Der frühere Nationalmannschafts-Physiotherapeut Oliver Schmidtlein verfolgt die laufende Debatte über die Belastungen im Fußball differenziert. "Die Grenze ist erreicht", meinte der 49-Jährige im "kicker" zwar zu jährlich beinahe 70 Einsätzen für Topspieler, sieht aber für Profis und Vereine durch eine angepasste Trainings- und Regenerationsarbeit Möglichkeiten zum Ausgleich.
"Sind es wirklich zu viele Spiele oder wird insgesamt mit dem Spieler nicht perfekt umgegangen? Die Möglichkeiten, die es gibt, sind noch nicht ausgeschöpft. In der Rundum-Betreuung gibt es viel Luft nach oben", sagt Schmidtlein.
Der frühere Physio der Münchner Profi-Vereine TSV 1860 und FC Bayern verweist weist auf "Messinstrumente, die teilweise nicht genutzt werden. Damit kann man sehen, wie die Trainingsbelastung vom Körper aufgenommen wird. Denn nicht nur die Spiele stressen die Spieler, sondern vor allem das Training".
Schmidtlein, der die Profis für "viel fitter als vor 30 Jahren" hält, sieht insbesondere die Klubs in der Pflicht: "Dort muss man noch individueller arbeiten, jeder Spieler braucht andere Reize. Dazu muss man physiologische Daten sammeln." Aus seiner Sicht ist allerdings "fraglich", ob bei den Vereinen derartige Arbeit kontinuierlich stattfindet.
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