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Top 30 Ranking: Das sind die besten Free Agents auf dem Markt

Jimmy Garoppolo
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Nach dem Super Bowl gilt: Voller Fokus auf die Free Agency! Über die kommenden vier Wochen werden Trades und Free Agents das Bild in der NFL prägen - SPOX bereitet euch vor, mit den besten Free Agents auf dem Markt.

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Wenn ich generell auf die Free-Agent-Gruppe für dieses Jahr schaue, dann fällt - neben den gleich aufgeführten Kandiaten - auf, wie unglaublich dünn die Receiver-Position aufgestellt ist. Neben Jakobi Meyers sprechen wir da über Spieler wie D.J. Chark, JuJu Smith-Schuster, Sterling Shepard, Marvin Jones, Allen Lazard oder Nelson Agholor.

Das sind weitestgehend reine Role Player, und auch wenn es auf dieser Position generell selten ist, dass echte Top-Receiver auf den Markt kommen: Dieses Jahr sieht es schon besonders dünn aus, nachdem es im vergangenen Jahr mit Christian Kirk, Allen Robinson oder auch Marquez Valdes-Scantling zumindest etwas hochkarätigere Optionen gab.

Positiv würde ich die Defensive-Front-Spieler hervorheben. Hier findet man viel Qualität für die Trenches - Routiniers wie Brandon Graham oder Jadeveon Clowney wären in einer Top-40-Liste sicher dabei gewesen -, aber auch auf dem Linebacker-Level gibt es mehrere gute Optionen, von denen sicher auch einige auf den Markt kommen werden.

Jemand wie Leighton Vander Esch, der in Dallas eine unerwartet starke Saison hatte, hat die Top 30 knapp verpasst - noch knapper war es bei Buffalos Tremaine Edmunds, der meine Nummer 31 am Ende war.

Free Agency Preview: Optionen in der Offensive Line

Die Trenches haben in dieser Free Agency auch auf der offensiven Seite genau die Spieler zu bieten, die eine wacklige Offensive Line für vergleichsweise überschaubares Geld stabilisieren können. Die Interior Linemen Ben Powers, Dalton Risner, Isaac Seumalo und Nick Gates etwa, oder die Tackles George Fant, Riley Reiff, oder, und das ist vielleicht der interessanteste Fall hier: Kaleb McGary.

McGary hatte in Atlanta eine echte Breakout-Saison, nachdem sich die Falcons dagegen entschieden hatten, seine Fifth-Year-Option zu ziehen. Diese Saison kam er vor allem als dominanter Run-Blocker in einer Offense zum Einsatz, die das ganz klar priorisierte. Ich denke nicht, dass McGary in jede Offense passt, und als Pass-Blocker bin ich noch nicht sicher bei ihm. Deshalb ist er nicht in der Top 30; dennoch dürften mehrere Teams an ihm Interesse haben.

Eine letzte Position, die ich noch hervorheben würde, sind die Cornerbacks. Sechs Cornerbacks haben es in meine Top 30 geschafft. Zählt man Chauncey Gardner-Johnson als Slot-Corner, wären es sogar sieben. Marcus Peters, Rock Ya-Sin oder auch Eli Apple könnten als günstige Veteran-Optionen einer Secondary zusätzlich helfen. Hier gibt es die Möglichkeiten, die eigene Secondary ganz neu zu sortieren.

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Free Agency 2023: Top 30 Ranking

30. Tony Pollard, RB, Dallas Cowboys

Unter allen Backs mit mindestens 190 Runs in der Regular Season hatte Pollard die meisten Yards nach Kontakt pro Run, die zweitmeisten Yards pro Run und die drittmeisten explosiven Runs, also Runs über mindestens 15 Yards. Nur Nick Chubb und Saquon Barkley hatten in dieser letzten Kategorie noch mehr, und beide kamen insgesamt betrachtet auf jeweils über 100 Runs mehr als Pollard.

Gerade diese letzte Statistik ist der Startpunkt eines jeden Arguments für Pollard. Seine Dynamik, seine Explosivität sind seine besten Eigenschaften - wie sehr diese der Cowboys-Offense fehlen werden, sah man beim Playoff-Aus gegen San Francisco, als Pollard früh verletzt raus musste.

Die größte Frage bei Pollard ist vermutlich die danach, inwieweit sich seine Explosivität auf eine größere Workload skalieren lässt: Der 25-Jährige hatte bislang in keiner Regular Season über 200 Runs; diese Saison war mit 193 die erste Spielzeit, in der er überhaupt auf über 130 Runs in einer Regular-Season-Saison kam. Der gegen die 49ers erlittene Wadenbeinbruch macht diese Prognose zumindest nicht einfacher.

UPDATE: Die Cowboys haben Tony Pollard mit dem Franchise Tag belegt.

29. Germaine Pratt, LB, Cincinnati Bengals

Die Bengals werden über die nächsten Monate einige kritische Vertragsentscheidungen fällen müssen. Der neue Deal für Joe Burrow schwebt über allem, auch Tee Higgins scharrt dann bald mit den Hufen. Konkret auf diese Free Agency muss man sich womöglich zwischen zwei sehr guten Defense-Spielern entscheiden: Bekommt eher Pratt, oder Safety Jessie Bates einen neuen Vertrag?

Pratt hatte vor dieser Saison eine eher überschaubare Karriere in Cincinnati; bis an den Punkt, dass ich die Linebacker-Position vor der Saison als Schwachstelle ausgemacht hatte.

Insbesondere die Breakout-Saison des 26-Jährigen strafte mich hier Lügen. Pratt entwickelte sich in seiner vierten Saison in einen der kompletteren Linebacker der Liga, inklusive seines Plays in Coverage.

28. Patrick Peterson, CB, Minnesota Vikings

Mit seinen knapp 33 Jahren ist Peterson in die Jahre gekommen, und das umso merklicher als ein Spieler, der jahrelang über seine Elite-Athletik kommen konnte. Dementsprechend ist er natürlich nicht mehr der Elite-Corner, der Nummer-1-Receiver ohne Hilfe über das Feld verfolgt und identitätsstiftend für eine ganze Defense sein kann, wie er das in seinen besten Jahren bei den Cardinals war.

Er ist noch immer ein Corner, der in einem System eine solide Rolle spielen kann, und genau das war dieses Jahr in Minnesota zu beobachten. Die Vikings waren meist eher passiv in ihren Coverages, spielten mit zwei tiefen Safeties und einer leichten Box, und ließen ihre Cornerbacks selten im Regen stehen.

In einem solchen System zu funktionieren und auch gut zu spielen, was Peterson in dieser Saison definitiv gemacht hat, hat seinen Wert und kann für Stabilität in einer Coverage-Unit sorgen. Aber in einer anderen Rolle sehe ich Peterson an diesem Punkt auch nicht mehr.

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27. T.J. Edwards, LB, Philadelphia Eagles

Ich weiß nicht, ob die Eagles bereit sind, Edwards zu bezahlen; betrachtet man ihren Track Record, fällt klar auf, dass sie selten Ressourcen in Linebacker investiert haben, inklusive Edwards, der vor der Saison über einen Einjahresvertrag für etwas mehr als zwei Millionen Dollar geblieben war.

Vielleicht ist Edwards' Saison gut genug, um die Eagles zum Umdenken zu bewegen. Falls nicht, wird ein anderes Team den 26-jährigen, einstigen Undrafted Free Agent bezahlen: Edwards hat sich, und das nicht erst in diesem Jahr, als vielseitiger, kompletter Linebacker etabliert, der auch in einer leichten Box funktioniert und dort mit seiner Reichweite punkten kann.

26. Dalvin Tomlinson, DT, Minnesota Vikings

Wir sehen in der NFL gerade, wie wichtig Defensive Lines sind. Hier eine Ausnahme-Unit zu haben, kann einen in die Playoffs befördern - aber auch Tiefe und Vielseitigkeit sind wichtig.

Tomlinson mag kein Elite-Pass-Rusher sein, aber er ist die Art Lineman, der den Floor einer Line merklich erhöhen, die Front insgesamt stabilisieren und auch Räume und Matchups für seine Nebenleute kreieren kann.

Ein guter bis sehr guter Run-Stopper, hatte der knapp 29-Jährige zuletzt seine besten Saisons als Pass-Rusher. Für rund zehn Millionen sollte er zu haben sein.

25. Jonathan Jones, CB, New England Patriots

Über die ersten sechs Jahre seiner Karriere spielte Jones ganz klar primär im Slot - ehe er dann in der vergangenen Saison nach außen gezogen wurde.

Nur 51 Snaps spielte er im Slot, so wenige, wie seit seiner Rookie-Saison nicht mehr, als er insgesamt nur 66 Defense-Snaps gespielt hatte; dafür spielte er 778 Snaps auf Outside-Corner, bis dato hatte er in keiner Saison mehr als 125 Snaps hier gespielt.

Mit seiner Vielseitigkeit kann Jones eine gute Nummer 2 für eine Defense sein, auch wenn manche Defenses mit Blick auf seine Outside-Tauglichkeit einige Zweifel hinsichtlich seiner Größe haben dürften.

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24. Evan Engram, TE, Jacksonville Jaguars

Nach fünf Jahren bei den Giants schon fast ein wenig abgeschrieben, hatte Engram in Jacksonville eine Saison, die vielleicht nochmal als Sprungbrett dienen kann.

Seine Explosivität als Receiver stand nie zur Debatte, es war vor allem die Konstanz, die man in New York bei ihm vermisste.

In dieser Regular Season hatte er die mit Abstand niedrigste Drop-Quote seiner Karriere (3,9 Prozent), er produzierte 33 First Downs, verzeichnete 1,46 Yards pro gelaufener Route, und seine 6,6 Yards nach dem Catch pro Run waren sein zweitbester Saison-Karrierewert.

Die Jaguars setzten ihn vermehrt auch bei Crossern ein, machten ihm zum Possession-Target über die Mitte, und nutzten seine Athletik auch horizontal, nicht nur vertikal. Ich halte Engram in Pedersons Offense für einen sehr guten Fit und auch für eine gute Ergänzung zu Christian Kirk.

UPDATE: Die Jacksonville Jaguars haben Evan Engram mit dem Franchise Tag belegt.

23. Cam Sutton, CB, Pittsburgh Steelers

Hat mich unter dem Strich positiv überrascht in der vergangenen Saison. Sutton, der in ein paar Tagen 28 Jahre alt wird, kann innen und außen spielen und ließ in der vergangenen Saison in Coverage lediglich eine Catch-Quote von 50,7 Prozent zu, bei drei Picks und acht Pass-Breakups. Idealerweise ist Sutton eine gute Nummer 2 für eine Defense.

22. Dalton Schultz, TE, Dallas Cowboys

Ich halte Schultz für einen sehr soliden All-Around-Tight-End - ich weiß nur nicht, wie hoch man das als Team gewichten sollte.

Umso mehr kommt es hier darauf an, was man als Team haben möchte. Wenn man einen dynamischen Playmaker auf der Tight-End-Position sucht, gibt es bessere Optionen, auch in dieser Free Agency, mit Evan Engram und Mike Gesicki.

Wenn man einen Tight End sucht, der als Blocker in Ordnung ist, und als Receiver eine - auch wenn der letzte Eindruck aus dem Playoff-Spiel gegen San Francisco einen gegenteiligen Eindruck hinterlassen hat - verlässliche Konstante ist, dann ist Schultz eine gute Wahl. Nochmal: Ich weiß nur nicht genau, inwieweit man diese Rolle als Team finanziell wertschätzen sollte.

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21. Byron Murphy, CB, Arizona Cardinals

Murphy hatte einen sehr guten Start in die Saison, verpasste dann aber fast die gesamte zweite Saisonhälfte verletzungsbedingt. Das war umso bitterer, nicht nur weil es das letzte Vertragsjahr für den einstigen Zweitrunden-Pick war, sondern weil er erstmals in seiner Karriere auch primär als Outside- und echter Nummer-1-Corner eingesetzt wurde.

Murphy kann innen und außen spielen und wurde gerade erst 25 Jahre alt; knüpft er daran an, was er in der gerade beendeten Saison gezeigt hat, könnte er sich sogar als Schnäppchen entpuppen.

20. Dre'Mont Jones, DT, Denver Broncos

Ein sehr solider Allrounder in der Broncos-Line, der eine gute Explosivität als 3-Tech und somit auch Pass-Rush-Qualität mitbringt, und der einer Line so eine zusätzliche Dimension geben kann.

Jones ist nicht der D-Line-Superstar, der eine Front direkt trägt - diese Spieler kommen nur sehr selten auf den Markt -, aber er kann eine starke Nummer 2 sein, und er ist gerade erst 26 Jahre alt geworden.

Jones könnte das ideale Target für ein Team wie Chicago sein, das viel Cap Space hat, und das - unter anderem - dringend einen 3-Tech für seine Front braucht.

19. Jimmy Garoppolo, QB, San Francisco 49ers

Garoppolo ist in diesen Listen, genau wie in Rankings, meist relativ angenehm einzusortieren: Bei wenigen Quarterbacks können wir so präzise sagen, was er ist, was er kann, und was er nicht ist und nicht kann.

Als er nach der Verletzung von Trey Lance reinkommen musste, hat er nochmals gezeigt, dass er diese Offense gut umsetzen kann, dass er ein guter Game Manager ist, kurzum: Dass er unter guten Umständen auch eine gute Offense aufs Feld bringt.

Das hat zweifellos seinen Wert, und es gibt mehrere Teams, die sich gute Umstände aufgebaut haben, aber denen der Quarterback fehlt, um alle Fäden zusammen zu führen. Die Jets wären hierfür sicher das prominenteste Beispiel, Washington könnte man hier ebenfalls nennen.

Die spannende Frage lautet dann, was man einem solchen Quarterback bezahlt. Umso mehr, wenn er auf den Markt kommt und es ein potenzielles Wettbieten geben könnte.

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18. Zach Allen, DT, Arizona Cardinals

Allen hatte in seiner vierten NFL-Saison sein klares Breakout-Jahr. 35 Quarterback-Pressures waren genauso ein persönlicher Saison-Höchstwert wie seine 5,5 Sacks, seine 20 Quarterback-Hits und seine zehn Tackles For Loss.

Allen, den J.J. Watt in Arizona unter seine Fittiche genommen hatte, legte physisch merklich zu und brachte diese Power auch auf den Platz. Es war nicht nur seine klar beste Saison als Pass-Rusher, Allen spielte seine insgesamt kompletteste Saison und war auch gegen den Run ein Playmaker auf der defensiven Seite.

Nach dem Breakout in der Vorsaison zockt man bei Allen als Free Agent auch darauf, dass hier noch weiteres Potenzial schlummert, das man rausholen kann.

17. Mike McGlinchey, OT, San Francisco 49ers

McGlinchey ist ein solider Tackle, und wenn solide Tackles mit knapp 5.000 NFL-Snaps - und das noch vor ihrem 30. Geburtstag - auf den Markt kommen, erwartet sie zumeist ein netter Zahltag.

Dieser Zahltag kann sich dann schnell in Dimensionen bewegen, in welchen das bisherige Team nicht bereit ist mitzugehen; dieses Szenario erscheint bei McGlinchey als durchaus denkbar. McGlinchey ist ein guter Run-Blocker, der seine Schwächen in Pass-Protection hat, aber alles in allem ein gutes Gesamtpaket auf der Position darstellt.

16. Marcus Davenport, Edge, New Orleans Saints

Den Vorschusslorbeeren der zwei Erstrunden-Picks, die New Orleans via Uptrade im 2018er Draft in Davenport investiert hatte, wurde er nie gerecht. Natürlich kann der 26-Jährige nicht viel für die Draft-Strategien der Saints, aber selbst wenn man Davenport "nur" als Erstrunden-Pass-Rusher betrachtet, war seine bisherige NFL-Karriere nicht viel mehr als "solide".

Dabei war Davenport mitunter klar besser als das, wenn er auf dem Platz stand - doch dieses "wenn" ist bei ihm eben nicht unwichtig: In vier seiner fünf NFL-Saisons hat er weniger als 500 Snaps gespielt, mehr als 550 hat er noch nie in einer Saison gespielt. Nur um das mal zu vergleichen: Trey Hendrickson, den die Saints vor zwei Jahren als Free Agent gehen ließen, hat seither 893 und 732 Snaps für die Bengals absolviert. Cam Jordan, der Fixpunkt im Pass-Rush der Saints, hat noch nie weniger als 645 Snaps in einer Saison gespielt.

Verletzungen und die Frage danach, wie viele Snaps man realistisch von Davenport bekommt, müssen also ein Thema bei seiner Free Agency sein und könnten zu einem eher kurzfristigen Vertrag oder einem Vertrag mit starken Boni-Zahlungen führen. Auf dem Platz aber ist er ein Pass-Rusher mit viel Power, der auch einen guten Anker gegen den Run setzt und hier ebenfalls Plays macht. Man sieht, warum er ein Erstrunden-Pick war; doch er muss erst noch zeigen, wie konstant er das auch aufs Feld bringen kann.

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15. Chauncey Gardner-Johnson, S/SCB, Philadelphia Eagles

Gardner-Johnson konnte auch nach dem Trade zu den Eagles seine Vielseitigkeit unter Beweis stellen. In erster Linie als Safety verpflichtet, sprang er auch als Slot-Corner ein, als Verletzungen das verlangten.

In der Rolle hatte er sich bei den Saints einen Namen gemacht, mit seiner Physis und seiner Aggressivität passt er in eine Box-nahe Rolle, in der er diese Aggressivität auch in Coverage ausspielen kann.

Bei Gardner-Johnson bin ich sehr gespannt darauf, welche Teams ernsthaftes Interesse zeigen - sofern die Eagles selbst ihn nicht halten. Am besten aufgehoben sehe ich ihn in einer vergleichsweise Man-heavy Defense, die pressen will. Doch davon gibt es nicht mehr allzu viele in der NFL dieser Tage.

14. Josh Jacobs, RB, Las Vegas Raiders

Hatte seine mit weitem Abstand beste Saison. Seine 3,4 Yards nach Kontakt pro Run waren unter allen Running Backs mit mindestens 100 Runs der achtbeste Wert, einzig Nick Chubb (47) legte mehr Runs über mindestens zehn Yards auf als Jacobs (41).

Die 94 First Downs, die Jacobs am Boden rausholte, stellen alles in den Schatten: Kein anderer Back kam auf 70. Auch als Receiver hatte er seine produktivste NFL-Saison.

Jacobs' Markt wird jetzt umso interessanter sein, weil er sich in der vergangenen Saison als der Three-Down-Back etabliert hat, den man sich bereits aus dem College erhofft hatte. Und weil er seine Stats - Jacobs krönte sich immerhin zum Rushing-Champion - hinter einer alles andere als starken Line gesammelt hat.

UPDATE: Die Las Vegas Raiders haben Josh Jacobs mit dem Franchise Tag beleg

13. Saquon Barkley, RB, New York Giants

Barkley hatte seine beste Saison seit seinem Rookie-Jahr, was fraglos damit zusammenhing, dass er auch den besten Play-Caller und generell den besten offensiven Coaching Staff hatte, seit er für die New York Giants spielt.

In der vergangenen Saison erinnerte Barkley nochmals daran, warum er einst als dieses Ausnahme-Prospect gehandelt wurde, und warum er einer Offense seinen Stempel aufdrücken kann.

Barkley verzeichnete in der Regular Season nicht nur Karriere-Höchstwerte in puncto Rushing-Yards (1.312) und Runs über mindestens 10 Yards (32), er holte auch so viele First Downs am Boden heraus wie noch nie (62).

Seine Explosivität war also wieder da, aber auch die Effizienz; er war weniger dieser Boom-or-Bust-Runner, der er früh in seiner Karriere war.

Und er war ein Faktor im Passspiel. Barkley hatte die fünftmeisten Targets unter Running Backs, die Giants stellten ihn gelegentlich in den Slot und auch nach außen, um dort Routes zu laufen. Der Franchise Tag für Running Backs ist nicht teuer, ich könnte mir vorstellen, dass die G-Men diesen Weg mit Barkley wählen.

UPDATE: Die New York Giants haben Saquon Barkley mit dem Franchise Tag beleg

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12. Orlando Brown, OT, Kansas City Chiefs

Ich gehe davon aus, dass Brown ein großer Zahltag erwartet - bekommt er den am Ende nach den gescheiterten Verhandlungen des Vorjahres und der Saison unter dem Franchise Tag doch noch von den Chiefs?

Sollte Kansas City entscheiden, dass man bei Brown finanziell nicht mitgehen will, wäre er fraglos der begehrteste Offensive Lineman auf dem Markt.

Als Run-Blocker ist Brown eine Konstante, unter dem Strich hat er mich in den beiden Jahren bei den Chiefs als Pass-Blocker sogar positiv überrascht.

Brown wird vermutlich nie in die absolute Tackle-Elite zählen, aber er hat sich im zweiten Tackle-Tier festgesetzt. In dieser Offseason wird er aber vermutlich wie ein Tackle aus der obersten Riege bezahlt werden.

11. Jordan Poyer, S, Buffalo Bills

Ganz simpel zusammengefasst einer der besten Safeties in der NFL über die letzten fünf, sechs Jahre. Seit Poyer nach Buffalo gekommen ist, war er der Stabilisator dieser Defense, die sich schnell darauf fokussierte, Big Plays zu unterbinden und ihre Safeties flexibel einzusetzen.

Mit bald 32 Jahren ist Poyer etwas in die Jahre gekommen, doch er wird weiterhin mit seiner Antizipation und seinem Spielverständnis punkten können. Er wäre für mich der ideale Safety, um ihn in eine junge Secondary zu packen, wo er auch Cornerbacks dabei helfen kann, Fuß zu fassen.

10. Da'Ron Payne, DT, Washington Commanders

Ein physischer Defensive Tackle, der sich als Pass-Rusher merklich gesteigert hat. Payne hat in der vergangenen Saison zu viele Tackles verpasst - PFF listet ihn mit einer Missed-Tackle-Rate von 17,4 Prozent -, das war ein negativer Ausreißer.

Ansonsten war der einstige Erstrunden-Pick bisher in seiner Karriere ein solider bis guter Run-Verteidiger, mit Upside als Pass-Rusher; eine Upside, welche er in den letzten beiden Jahren mit 47 und 49 Quarterback-Pressures auch in Zählbares verwandelt hat.

Wenn man sieht, wohin sich die Liga entwickelt und welche defensiven Trends dominieren, dann braucht man Spieler wie Payne. Eben nicht als primäres Zugpferd einer Defensive Line, aber als Nummer 2 oder gar Nummer 3 in der D-Line-Hierarchie. Die Frage lautet, ob Payne auch auf diese Art und Weise auf dem Markt preislich eingestuft wird.

UPDATE: Die Washington Commanders haben Da'Ron Payne mit dem Franchise Tag beleg

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9. Jakobi Meyers, WR, New England Patriots

Es ist, wie eingangs bereits erwähnt, ein sehr, sehr überschaubarer Receiver-Markt - Meyers ist die interessanteste Option. Der 26-Jährige hat erst vier NFL-Saisons in den Beinen, in den letzten drei kam er immer auf mindestens 700 Yards, 59 Catches und 35 First Downs.

Seine Effizienz ging in der vergangenen Saison wieder hoch, nachdem er 2021 vor allem eine massive Volume abgerissen hat.

Yards pro Catch, Yards pro gelaufener Route, Yards nach dem Catch pro Reception: Meyers war in der vergangenen Saison wieder deutlich effizienter.

Er kann im Slot spielen, er kann außen spielen, ich würde ihn gerne in einer produktiveren Passing-Offense als Nummer 2 sehen.

8. Daniel Jones, QB, New York Giants

Unheimlich schwierig, Jones zu bewerten - und ich bin mir sicher, dass die Giants jetzt sehr gerne diese Fifth-Year-Option hätten, um noch ein weiteres Jahr für genau diese Evaluation zu bekommen.

Er hatte seine bis dato beste NFL-Saison, und das trotz sehr schwieriger Umstände, was die Receiver-Gruppe und teilweise auch die Offensive Line angeht. Er zeigte Playmaker-Qualitäten als Passer und auch als Runner, gleichzeitig profitierte er aber auch von einer exzellent designten Offense, die es ihm erlaubte, auch mit einer relativ konservativen Spielweise dennoch zu glänzen.

Nach aktuellem Stand würde ich Jones als einen guten Game Manager bezeichnen, der als Runner etwas Value hinzufügt. Das kann eine Lösung sein, die zumindest für den Übergang attraktiv ist; die große Frage jetzt lautet, ob man aus Jones noch mehr als das herausholen kann.

UPDATE: Daniel Jones hat sich mit den Giants auf einen neuen Vierjahresvertrag geeinigt.

7. Jessie Bates, S, Cincinnati Bengals

So ganz kam Bates an seine 2020er Elite-Saison nicht mehr ran, aber er ist nach wie vor einer der besten Deep Safeties in der NFL. Und: Insbesondere über die letzten beiden Jahre wurde er auch deutlich flexibler eingesetzt.

Ich sehe seine Paraderolle nach wie vor als Single-High-Safety, aber dass er eine flexiblere Rolle auch immer noch auf einem relativ hohen Level ausfüllen konnte, macht ihn auch wertvoll für 2-High-Defenses, die viel Post-Snap rotieren - so wie eben die Bengals.

Bates ist 26, und mit seinem Skillset kann er einer Pass-Defense merkliche Stabilität verleihen.

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6. James Bradberry, CB, Philadelphia Eagles

Hatte eine fantastische Saison als Nummer-2-Corner bei den Eagles. Gegenüber von Darius Slay wurde Bradberry mehr als ausreichend getestet, aber er ließ eine Catch-Quote von nicht einmal 47 Prozent zu, er verzeichnete zwölf Pass-Breakups und vier Picks und war ein Top-10-Cover-Corner dieser Saison.

Bradberry wird im Sommer 30, gerade bei Cornerbacks ist das ein nicht zu unterschätzender Fakt und ich bin nicht sicher, inwieweit mir Bradberry als Nummer 1 gefallen würde.

Doch selbst mit diesen Einschränkungen im Hinterkopf ist Bradberry ein sehr guter Spieler auf einer Premiumposition, der einer Defense für ein paar Jahre klar weiterhelfen kann.

5. Jamel Dean, CB, Tampa Bay Buccaneers

Was planen die Buccaneers in der Post-Brady-Ära? Doch egal, ob es der radikale Umbruch oder der Versuch wird, sich auch in der Übergangsphase ergebnistechnisch über Wasser zu halten: Tampa Bay wird bei seinem Kader Einschnitte hinnehmen müssen.

Und so könnte es sein, dass mit Dean ein 26-jähriger, sehr guter Corner nicht gehalten werden kann. Dean hat gute Maße, er ist am besten in einem Press-Cover-Scheme aufgehoben und mittlerweile setzt er seine Physis auch als Run-Defender ein.

Ich sehe ihn als absolute High-End-Nummer-2 für eine Defense, mit vielleicht sogar dem Potenzial, eine Low-End-Nummer-1 zu werden.

4. Lavonte David, LB, Tampa Bay Buccaneers

Die große - und in meinen Augen einzige - Frage bei David lautet: Wann kommt der altersbedingte Drop-Off? David wurde vor wenigen Tagen 33 Jahre alt, kommt aber auch aus einer weiteren herausragenden Saison.

Für mich ist Fred Warner der goldene Linebacker-Standard in der NFL aktuell. Dahinter aber kommt dann die Gruppe mit unter anderem Matt Milano, Demario Davis - und eben auch Lavonte David. David ist noch immer ein großartiger Cover-Linebacker, ein absoluter Stabilisator einer Front.

Ich vermute, dass wir bei ihm eher von einem kurzfristigen Vertrag sprechen, aber in dieser kurzen Zeit könnte er für eine Front noch sehr wertvoll sein.

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3. Javon Hargrave, DT, Philadelphia Eagles

Hargrave war über die letzten beiden Jahre einer der gefährlichsten Interior-Pass-Rusher ligaweit. Nachdem er über die ersten vier Jahre seiner Karriere bei den Steelers eher ein sehr guter Allrounder war, gelang ihm in Philadelphia der Sprung zu einem Top-Pass-Rusher.

Hargrave ist gerade 30 Jahre alt geworden, er sollte auf seiner Position noch einige Jahre auf hohem Level haben. Und wenn eine der Lektionen dieser Saison lautet, dass der Value der Defensive Line und der Value von Interior Pressure zugenommen hat, ist Hargrave der wohl spannendste Non-Quarterback auf dem Markt.

2. Geno Smith, QB, Seattle Seahawks

Wenn diese Listen über die nächsten Wochen angepasst werden, bin ich mir sehr sicher, dass Geno Smith nicht mehr darauf auftauchen wird. Entweder, weil er sich mit den Seahawks auf einen langfristigen Vertrag geeinigt hat, oder weil Seattle ihm alternativ zumindest den Franchise Tag verpasst.

Bis dahin muss er der Vollständigkeit halber hier natürlich dennoch aufgeführt werden, und Smiths Saison war gut genug, dass man über ihn zumindest als mittelfristige Lösung sprechen muss.

Dabei gehört es zum Gesamtkontext, dass Smith in der zweiten Saisonhälfte etwas nachgelassen hat, was aber zumindest teilweise auch auf die wackelnden Umstände um ihn herum - die Line wurde anfälliger, die Defense wieder schwächer, das Run Game verschwand phasenweise - zurückzuführen ist.

Und niemand würde über Smith sagen, oder das von ihm erwarten, dass er plötzlich ein Quarterback ist, der ein schwaches Team trägt. Aber was er gezeigt hat, mit der Art und Weise, wie er die Mitte des Feldes attackiert, wie er mit seinem Arm das vertikale Passspiel öffnen und dabei trotzdem eine erstaunliche Accuracy an den Tag legen kann, unterstreicht, dass er in einem System funktionieren, und dieses funktionierende System auch besser machen kann.

UPDATE: Geno Smith hat sich mit den Seattle Seahawks auf einen neuen Dreijahresvertrag geeinigt.

1. Lamar Jackson, QB, Baltimore Ravens

Falls es wirklich dazu kommt, dass Lamar Jackson ein Tag-and-Trade-Kandidat wird - ich denke, dass er Free Agent wird, können wir getrost ausschließen -, dann würden wir ein spektakuläres Wettbieten erleben; und es ist absolut nicht auszuschließen, dass Jackson dann den voll garantierten Vertrag erhalten würde, den er angeblich unbedingt haben will.

Ich denke, Jacksons Qualitäten muss man hier nicht mehr im Detail aufgreifen. Ich sehe ihn nach wie vor unterschätzt als Passer, als Runner gibt es kaum zwei Meinungen. Er kann eine Offense transformieren, ihr eine Identität geben, als einer der explosivsten Playmaker in der NFL.

Falls Jackson wirklich wechselt, wäre es unheimlich spannend zu sehen, welche Teams Interesse haben - und wie sie die Offense an ihn anpassen würden. Mit welchem Offensive Coordinator, mit welchen Waffen, mit welchem Scheme.

Doch zumindest teilweise wird sich diese Frage nach der Entlassung von Greg Roman jetzt auch in Baltimore stellen.

UPDATE: Die Baltimore Ravens haben Lamar Jackson mit dem Franchise Tag beleg

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