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Von: RedBiscit
02.07.2015 | 4785 Aufrufe | 2 Kommentare | 1 Bewertungen Ø 10.0
Der Phil-Kessel-Deal
Das Abenteuer Toronto Maple Leafs
Rebuild in Toronto

"I had said at the end of the season there were going to be changes," Shanahan told reporters. "For whatever reason we had a lot of talented individuals on this team, but as a group, the core group, it hadn't worked. This is about winning. Phil is certainly a very talented player and we knew changes had to come."

Als ich gestern Nachmittag vom Kessel-Trade erfuhr, war ich im ersten Moment ein wenig geschockt. Die oben abgebildeten Worte stammen aus der gestrigen Pressekonferenz mit Shanahan, der den Kessel-Deal versuchte zu rechtfertigen. Klare Worte. Dieser Blog soll ein kleiner, aus meiner Sicht dargestellter, Überblick sein über Phil Kessel, als auch das letzte Jahr der Maple Leafs.

Der Spieler Phil Kessel

Im NHL Draft 2006 wurde Phil Kessel an Position 5 von den Boston Bruins gedraftet. Zuvor nahm er am Förderungsprogram des US-Nationalteams teil und wurde 2004 mit dem US-Team U18-Junioren-Weltmeister. Im Förderungsprogram erzielte er 88 Tore innerhalb von 2 Jahren, soviel wie davor keinem gelungen ist.

Sein erstes NHL-Spiel machte Kessel am 7. Oktober 2006 für die Boston Bruins. In seiner Zeit in Boston erzielte der Sniper 126 Punkte (66 Tore, 60 Assists) in 223 Spielen.

Im September 2009 einigten sich die Toronto Maple Leafs und die Boston Bruins auf einen Trade von Kessel: Die Bruins erhielten für Kessel einen 1.- und 2. Rundenpick für den NHL-Draft 2010 und einen 1. Runden-Pick für den NHL Draft 2011. Interessant hierbei zu wissen ist, dass die Boston Bruins sich mit diesen von Toronto getradeten Picks die Rechte an Tyler Seguin (jetzt Dallas Stars) als auch an Dougie Hamilton (jetzt Calgary Flames) sicherten.

In seiner Zeit bei den Maple Leafs (2009 2015 )brachte es Phil Kessel auf 394 Punkte (181 Tore, 213 Assists) in 446 Spielen. In 4 der 6 Spielzeiten brachte er es auf über 30 Tore pro Saison. Einzig in der Saison 2012/13 waren es aufgrund des Lockouts 20 Tore (in 48 Spielen). In der vergangenen Saison kam er nur auf 25 Tore in 82 Spielen. Wenn man allein die Zahlen ansieht, fällt auf, dass in der letzten Saison etwas passiert sein muss mit Kessel. Toronto schaffte es in seiner Spielzeit nur einmal in 6 Saisons in die Playoffs. Soviel zu den Zahlen.

Maple Leafs Saison 2014/15 + Das Umdenken

Im Januar 2015 feuerten die Maple Leafs Coach Randy Carlyle. Wissenswert hierbei ist, dass die Maple Leafs zum Zeitpunkt des Rausschmisses auf einem Wild-Card-Platz standen. Im Übrigen zusammen mit den New York Rangers, die nach 82 Spielen die Tabelle der NHL anführten. Mir persönlich machten bis dahin die Spiele er Maple Leafs viel Spaß. Das einzig negative an dieser Zeit: Die Schüsse aufs eigene Tor. Jonathan Bernier oder auch James Reimer mussten in dieser Zeit pro Spiel zwischen 30-40 Schüsse abwehren. Was allerdings im ersten Moment nicht aufgefallen ist, da man mit 130 erzielten Toren eines der torgefährlichsten Teams (nur Tampa Bay mit 134 Toren besser) war. Dem entgegen stand allerdings mit 126 Gegentoren eines der defensivschwächsten Teams der NHL.

Interimscoach Peter Horachek übernahm, was dann folgte, konnte jedem Fan nur wehtun. Hatte man bis zu diesem Zeitpunkt einen record von 21-16-2 schaffte man unter Horachek einen record von 9-28-5. Er mixte die Reihen nach Belieben zusammen, ohne Erfolg. Zum Ende dieser Zeit, bis auf ein paar Spiele (zB. ggn. Montreal oder Ottawa) hatte man den Eindruck, dass die Leafs tankten (mit Absicht schlecht spielten, um an einen höheren Pick im Draft heranzukommen). Auch Phil Kessel litt darunter. Ihm gelangen nur noch wenig gute Aktionen im letzten Viertel der Saison.

Brendan Shanahan rief sodann zum Rebuild auf. Der Kader solle von Grund auf neu gebildet werden, am Besten mit jungen, talentierten Spielern. Bekanntlicherweise müssen bei so einem Neuaufbau viele Spieler weichen. Zur Trade-Deadline wurde das erste große Problem im Kader gelöst: David Clarkson konnte man zu den Columbus Blue Jackets traden. Hintergrund war sein Monstervertrag, den man unbedingt loswerden wollte, nachdem Clarkson nicht die Leistung abrufen konnte die er bei den Devils noch gezeigt hatte. Neben ihm baseßen sowohl Kapitän Dion Phaneuf auch Phil Kessel einen solchen Monstervertrag. Die Frage bei Kessel/Phaneuf war nur: was sollte man in einem Trade bekommen? Würde dieser mögliche Trade Sinn machen?

Der Trade

Don Cherry sagte vor ein paar Tagen noch, dass er an einen Trade Kessels/Phaneufs nicht glaube. Auch ich glaubte, dass man unter Coach Mike Babcock versuchen wird, um Kessel/Phaneuf herum das neue Team aufzubauen. Gestern wurde zumindest Kessel getradet. Mit ihm gehen

RW Biggs, D Erixon und ein 2. Rundenpick 2016 nach Pittsburgh. Toronto erhält dafür C Spalin, D Harrington, RW Kapanen als auch den Erst und Drittrundenpick 2016. Viel wichtiger hierbei allerdings: man hat gut an der Cap-Space gearbeitet. Zwar übernimmt Toronto anscheinend einen Teil des Gehalts von Kessel (ich habe etwas von 1,25 Mio/Saison in den nächsten Jahren gelesen), die 8 Millionen pro Jahr ist man damit aber größtenteils los. Zudem sollen auch andere Dinge als die Zahlen eine Rolle gespielt haben. Kessel soll zum Beispiel einmal gesagt haben, dass er vor der Saison wohl nur 10 Mal auf dem Eis stand, das war quasi seine Vorbereitung. Zudem hatte er den Ruf, schwer zu coachen zu sein.

Zukunftgestaltung

Den Weg den die Leafs einschlagen, wurde durch den gestrigen Trade deutlich. Allerdings gibt es in Toronto noch weitere Spieler, die auf guten Verträgen herumsitzen, ohne die Leistungen früherer Tage abzurufen. Ein gutes Beispiel wäre da Joffrey Lupul. An sich ein super Spieler. Das Problem bei ihm ist seine Verletzungsanfälligkeit.27 Spiele der letzten Saison hatte er verpasst.

Nach dem Kessel-Trade hoffe ich persönlich, dass Dion Phaneuf den Leafs erhalten bleibt. Natürlich rasselt auf einen Kapitän eines Teams, das nicht viel gewinnt, die meiste Kritik ab. Ich nehme ihn aber als einen Typen im Team war, einer der auch mal (typisch eishockeyrisch) dahingeht, wo es weh tut. Er fiel einige Spiele letzte Saison aus, da hatte man den Eindruck, dass in der Abwehr gar keiner mehr einen Check fahren möchte. Morgan Rielly oder auch Jake Gardiner können sich da eine Menge abschauen. Apropos Rielly: Wenn man einen Gewinner des letzten Jahres überhaupt herausziehen kann, dann ist es er. Mit immer mehr Eiszeit entwickelte er sich prächtig in der letzten Saison.

Große Hoffnungen hege ich auch in Nazem Kadri. Ein Center mit viel Skill, einem guten Schuss und einem guten Skateverhalten, der an sich selbst auch den Anspruch stellt, ein No.1 Center zu sein.

Gespannt bin ich auch auf James van Riemsdyk. Ein Megatalent, das in der Bozak-Kessel Reihe zum Zuge kam.

Tyler Bozak schätze ich nicht mehr als No.1 Center für das nächste Jahr ein. Sollte ein passendes Angebot kommen, sollte man auch hier über einen Trade nachdenken.

Im Großen und Ganzen bin ich im Nachhinein zufrieden mit dem Kessel-Trade. Ich bin weiter gespannt, was sich in Toronto auf dem Spielermarkt noch so tut. Ich bin mir fast sicher: Das Abenteuer Toronto Maple Leafs wird so schnell nicht beendet sein.

Zum Schluss noch ein kleines Video über Phil Kessel, das, wie ich finde, die Situation gut aufgreft. Ich wünsche ihm persönlich alles Gute in Pittsburgh, dass er mit dem besten Eishockey-Spieler der Welt jede Menge gute Momente kreieren wird! Seine goldenen Momente zumindest werde ich in Toronto vermissen!

KOMMENTARE
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Five_hole
02.07.2015 | 19:48 Uhr
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Five_hole : 
02.07.2015 | 19:48 Uhr
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Five_hole : 
Sehr geiler Blog !

Gut geschrieben, gute Struktur und viele Details. Die Videos tun ihr übriges !
Hoffe die Leafs können bald mal wieder um den Cup mitspielen,


Keep it up!


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sfx13
06.07.2015 | 14:32 Uhr
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sfx13 : 
06.07.2015 | 14:32 Uhr
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sfx13 : 
Kessel war nicht zu halten. Die Franchise musste umdenken und der Spieler wollte ebenfalls gerne einen Trade.
Im ersten Moment scheint der Trade ein Win-Loose-Deal zu sein, da man vom Gefühl her viel mehr für einen Kessel erwartet. Mit etwas Nachbetrachtung kann Toronto doch ganz zufrieden sein. Man hat in die Zukunft investiert und wenn die Prospects einschlagen, alles richtig gemacht.

Die Pens haben sich mit dem Trade Cap-gegeißelt. Eine typische All-In-Situation, die mMn nicht aufgehen wird. Sehe weiterhin Teams wie die Rags, Habs und Bolts im Osten als stärker an. Trotzdem werden Crosby und Kessel dem Allgemeinen Hockeyfan viel Freude bereiten und der Gegnerischen D so einige Kopfschmerzen :-D
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