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17.05.2016 | 951 Aufrufe | 1 Kommentare | 0 Bewertungen Ø 0.0
Ein Kommentar
Der richtige Umgang mit RB
RB nach Aufstieg im Fokus der Diskussion. Zu Recht?

Das Land des Fusballweltmeisters im Mai 2016- Der vom Energy-Drink-Giganten Red Bull unterstützte Fussballverein RB Leipzig hat den Aufstieg in die Bundesliga geschafft. Vom HSV-Fan aus dem Norden, dem eingefleischten BVB-Fan im Westen und dem erfolgsverwöhnten Bayern-Fan aus dem Süden der Republik bis hin zum hessischen Eintracht-Anhänger wird kollektiv die Nase gerümpft.




Der Vorwurf: Vereine wie RB Leipzig führen durch ihren, durch großzügige Finanzsspritzen geförderten, Aufstieg zum Niedergang der Tradition im deutschen Profifussball. Dieser Vorwurf ist zunächst nicht neu. Vor wenigen Jahren war es noch die TSG aus Hoffenheim, gefördert von ihrem Mäzen Dietmar Hopp, die die Gemüter der Anhänger der Traditionsvereine erhitzte und mit landesweit mit Anfeindunden zu kämpfen hatte. Plastik-Klubs, Mäzen-Vereine- so die netteren Bezeichnungen für Klubs wie Hoffenheim und RB Leipzig. Doch was unterscheidet diese Vereine von den traditionellen Profiklubs?


1. Die Fankultur

Traditionsvereine wie Borussia Mönchengladbach, Schalke 04 oder der HSV werden bundesweit von zahreichen Fans unterstützt. Diese Anhängerschaft ist über die Jahrzehnte gewachsen und die Fans sind stolz auf den Klub und auf dessen Erfolge (auch wenn sie schon Jahrzente zurückliegen). Diese Geschichte haben die neureichen Klubs nicht, jedoch muss man auch bedenken dass der BVB bei Zeiten des eigenen Aufstiegs in die Eliteklasse auch noch keine bundesweit bekannte Marke unter dem Motto "Echte Liebe" war und sich diese Begeisterung erst über Jahre und Jahrzehnte entwickelt hat. Hier wirft sich die Frage auf: Warum sollte man anderen, neuen Vereinen nicht die Chance geben, diese Fankultur ebenfalls zu entwickeln? Gerade Leipzig ist ein absoluter Traditionsstandort, blickt auf eine stolze Vergangenheit im DDR-Fussball zurück und die Wiege des DFB befindet sich im Leipziger "Mariengarten". Die Menschen dort haben Spitzenfussball verdient und man sollte froh sein, dass eine Stadt mit solch großer Fussballhistorie und einem noch nicht ausgeschöpften großen Fanpotential die fussballerische Landschaft in der Republik bereichert.


2. Der finanzielle Hintergrund

Natürlich wäre der Aufstieg des Dorfvereins Hoffenheim in das Fussballoberhaus sowie der Durchmarsch von RB Leipzig ohne finanzielle Förderung der stützenden Unternehmen und Förderer nicht möglich gewesen, daran besteht kein Zweifel. Doch ist dies im modernen Profifussball, der mehr und mehr zu einem Millionengeschäft verkommt, wirklich zum Vorwurf zu machen? Nur aus Tradition und Vereinsliebe könnten auch Vereine wie der BVB oder der große Rivale Schalke nicht im Vorderfeld der Bundesliga mitspielen. Letzterer greift seit Jahren auf Finanzspritzen des russischen Energieriesen Gazprom zurück, dessen Präsenz auf den Banden der Schalker Arena auf Werbebanden und Stellwänden sich kaum von der des Logos des österreichischen Brauseherstellers in der Spielstätte von RB unterscheidet. Wo ist also hier der Unterschied? Erfolg ist, so sehr es die Fussballromantiker auch schmerzen mag, bis auf wenige Ausnahmen ( z.B. die überraschende Meisterschaft der "Foxes" in der finanzstartken Premier League) heutzutage enger mit finanziellen Mitteln verknüpft als jemals zuvor und eine Realität, der man ins Auge sehen muss. Auch die Traditionsvereine haben finanzstarke Großssponsoren, ohne die die Erfolge so nicht möglich wären und auch die Tradition selbst ist ein kommerzieler Faktor, den die Vereine gerne zur Steigerung der eigenen Liquidität ausnutzen. Auch sie sind Wirtschaftsunternehmen, die ihre Marke so gewinnbringend wie möglich an die Fussballfans dieses Landes verkaufen möchten.


3. Respekt

Während sich die Anhänger der großen Traditionsvereine zwar durch die über Jahre gewachsenen Rivalitäten zumeist sehr kritisch mit den Entwicklungen der anderen Vereine auseinandersetzen, so ist die Feindschaft gegenüber Hoffenheim und RB anders zu bewerten. Der Hoffenheimer Mäzen Dietmar Hopp ist seit Jahren in den Stadien der Republik mit zahlreichen persönlichen, niveaulosen Anfeindungen konfrontiert. Erst in den vergangenen Wochen wurde ein ehemaliger FCK-Spieler, der den Traditionsverein aus der Pfalz in Richtung Leipzig verlassen hatte, bei seiner sportlichen Rückkehr auf das Übelste verbal und auf Plakaten angegriffen. Ist dies die Fankultur auf die man als Fan von Traditionsvereinen stolz sein kann? Ich denke nicht. Jeder Verein, jeder Spieler hat einen Funken Respekt verdient und die Erfolge, die die beiden Vereine auf sportlicher Ebene erzielt, haben verdienen eben genau diesen. Heutzutage wird beispielsweise Bayer Leverkusen als Verein akzeptiert, obwohl der Verein sich selbst als "Werkself" vermarktet und seine Erfolge auf die finanzielle Unterstützung des namensgebenden Bayer-Unternehmens zurückzuführen sind. Wo ist hier der Unterschied zu RB?


In diesem Sinne hoffe ich, dass die Anfeindungen in der kommenden Bundesligaspielzeit kein neues, schlimmeres Niveau erreichen. Ich, selbst Anhänger von Borussia Mönchengladbach und somit sozusagen des Prototyps eines Traditionsvereins, hoffe, dass die Fans der Realität ins Auge sehen und die Entwicklungen im Geschäft Profifussball akzeptieren, so schwer es ihnen auch fallen mag.

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DieZecke
24.05.2016 | 07:53 Uhr
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DieZecke : 
24.05.2016 | 07:53 Uhr
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DieZecke : 
Du vergisst völlig einen Aspekt:
Die Spiele der Retorten- und Werkclubs will keiner wirklich sehen. SKY-Quoten bei Spielen wie Leverkusen-Hoffenheim werden nur noch in Liga 2 von Sandhausen-FSV Frankfurt unterboten.
Und das schadet auf Dauer der Bundesliga.
Zum Thema Respekt: Hier schießen in der Tat einige über das Ziel hinaus, die Menschenwürde muss unantastbar bleiben.

Aber Respekt für die sportliche Leistung der Vereine wie RB? Wieso? Wer einen 8 Millionen-Mann wie Selke in einigen Spielen auf die Bank setzen kann, für den ist alles andere als ein Aufstieg eine Blamage. Mit dem Geld im Hintergrund kann doch jeder Bezirksligatrainer aufsteigen, wo ist da die Leistung, vor der man auch nur einen Funken Respekt haben müsste? Das ist doch, als ob man einem Physik-Nobelpreisträger nachträglich noch mal die Hauptschulabschlussprüfung vorlegt und ihn dafür feiert, dass er besteht.
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