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09.07.2010 um 15:01 Uhr
Der geringste Widerstand
LeBron James ist den Weg des geringsten Widerstandes gegangen. Der Gedanke scheint logisch, mit Dwayne Wade und Chris Bosh auf Jahre die Liga dominieren zu können. Aber auch wenn die Heat zum Beispiel drei der nächsten fünf Titel holen werden, es wird dann eher Wades Team sein und nicht LeBrons. Es ist verständlich, dass er keinen Weg mehr gesehen hat, mit Cleveland das zu packen. Die letzten beiden Regular Seasons waren die Cavs jeweils das beste Team, zu einer Teilnahme an den Finals langte es trotzdem nicht. Gerade das Ausscheiden in der letzten Saison lag vor allem an ihm, sein Versagen gegen Boston in den Playoffs. In Cleveland machen sie gerade diese Rechnung wieder auf, monieren, dass er während der gesamten Series unter seinen Möglichkeiten blieb. Dass sie in Ohio kurz nach der Bekanntgabe ein wenig beleidigt sind, darf niemanden überraschen und ist auch menschlich. Cleveland fühlt sich wie eine verlassene Frau, die aus einem Jungen einen Mann machte, ihn aber vor seinen besten Jahren an eine vollbusige Blondine in Florida verlor, die vor allem mit zwei Argumenten die verlassene Verlobte ausstach.
Michael Jordan hatte in seinem Alter auch noch keinen Titel gewonnen. Er blieb aber in Chicago, verbesserte sich und vor allem sein Team um ihn herum, sodass er 1991 mit den Bulls die erste von sechs Meisterschaften einheimsen konnte. Die Lakers hatten beim 4:1 kaum eine Möglichkeit gehabt. So eine Chance, ein eigenes Team zu formen, wird James nicht mehr bekommen.

Er wird nie in dem gleichen Atemzug wie Jordan, Magic, Larry Bird oder, wohl noch schlimmer für die jetzige Generation, Kobe Bryant genannt werden. Holt er einen Titel, wird es heißen, ja zusammen mit Bosh und Wade ist das auch nicht so schwierig. Die Heat werden auch nicht das Team von James werden. Wade ist die Nummer eins im Staate Florida, er ist der Local Hero. Und Wade hat schon mal gezeigt, wie es geht, im Alleingang einen Titel zu holen. Nachfragen bei den Mavericks sind gestattet. Wie hat man sich das in der Zukunft vorzustellen. Heat gegen Magic. Orlando führt mit 3:2-Siegen und in Spiel sechs liegen die Heat fünf Sekunden vor Schluss mit einem Punkt zu Hause zurück. Wer wird wohl den letzten Schuss nehmen? Bosh? Wohl kaum! Wade? Es wird die Frage nach der Größe der beiden Egos aufkommen. Es ist kaum vorstellbar, dass sich Wade vor eigenem Publikum als Franchise-Player die Butter vom Brot nehmen lassen wird. Den Ruhm wird er für sich einpochen wollen, er ist der Platzhirsch. Und James nur noch die Variante 1B. Einen besseren Pippen hätte sich Wade gar nicht wünschen können.

James hätte den schwereren Weg nehmen können. Chicago wäre eine wirkliche Alternative gewesen. Zusammen mit Boozer, Rose und Noah hätte er fast genauso große Chancen gehabt. Der Schatten von Jordan wird ihn abgehalten haben! Feige? Vielleicht, aber ist auch nachvollziehbar. Die Fußstapfen Jordans sind in Chicago einfach zu groß. Gerade für jemanden, der ein Zugereister wäre.

Um eine globale Marke zu werden, hätte es keinen besseren Platz als New York gegeben. Auch hier wäre die Chance groß gewesen, in den nächsten Jahre ein, zwei Titel zu holen. Mit Stoudemire ist ein Big Man da, mit Gallinari einer der kommenden Shooter der Liga. Und einen vernünftigen PG wäre auch noch zu haben gewesen (Felton, Ridnour). Nächste Saison wären Melo, Parker und eventuell Paul auf dem Markt. Die Fans in New York gelten mit als die Besten im Lande. Sie hätten James als Messias empfangen, Stoudemire hin oder her. Ein Titel in NY zählt mehr als ein Titel des Trios in Miami. Nirgendwo soll es so schön sein zu gewinnen, wie in NY. Aber auch nirgendwo ist es so schlimm zu verlieren! Davor wird er Angst gehabt haben. Die New Yorker Presse macht bei Niederlagen keine Gefangenen. Da sind die Bild-Zeitung und die Münchener Boulevardpresse eher Schülerzeitungen dagegen.

Dass er sich nicht auf New Jersey oder die Clippers eingelassen hat, ist nachzuvollziehen. New Jersey gewann letzte Saison dreizehn Spiele, zu wenig. Da reicht auch die Freundschaft mit Jay-Z nicht aus. Und die Clippers? Da gibt es schon einen Herr Bryant in der Stadt.

Miami ist keine Herausforderung, von der James sprach. Chicago oder New York wären eine gewesen. Vielleicht ist James gar nicht dieser Superstar, wie er selber auch gerne dargestellt wird. In Amerika fragen sie sich, ob er nicht über genügend Selbstvertrauen verfügt. Nicht ganz zu unrecht. Everybody's Darling wird er nicht mehr werden. Jeder in Amerika wird gegen die Heat sein, außer in Miami natürlich. Der Druck wird insgesamt sehr groß sein. Ein Titel wird nicht reichen, drei müssen es mindestens in den nächsten fünf Jahren sein. Was passiert, wenn sie nicht in die Finals kommen, Boston und vor allem Orlando besitzen Mannschaften, die jetzt über Jahre zusammengewachsen sind. Was ist wenn die Lakers in den Finals zu stark sein werden? Ein Bryant wird alles dafür tun, um diese Heat zu schlagen. Und ganz Amerika wird ihm dabei mit Freude zusehen. Ob das alles die Freundschaft zwischen den drei Boodies aushalten würde. Mal sehen. James wird seine Entscheidung irgendwann bestimmt nochmals verfluchen.
Aufrufe: 3253 | Kommentare: 13 | Bewertungen: 5 | Erstellt:09.07.2010
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KOMMENTARE
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Jasper32
09.07.2010 | 15:27 Uhr
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Jasper32 : 
09.07.2010 | 15:27 Uhr
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Jasper32 : 
Auch wenn ich seine Entscheidung gegen Cleveland nachvollziehen kann, so hat er doch so ziemlich jedes Versprehen gebrochen, dass er den Fans gegeben hat( "I'm not leaving without a ring"). Charakterlich schon vorher zweifelhaft, hat er sich durch sein ESPN-Special nur weiter disqualifiziert. Wie schnell "The Chosen one" ein kleiner Sucker geworden ist. Echt beeindruckend.

Obs die beste Entscheidung war bleibt abzuwarten.
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diddoff
09.07.2010 | 19:29 Uhr
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diddoff : 
09.07.2010 | 19:29 Uhr
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diddoff : 
Egal was ich heute lese, Jasper hat seinen Senf schon hinterlassen. ^^

Ich denke (und hab schon gehört), dass das ESPN Special nicht seine Idee war. Angeblich soll ESPN ordentlich gepusht haben. Soll aber nichts daran ändern, dass er nach mehr Aufmerksamkeit lächzt als ein 4jähriger Zuckerjunkie.

Im Prinzip stimm ich der Blog-Meinung zu. An James' Stelle wär ich aber zu den Clippers gegangen. Die sind die größte Herausforderung. Gewinnst du mit denen einen Titel, bist du DER Held. (Ähnliches versucht Dirk auch gerade mit den Mavs. ) Außerdem gibt es den Face-to-Face Kampf mit Kobe. Was will ein Sportler noch?

Wohl oder übel werden die Heat wohl die NBA dominieren. Riley ist jetzt kein strunzdummer GM. Der wird den Kader schon noch tunen. Und auf lange Sicht kann man so gute Taktik aufs Parkett legen, wie man will, 3 Go to Guys sind zu viel.
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Wuwaldo
10.07.2010 | 20:28 Uhr
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Wuwaldo : 
10.07.2010 | 20:28 Uhr
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Wuwaldo : 
@ Diddoff

ich sehe die Heat im Moment noch gar nix dominieren.

Bosh - Wade - James klingt schon mal richtig gut - ganz klar.

Aber glaubst Du ernsthaft dass sich die Celtics, die Lakers oder sogar die Bulls deswegen ins Hösschen machen??

Artest + Kobe vs. Wade + LBJ ( wo einer die Cojones größer haben will als der andere - und dafür leg ich meine ins Feuer ) nehmen sich nicht sonderlich viel.

Gasol spielt mit Bosh aber dumme Kuh - Bynum rockt den nicht vorhandenen Center der Heat weg und die Bank der Lakers frisst die Minium-Salary der Heat auf.

Fazit: Wenn die Heat nicht noch ein Ringhuren (z.B. Iverson, T-Mac - die fürs Minimum spielen ) bekommen sehe ich 2010/2011 keinen Titel in Miami.

2011/2012 geht da dann schon mehr

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diddoff
10.07.2010 | 20:54 Uhr
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diddoff : 
10.07.2010 | 20:54 Uhr
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diddoff : 
Im direkten Duell gegen Lakers oder Celtics wirds vielleicht eng.
Aber die Mittel- und Unterschicht der Liga kann da nicht gegenhalten. Siege gegen die reicht schon fürs Conference-Final.
Die Cavs hatten schon mit LeBron (ohne Mitspieler) die beste Bilanz der Liga. Wird auch so mit den Heat werden, denke ich.

Nicht, dass wir uns falsch verstehen, ich hasse Heat und LeBron.
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Wuwaldo
10.07.2010 | 22:48 Uhr
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Wuwaldo : Wuwaldo
10.07.2010 | 22:48 Uhr
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Wuwaldo : Wuwaldo
ich weiß.

Ich hasse die Heat seit Mavs-Heat und LBJ geht mir einfach als Person an sich auf den Sack. Ich hoffe wirklich dass er auf die Fresse fällt.

Und ich bin mir sogar sicher dass er auf die Fresse fällt.
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Mutu77
12.07.2010 | 23:43 Uhr
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Mutu77 : 
12.07.2010 | 23:43 Uhr
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Mutu77 : 
Den besten Record wird Miami haben, da bin ich mir ziemlich sicher, doch die Playoffs werden alles andere als ein Zuckerschlecken.

Orlando kann den Heat gefährlich werden, denn Howard ist sowohl offensiv, wie defensiv (eigentlich) die perfekte Waffe gegen diese Heat. Hinten macht er gleich allen dreien das Leben schwer, weil alle gern in der Zone scoren und vorne bildet er einfach ein riesiges Missmatch, was entweder dazu führt, dass er kontinuierlich 20 Punkte + X machen wird oder wenigstens Räume für Lewis, Q, Nelson usw. aufmacht, die alle 40% schiessen könn(t)en.

Die Lakers haben einfach ihre Stärken da, wo sie auch bei den Heat liegen. Vom Potenzial her nehmen Bryant und Wade sich nicht viel, ähnliches gilt für Gasol und Bosh. Artest wird James nicht egalisieren können, doch James wird sich aufreiben und an seine Grenzen gehen müssen. Dazu kommt ein Bynum, der dem C der Heat überlegen sein sollte und natürlich der wichtige Punkt Erfahrung. Niemand weiss, wie sich James und Bosh in einem Finale präsentieren würden.

Die Celtics sehe ich fast als unangenehmsten Gegner für die Heat. Mit Miamis 3 wären Bostons 3 wohl nur ebenbürtig, wenn sie die Form von vor 3-5 Jahren hätten, doch trotzdem werden KG, PP und Allen die 3 defensiv ordentlich auf Trab halten und auch hinten können die Celtics die Heat ärgern, ein Tony Allen würde ihnen gut tun, aber der fehlt nun eben. Nun kommt aber Bostons X-Faktor ins Spiel: Egal welchen PG Riley jetzt holt, Rondo wird ihm turmhoch überlegen sein und offensiv der gefährlichste Kelte sein. Perkins kann zudem die 3 so ärgern wie Howard, nur nicht ganz so extrem. Und die Erfahrung der Celtics hätten selbst 5*3 Heat nicht.

Ach ja: Guter Blog, 10P
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diddoff
13.07.2010 | 07:51 Uhr
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diddoff : 
13.07.2010 | 07:51 Uhr
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diddoff : 
Zu Lakers/Magic: Dadurch, dass alle 3 in die Zone ziehen, hängen sie den Bigs ordentlich Fouls an. Ist ja nicht so, dass es keine Starcalls mehr gibt. ^^

Zu den Celtics: SO stark waren die Big Three der Celtics nie, aber die hatten schon ein (stärkeres) Gerüst. ^^ Rondo wird dann doch eh von Wade oder sogar LeBron verteidigt.
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Mutu77
13.07.2010 | 14:51 Uhr
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Mutu77 : 
13.07.2010 | 14:51 Uhr
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Mutu77 : 
Wenn Rondo von Wade veerteidigt wird (james wir wohl gegen Pierce gebraucht), dann hat Allen eben viel Raum und das Passing von Rondo wird auch Flash nicht kontrollieren könne, denn das kann niemand.
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diddoff
13.07.2010 | 15:06 Uhr
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diddoff : 
13.07.2010 | 15:06 Uhr
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diddoff : 
Das haben die Lakers doch auch gemacht. Den Shooting Guard auf Rondo und den Point Guard auf Allen. Und irgendwie scheint das ja zu klappen.
Außerdem hört man von allen Ecken, dass Chalmers ein guter Verteidiger ist. Warum sollte er nicht auch Rondo verteidigen können?
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Jasper32
13.07.2010 | 15:12 Uhr
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Jasper32 : 
13.07.2010 | 15:12 Uhr
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Jasper32 : 
Ich find Rondo ein Stück weit überschätzt, der soll erstmal das Team wirklich anführen und wirklich für andere kreieren müssen, anstatt von guten Screens von KG und dem starken Movement von Ray Allen zu profitieren. Starke Leistungen diese Saison ja, aber das Team ist doch wie gemalt für ihn.

Meiner Meinung nach haben die Heat bisher neben der Centerposition 2 Fragezeichen hinter sich stehen:

1. Wer verteidigt Wings? Wade und LBJ sind gute Verteidiger, aber sie sind keine Lockdown/Arschloch-Defender wie Artest, die sich darauf konzentrieren den Gegner zu neutralisieren.
2. Wer hustlet? Aus dieser S-5 eigentlich kaum einer, so ein Glue Guy wie Varejao/Fisher fehlt ihnen über die Dauer eines Spiels.
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