22.03.2008 um 15:31 Uhr
Die irdischen Fesseln abgelegt
Das schöne Örtchen Bad Soden am Taunus ist nicht der Platz, an dem man erwarten würde, einen der erfolgreichsten Sportler aller Zeiten zu treffen. Und der Keller des dort ansässigen Ramada-Hotels - bei allem Respekt vor der Kette - erst recht nicht.
Kaum anzunehmen, dass es einen Michael Schumacher, Tiger Woods oder Roger Federer jemals an den Taunus verschlagen würde - Phil Taylor aber schon.
Und mich, womit ich auch schon beim Thema wäre. Denn ich habe ihn getroffen, den Godfather of Darts, habe quasi die irdischen Fesseln abgelegt, um in das Antlitz des Gottes der Pfeile zu blicken.
Und das Ganze im Keller des Ramada-Hotels in Bad Soden am Taunus. Interview mit "The Power" war angesagt, das ihr übrigens kommende Woche bei SPOX lesen könnt, allerdings hielt sich der Glamour-Faktor für einen 13-maligen Weltmeister ganz schön in Grenzen.
Ich betrete einen kleinen Raum, in dem so zirka zehn Dartscheiben nach Vorbild Sardinenbüchse nebeneinander aufgehängt sind, Hinz und Kunz werfen mal locker ein paar Pfeile, und wer steht ganz unscheinbar an einer der letzten Scheiben ganz hinten in der Ecke? Genau: Phil Taylor.
Einfach so, ohne Bodyguard, ohne Zuschauer, ohne Tamtam. Er steht einfach da und wirft. Aber selbst, wenn ich ihn nach seinem unscheinbaren Auftreten nicht erkannt hätte, nach seinen ersten drei Würfen wäre alles klar gewesen. Triple-20, Triple-20, Triple-20. "Langsam komme ich in Form", sagt er und zieht grinsend seine Darts aus der Scheibe. Wie sieht es wohl aus, wenn er schnell in Form kommt?
Was folgt, ist ein kurzer Smalltalk mit ihm und seinem Manager Steve. Ich lerne, dass Steve in Deutschland alles besser findet als in England und dass er nicht zum Wählen geht. Da mischt sich Phil ein, sagt, Steve solle nicht über die Politik meckern, wenn er nicht zum Wählen gehe, und schlägt ihm dann eine Partei zur Wahl vor, von der ich noch nie etwas gehört habe.
Zum Glück klärt mich Steve auf, indem er Phil antwortet: "Die würde ich schon wählen, aber da sind Rassisten drin." Klingt für mich als Deutscher wie ein plausibler Grund, die Partei, dessen Namen ich mir nicht gemerkt habe, nicht zu wählen.
Phil zuckt jedoch nur vielsagend mit den Schultern und geht zurück zum Board. Nun ja, ich war ja schließlich nicht da, um mit Taylor über Politik zu reden. Das hätte auch zu nichts geführt, fürchte ich.
Geredet haben wir dann eine halbe Stunde lang über Gott und die Welt, und ich habe gemerkt, dass Taylor sogar noch ein bisschen mehr kann als nur Pfeile an die Wand schmeißen.
Dafür ist er allerdings ins schöne Ramada-Hotel (nein, ich kriege kein Geld dafür, dass ich die so oft nenne) im noch schöneren Bad Soden am Taunus gekommen. Er tritt beim Pro-Tour-Event "German Darts Classic Weekend" gegen die komplette Elite von Raymond van Barneveld über Colin Lloyd bis hin zu Wayne Mardle an.
Allerdings erst später, wenn es im großen Saal auf der großen Bühne um den Turniersieg geht. Vorher muss sich Taylor wie alle anderen an den Sardinenbüchsen im Keller abmühen – und zwar sogar gegen Amateure, die sich für das Turnier anmelden konnten.
Glückwunsch an dieser Stelle übrigens an Bernd Roith und Maik Langendorf. Ich kenne Euch zwar nicht, aber Ihr habt die Ehre, in den ersten Runden gegen Phil Taylor spielen zu dürfen.
Damit habt Ihr meinen Neid sicher.
Kaum anzunehmen, dass es einen Michael Schumacher, Tiger Woods oder Roger Federer jemals an den Taunus verschlagen würde - Phil Taylor aber schon.
Und mich, womit ich auch schon beim Thema wäre. Denn ich habe ihn getroffen, den Godfather of Darts, habe quasi die irdischen Fesseln abgelegt, um in das Antlitz des Gottes der Pfeile zu blicken.
Und das Ganze im Keller des Ramada-Hotels in Bad Soden am Taunus. Interview mit "The Power" war angesagt, das ihr übrigens kommende Woche bei SPOX lesen könnt, allerdings hielt sich der Glamour-Faktor für einen 13-maligen Weltmeister ganz schön in Grenzen.
Ich betrete einen kleinen Raum, in dem so zirka zehn Dartscheiben nach Vorbild Sardinenbüchse nebeneinander aufgehängt sind, Hinz und Kunz werfen mal locker ein paar Pfeile, und wer steht ganz unscheinbar an einer der letzten Scheiben ganz hinten in der Ecke? Genau: Phil Taylor.
Einfach so, ohne Bodyguard, ohne Zuschauer, ohne Tamtam. Er steht einfach da und wirft. Aber selbst, wenn ich ihn nach seinem unscheinbaren Auftreten nicht erkannt hätte, nach seinen ersten drei Würfen wäre alles klar gewesen. Triple-20, Triple-20, Triple-20. "Langsam komme ich in Form", sagt er und zieht grinsend seine Darts aus der Scheibe. Wie sieht es wohl aus, wenn er schnell in Form kommt?
Was folgt, ist ein kurzer Smalltalk mit ihm und seinem Manager Steve. Ich lerne, dass Steve in Deutschland alles besser findet als in England und dass er nicht zum Wählen geht. Da mischt sich Phil ein, sagt, Steve solle nicht über die Politik meckern, wenn er nicht zum Wählen gehe, und schlägt ihm dann eine Partei zur Wahl vor, von der ich noch nie etwas gehört habe.
Zum Glück klärt mich Steve auf, indem er Phil antwortet: "Die würde ich schon wählen, aber da sind Rassisten drin." Klingt für mich als Deutscher wie ein plausibler Grund, die Partei, dessen Namen ich mir nicht gemerkt habe, nicht zu wählen.
Phil zuckt jedoch nur vielsagend mit den Schultern und geht zurück zum Board. Nun ja, ich war ja schließlich nicht da, um mit Taylor über Politik zu reden. Das hätte auch zu nichts geführt, fürchte ich.
Geredet haben wir dann eine halbe Stunde lang über Gott und die Welt, und ich habe gemerkt, dass Taylor sogar noch ein bisschen mehr kann als nur Pfeile an die Wand schmeißen.
Dafür ist er allerdings ins schöne Ramada-Hotel (nein, ich kriege kein Geld dafür, dass ich die so oft nenne) im noch schöneren Bad Soden am Taunus gekommen. Er tritt beim Pro-Tour-Event "German Darts Classic Weekend" gegen die komplette Elite von Raymond van Barneveld über Colin Lloyd bis hin zu Wayne Mardle an.
Allerdings erst später, wenn es im großen Saal auf der großen Bühne um den Turniersieg geht. Vorher muss sich Taylor wie alle anderen an den Sardinenbüchsen im Keller abmühen – und zwar sogar gegen Amateure, die sich für das Turnier anmelden konnten.
Glückwunsch an dieser Stelle übrigens an Bernd Roith und Maik Langendorf. Ich kenne Euch zwar nicht, aber Ihr habt die Ehre, in den ersten Runden gegen Phil Taylor spielen zu dürfen.
Damit habt Ihr meinen Neid sicher.
Aufrufe: 2691 | Kommentare: 0 | Bewertungen: 8 | Erstellt:22.03.2008
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