Lotte wurden Balljungen mit Pyrotechnik beworfen von Chaoten die nicht aus Lotte waren.

4
ausLE
MODERATOR
13.08.2014 | 17:11 Uhr
5
-3
ausLE : 
13.08.2014 | 17:11 Uhr
-3
ausLE : 
Nun zu den Transfers.
Klar, hatte man Geld zur Verfügung, das will ich auch nicht abstreiten und es wurde anfangs durch diverse Personen mit der Gießkanne verteilt. Es kamen für viel Geld Kammlot und Wallner zum Beispiel. Aber richtig, durch Rangnick und Zorniger wurde dem ein Riegel vorgeschoben und es wurde der eine oder andere Euro zweimal umgedreht. Ja, da kann ein anderer Lachen, aber dem ist so. Ein Lukasz Teodorczyk oder Jens Grahl wurden nicht verpflichtet, weil die Berater oder Verein zu viel Geld verlangten. Und ein Kimmich ist schon seit letzter Saison Stammspieler.

Zu den genannten jungen Leuten kommen noch Jung, Hierländer, Palacios, Teigl, Fandrich und Kalmar. 2 Jungs aus der Jugend (Strauß und Prevljak)und wegen Verletzung Rebic und Compper
Und wären alle gesund, dann stände der 33-jähriger Colltorti im Tor.

Und Säbitzer bzw Bruno.
Ja, selbst ich hatte anfangs die sogenannten Bauchschmerzen als ich die Hintergründe der Transfers las.
Aber warum? RB Leipzig hat nix, aber auch gar nix falsch gemacht, alles ist transparent und mit den Regeln der Uefa und der DFL konform.

Das bringt mich wieder zum Ausgangspunkt. Die ganzen Banner, Protestmärsche, Internetaufrufe, die alle gegen RB Leipzig sind. Da kann ich nur müde lächeln. Weil dies genau der falsche Ansprechpartner ist, also Red Bull bzw Leipzig. Nach Frankfurt in die Zentrale von DFB bzw DFL sollten diese sich richten. Dort sitzen die Herren, die auch teilweise Vorsitzende der Vereine sind, u.a. Rauball, Bruchhagen, Strutz oder Hopfner, die dafür verantwortlich sind.
Auch ich war erstaunt, wie leicht die 1. Variante des Logos durchkam.

Ach ja, noch eine weitere kleine Anekdote. Die größte Abneigung der Medien bekam / bekommt von der Zeitschrift 11 Freunde. Nun, der Herausgeber der Zeitschrift, Matthias Hörstmann, fungiert gleichzeitig als Geschäftsführer des Unternehmens, welches seit der Saison 2014/15 für das Catering von RB Leipzig verantwortlich ist.

Was für eine kleine verrückte Welt.
5
Maxi_FCB
13.08.2014 | 18:18 Uhr
2
0
Maxi_FCB : 
13.08.2014 | 18:18 Uhr
0
Maxi_FCB : 
@AusLE: Nimms mir nicht übel, aber kann es sein, dass du dich in Blog geirrt hast? Seb verteidigt RB doch
Dieser Joey hat doch übel vom Leder gezogen.
2
Rumo
14.08.2014 | 12:03 Uhr
5
-3
Rumo : 
14.08.2014 | 12:03 Uhr
-3
Rumo : 
Ein differenzierter Blog (wenn auch aus meiner Sicht mit dem falschen Ergebnis).

Hi @ausLE irgendwie wusste ich es, dass man sich bald wieder in einem RBL Thema über den weg läuft.

Ich sehe das ganze Projekt sehr kritisch - wie schon x-fach an verschiedenster Stelle ausgeführt - indes sind meine Kritikpunkte nicht die Tradition oder die Tatsache, dass Geld eine wichtige Rolle im modernen Fussball spielt. Meine Kritik richtet sich dagegen, was aus dem Fussball werden wird, wenn diese Projekte in der Form weiter um sich greifen.

Entscheidend wird dann für den sportlichen Erfolg, den sportlichen Wettkampf nicht mehr ein Zusammenspiel aus verschiedenen Faktoren, wie beispielsweise gutes Management, guter Trainer, harte Arbeit usw., sondern nur noch die Finanzkraft des projektsteuernden Konzerns oder Mäzens.

Man kann das schon heute erkennen anhand der mehreren voneinander abgekoppelten Transfermärkte. Es gibt Preiskategorien, da können nur noch bestimmte Klubs mitspielen. Deswegen wechseln die Spieler, die diese Qualität haben auch nur noch zwischen diesen Vereinen. Man geht von Madrid zu Chelsea, von Paris im Tausch zu Chelsea usw.

Der Zugang zu diesem Transfersegment wird nur einzig und allein über die Kapitaldecke ermöglicht. Dieses Prinzip lässt sich bis in die Jungend übertragen.

Das gefällt mir einfach nicht, verändert es doch den bisher noch ansatzweise vorhandenen Wettbewerb, der nicht nur durchs Kapital bestimmt wird.

Einfach zusammengefasst: Bielefeld wird - entwickelt sich der Fussball so weiter - ohne einen Konzern niemals wieder in einen Wettbewerb treten können, es ist einfach ausgeschlossen.

In die gleiche Richtung geht die Unternehmisierung der Vereine. Ziel ist nicht mehr der sportliche Erfolg, sondern die dadurch erzielten Steigerungen der Bekanntheitsgrade und die Werbeeffekte + eventuell sogar einmal direkt Geld damit zu verdienen. In der Wirtschaft ist das ok, aber im Sport? Sollte da der sportliche Triumph nicht die Antriebsfeder sein?
5
Rumo
14.08.2014 | 12:12 Uhr
4
-2
Rumo : 
14.08.2014 | 12:12 Uhr
-2
Rumo : 
Ich gebe ausLE recht, wenn er sagt, dass (auch) der DFB Ansprechpartner für Bedenken und Kritik an dieser Entwicklung ist. Der DFB hat meiner Meinung nach schon bei Hoffenheim verpasst, ein Signal zu setzen, dass man diese Entwicklung erkannt hat und dieser Entwicklung durch Bestehen auf den (guten) vorhandenen Regelungen entgegenwirken will.

Eventuell will man das beim DFB auch gar nicht mehr, weil die Lobbyarbeit gefruchtet hat.

Belangen kann man einen Konzern, der die Regelungen bis ins machbare (und darüber hinaus, wenn er für ein Verständnis bei den Hütern der Regelungen gesorgt hat) ausdehnt nicht, kritisieren, dass er dies tut, kann man sehr wohl.

Die Argumente, was alles gutes durch solche Projekte geschieht, Jugendförderung, darbende Regionen bekommen Erstligafussball usw. sind sicherlich richtig, nur sollte man auch immer überlegen, warum eine Firma so etwas macht. Klar war ich bei den Spinoffgesprächen nicht dabei und kann hier nur mutmaßen, aber kein Unternehmen dieser Erde macht ein solches Projekt zu den Kosten (ja die machen sich selbst bei RB in der Bilanz bemerkbar) ohne wirtschaftliches Eigeninteresse. Das ist auch ok nur kann man sich dann nicht die absolute Selbstlosigkeit auf die Fahnen schreiben.

Ich find diese Reduzierung unseres geliebten Fussballs auf den Faktor Geld einfach widerlich und würd mir so sehr wünschen, dass man das alles auf ein gesundes Maß zurück fährt und gerade solche Projekte nicht noch durch Akzeptanz fördert.

Durch uns wird für die Unternehmen der Erfolg für solche Projekte definiert.
4
Tee
14.08.2014 | 12:44 Uhr
8
-2
Tee : @Rumo
14.08.2014 | 12:44 Uhr
-2
Tee : @Rumo
Dann kritisiere aber bitte das Gesamtsystem und lasse deinen Frust nicht an Fussballvereinen wie Leipzig aus. Solange man sich in einem Kapitalistischen Wirtschaftssystem befindet, regiert das Geld und NUR das Geld und natuerlich ist jeglicher Sport nicht davon ausgenommen.
Vereine wie Bayern oder Manchester haben ein vielfaches des Geldes von einigen Vereinen in der selben Liga zur Verfuegung. Und jetzt kommt mir nicht mit dieser alten Leier von "ehrlich erarbeitet". Bei Bayern hat sich niemand dieses Geld "erarbeitet", man hat, wie auch immer, Sponsoren fuer den Verein gewonnen, genauso wie Red Bull in Leipzig. Und ja, diese Sponsoren versprechen sich auch wirtschaftliche Vorteile von ihrem Engagement. Oder denkst du, Audi, adidas und die Telekom sind einfach duffte Fussball Fans, die den FC Bayern lieben?
Ich finde diese Differenzierung albern: Hier sind die "guten" Sponsoren und da sind die "boesen" Sposoren. (Wobei der russische halbstaatliche Konzern Gasprom hier zu den Guten gehoert. Passiert dieser Tage ja auch nicht so oft, dass irgend ne Gelegenheit ausgelassen wird die Russen zu verteufeln.) Ich sag euch was, es gibt keine guten und boesen Sponsoren. Entweder man findet Sponsoring in der Gesamtheit gut oder man findet es in der Gesamtheit schlecht. Der AC Mailand wird von einem verurteilten Verbrecher und Mafiosi geleitet und besessen. Da hat niemand was dagegen, aber RB, eine Firma die vor allem auch durch nachhaltiges Foerdern von Randsportarten immer wieder auffaellt, ist jetzt ganz ganz schlimm und macht den Fussball kaputt.
Das ist einfach eine laecherliche Herangehensweise. Ich wuensche Leipzig viel Erfolg. Schon allein um zu sehen, wie sich diese wuetenden Trottel aergern.
8
bobby_fischer
14.08.2014 | 13:06 Uhr
2
-6
14.08.2014 | 13:06 Uhr
-6
Leipzig ist für mich vor allem deshalb ein Feind, weil die Verantwortlichen mit aller Überzeugung eine aus meiner Sicht falsche Vorstellung von Fußball propagieren.
2
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