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NBA: Ja Morant bewirbt sich um Dunk des Jahres - Gamewinner von Joel Embiid rettet Philadelphia 76ers

Von Philipp Jakob
Joel Embiid traf in Utah den Gamewinner.
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Was für eine Show von Ja Morant! Der Grizzlies-Star hat gegen die Pacers nur drei Viertel benötigt, um mal wieder Spektakel pur abzuliefern. Die Sixers schenken einen komfortablen Vorsprung her, bevor Joel Embiid sein Team per Gamewinner rettet.

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Die Celtics drehen dank Jayson Tatum und einer starken zweiten Halbzeit das Spiel in Charlotte, der Hawks-Backcourt führt Atlanta zum Sieg in Toronto. Und für die Wolves glänzen gleich mehrere Helden aus der zweiten Reihe.

Miami Heat (24-20) - Milwaukee Bucks (27-16) 111:95 (SPIELBERICHT)

Die Boston Celtics feiern dank einer starken zweiten Halbzeit einen Sieg gegen die Hornets.
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Charlotte Hornets (11-33) - Boston Celtics (32-12) 106:122 (BOXSCORE)

  • Es lief nicht alles nach Plan aus Sicht des Spitzenreiters der Eastern Conference. Jaylen Brown fehlt bekanntermaßen verletzungsbedingt, dann musste auch noch Derrick White nach einer Kollision mit seinem Kopf gegen Marcus Smart früh raus. Boston geriet mit 16 Zähler in Rückstand - doch eine starke zweite Halbzeit hielt die Serie von sechs Siegen am Stück am Leben.
  • Die Hornets versenkten knapp 58 Prozent ihrer Feldwurfversuche in der ersten Halbzeit und schnupperten damit an der Überraschung. Allerdings startete Boston schon gegen Ende des zweiten Viertels das Comeback und übernahm nach dem Seitenwechsel dann komplett die Kontrolle. Vor allem dank Jayson Tatum, der 17 seiner 33 Zähler im dritten Durchgang erzielte.
  • Das Viertel ging mit 33:19 an die Kelten, die über weite Teile des Schlussabschnitts zweistellig in Führung lagen, der Erfolg geriet nicht mehr in Gefahr. Tatum beendete die Partie nach einem durchwachsenen Start mit 12/27 aus dem Feld, dazu 9 Rebounds und 6 Assists. Al Horford sammelte 16 Punkte, 7 Rebounds sowie 6 Assists, aus der zweiten Reihe sprang nach den Ausfällen Malcolm Brogdon mit einem Saisonbestwert von 30 Punkten (11/17 FG) in die Bresche. "Das spricht für die Tiefe des Teams. Wir haben viele gute Jungs, jeder kann Verantwortung übernehmen", sagte Brogdon.
  • Bei den Hornets zeigte LaMelo Ball eine insgesamt gute Partie mit 31 Punkten, 9 Assists und 7 Rebounds. Allerdings wollte der Distanzwurf nicht fallen (1/8 Dreier, insgesamt 11/27 FG), zudem sammelten sich bei ihm 5 Turnover an. Terry Rozier kam noch auf 21 Zähler, P.J. Washington auf 14. Charlotte hat nun sieben der vergangenen acht Spiele verloren.
Ja Morant
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Indiana Pacers (23-21) - Memphis Grizzlies (29-13) 112:130 (BOXSCORE)

  • Dieser Ja Morant ist einfach ein Phänomen. Dieser Chasedown-Block brachte schon jede Menge Top-10-Potenzial mit sich, doch wenige Minuten später toppte der Grizzlies-Star selbst dieses Highlight: Drive zum Korb, Morant hob ab, holte weit aus, schenkte Pacers-Big Jalen Smith ein Poster und brachte die Bank zum Ausrasten. Das frühe Bewerbungsschreiben für den Dunk des Jahres war letztlich Teil einer 23-Punkte-10-Assists-Performance in gerade einmal 25 Minuten auf dem Weg zu einem lockeren Sieg.
  • Memphis ist nun seit neun Spielen ungeschlagen, kein Team hat aktuell eine längere Siegesserie vorzuweisen. Gleichzeitig zogen die Grizzlies mit den Denver Nuggets gleich, beide führen die Western Conference nun mit 29-13 an. Neben Morant wusste Desmond Bane zu überzeugen (25, 5/11 Dreier in 29 Minuten), Santi Aldama steuerte 17 Zähler von der Bank bei.
  • Im vierten Viertel hatte Morant schon längst Feierabend. Sein Dunk Mitte des dritten Viertels stellte auf +20 für die Gäste, später wuchs der Vorsprung gar auf 34 Punkte an. Den Grundstein für den Erfolg hatte Memphis im zweiten Viertel mit einem 27:11-Lauf gelegt, als sich die Gäste erstmals zweistellig absetzten. Die Grizzlies trafen 55,2 Prozent ihrer Feldwurfversuche - Indiana stand bei gerade einmal 37 Prozent.
  • Die Hausherren mussten dabei allerdings auch verletzungsbedingt auf Tyrese Haliburton (Ellenbogen und Knieprellung, etwa zwei Wochen Pause) und Myles Turner (Rücken) verzichten. Ohne zwei der vier Topscorer hatte Indiana keine Chance, Chris Duarte sammelte von der Bank kommend noch am meisten Punkte (25, 4/9 Dreier). Bennedict Mathurin kam auf 16 Punkte, Buddy Hield blieb blass (5, 2/8 FG).
Trae Young (l.) und Dejounte Murray liefern starke Leistungen gegen die Raptors ab.
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Toronto Raptors (19-24) - Atlanta Hawks (21-22) 103:114 (BOXSCORE)

  • Nach drei Siegen in Folge (Season-High!) ist der kleine Höhenflug der Raptors auch schon wieder vorbei. Bei den Hawks zeigt der Trend nach dem dritten Erfolg aus vier Spielen nach oben, das haben sie vor allem dem Backcourt-Duo Trae Young und Dejounte Murray zu verdanken. Young führte seine Farben mit 29 Punkten und 9 Assists an, Murray folgte mit 27 Punkten, 8 Rebounds sowie 6 Assists.
  • Schon im ersten Viertel waren beide Guards gut aufgelegt, ganz im Gegensatz zu den Hausherren. Toronto setzte 12 seiner ersten 13 Würfe daneben, das nutzte Atlanta, um mit einem 20:3-Lauf aus dem Startblock zu sprinten. Die Führung sollte Atlanta nicht mehr abgeben, auch wenn es im vierten Viertel nochmal kurz spannend wurde.
  • Chris Boucher verkürzte gut drei Minuten vor dem Ende immerhin auf 100:107, doch kurz darauf foulte Pascal Siakam aus (15, 5/16 FG) und Young sowie Murray brachten den Sieg mit mehreren Freiwürfen und einem And-One nach Hause. A.J. Griffin kam zudem auf 13 Zähler von der Bank, Onyeka Okongwu schnappte sich ein Double-Double (10, 13 Rebounds).
  • Die Lichtblicke bei den Raptors waren Scottie Barnes (27, 12 Rebounds), Boucher (13) oder Precious Achiuwa (14). Gerade vom Raptors-Backcourt kam aber viel zu wenig. Fred VanVleet erwischte einen rabenschwarzen Abend (3, 1/9 FG), auch bei Gary Trent Jr. (7, 2/7 FG) lief es nicht bedeutend besser.
Der Trend bei Anthony Edwards und den Wolves zeigt in die richtige Richtung.
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Minnesota Timberwolves (22-22) - Cleveland Cavaliers (27-17) 110:102 (BOXSCORE)

  • Apropos Trend nach oben. Die Wolves sind aus den vergangenen sieben Spielen sechsmal als Sieger hervorgegangen, gegen die Cavs hatten sie den Erfolg in erster Linie der starken Bank zu verdanken. Anthony Edwards war zwar Wolves-Topscorer mit 26 Punkten (dazu 7 Assists und 6 Rebounds bei 4 Turnover), doch im vierten Viertel dominierten die Reservisten.
  • Die Partie begann mit einer kurzen Umarmung zwischen Donovan Mitchell und Rudy Gobert bei deren ersten Aufeinandertreffen seit dem Umbruch in Utah im vergangenen Sommer. Der Stifle Tower konnte allerdings nur eine Halbzeit lang spielen, bevor er mit Leistenproblemen raus musste. Dafür trumpften aber Naz Reid und Luka Garza auf.
  • Nach drei relativ ausgeglichenen Vierteln dominierten die beiden Big Men den Schlussabschnitt. Reid brachte die Halle mit mehreren Dunks zum Beben, er kam am Ende auf 17 Punkte und 7 Rebounds. Garza erzielte 7 seiner 9 Punkte im vierten Viertel, in dem auch Jaylen Nowell (insgesamt 16) zur Stelle war. Der Abschnitt ging mit 33:22 an die Wolves, das Duell der Bänke insgesamt mit 56:27 an die Hausherren.
  • Da konnte Cleveland nicht mithalten, da auch die Starter nicht in ihren Rhythmus fanden, vor allem der krankheitsbedingt angeschlagene Mitchell blieb blass (14, 6 Assists, 5/16 FG und 2/9 Dreier). Jarrett Allen und Evan Mobley waren mit jeweils 19 Zählern teamintern die Topscorer, Darius Garland erzielte 15 Punkte. Eine schöne Szene ereignete sich Mitte des ersten Viertels, als sowohl Kevin Love als auch Ricky Rubio bei den Cavs eingewechselt wurden. Beide Ex-Wolves wurden mit warmem Applaus und teils Standing Ovations in der alten Heimat empfangen.
Joel Embiid
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Utah Jazz (22-24) - Philadelphia 76ers (26-16) 117:118 (BOXSCORE)

  • Die Sixers-Stars waren zur Stelle, als es Philly am dringendsten benötigte. Den Gästen aus der Stadt der brüderlichen Liebe drohte eine bittere Pleite trotz zwischenzeitlicher 20-Punkte-Führung. Doch im Schlussabschnitt schenkte James Harden den Jazz 18 Zähler ein und beim Hin und Her in der Crunchtime hatte schließlich Joel Embiid das letzte Wort.
  • Die Sixers dominierten das erste Viertel (41:24) und schienen auf bestem Wege zu einem lockeren Sieg gegen dezimierte Jazz zu sein. Die Hausherren mussten auf Lauri Markkanen verzichten, der aufgrund einer Prellung an der Hüfte zuschauen musste. Doch dafür führte Jordan Clarkson mit 38 Punkten (16/29 FG) das Comeback an, Unterstützung erhielt er von Talen Horton-Tucker (20) oder Walker Kessler (15, 12 Rebounds, 7/7 FG).
  • Bis zum Schlussabschnitt war das Spiel wieder ausgeglichen. Obwohl Harden nun on fire war (4/6 Dreier im vierten Viertel) konnte Utah dank Clarksons 17 Zählern in diesem Durchgang Schritt halten. In der Schlussminute wurde die Partie endgültig zum Krimi. 33 Sekunden vor dem Ende brachte Kessler seinem Team per Tip-In die erste Führung des Abends. Harden und Clarkson tauschten jeweils Buckets aus, dann bediente The Beard Embiid im Post. Der Center entschied sich für den butterweichen Stepback-Fadeaway-Jumper, mit dem er 5 Sekunden vor dem Ende wieder Philly die Führung brachte.
  • Clarkson bekam zwar noch eine letzte Chance, wurde aber an der Seitenauslinie gedoppelt und bekam keinen guten Wurf mehr los. So feierten die Sixers am Ende doch ihren sechsten Sieg aus acht Spielen. Harden war mit 31 Punkten (11/19 FG, dazu 11 Assists) Sixers-Topscorer, Embiid folgte mit 30 Punkten. Auch Tyrese Maxey (21) oder Shake Milton (17) lieferten ordentliches Scoring.

Portland Trail Blazers (20-22) - Dallas Mavericks (24-20) 136:119 (SPIELBERICHT)

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