Tanja Scholz und Josia Topf sind am vierten Wettkampftag der Paralympischen Spiele zu den ersten deutschen Goldmedaillen geschwommen. Zunächst gewann Scholz in der Startklasse SM4 über die 150 m Lagen in 2:51:31 Minuten und erlöste mit ihrem größten Karriereerfolg die gesamte deutsche Mannschaft in Paris. Elf Minuten später legte Topf eine weitere Goldmedaille für die deutschen Schwimmer nach.
Der mit dem TAR-Syndrom auf die Welt gekommene Erlanger schwamm über die 150 m Lagen der Startklasse SM3 in 3:00,16 Minuten zum Sieg. Auf der Schlussbahn fing er die Australier Grant Patterson und Ahmed Kelly noch mit einem starken Endspurt ab. Der 21-jährige Topf hatte 2022 bereits zwei WM-Medaillen gewonnen, im April bei der Europameisterschaft war er dreimal Zweiter geworden. Nun krönte er seine Karriere.
"Es ist schon einfach großartig", sagte Topf. Er habe nach den vergangenen drei Jahren ein "Jetzt-erst-Recht-Gefühl" entwickelt. "Es waren sehr harte Jahre für mich und meine Familie. Jetzt so rauszukommen und diesen Erfolg zu feiern, bedeutet mit sehr, sehr viel".
Scholz war bei ihren ersten beiden Starts in der La Defense Arena in der Startklasse S5 der weniger eingeschränkten Athletinnen bereits jeweils ins Finale geschwommen, hatte dabei aber Probleme mit der niedrigen Wassertemperatur und bekam während des Rennens Spastiken.