RB Leipzig hat dem Höhenflug des Hamburger SV vorerst ein Ende gesetzt. Am 3. Spieltag der Bundesliga gewann der Vizemeister beim bisher ungeschlagenen HSV mit 2:0 (0:0).
RB Leipzig dominierte, spielte dynamisch und hatte zwischenzeitlich über 80 Prozent Ballbesitz. Bei den zahlreichen Gelegenheiten fehlte jedoch die Konsequenz im Abschluss. Besonders auffällig war Timo Werner, der häufig die Position wechselte und an jeder Chance direkt beteiligt war.
Der HSV stand tief, verteidigte engagiert und setzte auf Konter. Besonders die Einstellung in den Zweikämpfen stimmte - vor allem im Gegensatz zur Vorsaison. Ab Mitte der ersten Halbzeit erspielten sich die Hanseaten so gute Möglichkeiten und hätten das 1:0 erzielen können.
Nach der Leipziger Führung wechselte HSV-Trainer Markus Gisdol offensiv und stellte auf ein 4-1-3-2 um. Wenige Sekunden nach einer Hamburger Großchance auf den Ausgleich, entschied Leipzig die Partie durch einen perfekt ausgespielten Konter. In der Schlussphase kam der HSV kaum noch in die gefährlichen Zonen.
Drei Spieler mussten den Rasen verletzt verlassen: Beim HSV wurden Filip Kostic (38.) und Rick van Drongelen (71.) ausgewechselt. Bei Leipzig verließt Naby Keita in der 89. Minute vorzeitig den Platz. Weil Ralph Hasenhüttl bereits dreimal gewechselt hatte, spielte RB die Partie in Unterzahl zu Ende.
Die Daten zum Spiel
Tore: 0:1 Keita (67.), 0:2 Werner (75.)
- Auswärtsstark: In den drei Bundesliga-Duellen der beiden Teams gab es neun Auswärtstore, dagegen kein einziges Heimtor.
- Nach zuvor fünf ungeschlagenen Bundesliga-Spielen in Folge (drei Siege, zwei Remis) verliert der HSV erstmals wieder eine Partie. Zuvor verlor Hamburg letztmals am 31. Spieltag der Vorsaison in Augsburg mit 0:4.
- RB Leipzig erzielte alle seine sechs Saisontore in der zweiten Halbzeit - klarer Ligahöchstwert.
Der Star des Spiels: Timo Werner
Unterstrich seine Topform erneut. War bereits in der ersten Halbzeit der auffälligste Leipziger. Profitierte von seiner großen Dynamik, interpretierte seine Position sehr variabel, ließ sich häufig auf die Flügel oder auf die Zehn fallen und forderte den Ball. Bereitete mehrere gute Chancen vor. Sein Sprint, den er zum entscheidenden 2:0 vollendete, war die Kirsche auf der Sahne.
Der Flop des Spiels: Dennis Diekmeier
Gebrauchter Abend für den Rechtsverteidiger. Hatte mit 67 zwar die meisten Ballaktionen aller Spieler, war jedoch mit dem Leipziger Pressing heillos überfordert. Leistete sich 28 (und damit mit Abstand die meisten) Ballverluste und musste dann aufgrund seiner hohen Positionierung im Feld immer wieder hinterherlaufen. Brachte nur 42 Prozent seiner Pässe an den Mann. Verpasste zudem das taktische Foul vor Werners Treffer zum 2:0.
Der Schiedsrichter: Deniz Aytekin
Deniz Aytekin hatte Recht, nicht auf Elfmeter zu entscheiden, als Demme Wood in der 21. Minute im Strafraum fair vom Ball trennte. Van Drongelens Tackling gegen Augustin wertete er als Zusammenprall und zeigte ebenfalls keinen Strafstoß an - erneut vertretbar. Machte dagegen eine sehr unglückliche Figur, als er in der 45. Minute nach dem Zweikampf zwischen Ekdal und Werner zunächst auf Elfmeter entschied, dann aber vom Video-Assistenten überstimmt wurde. Zu Recht, weil der Schwede zunächst klar den Ball spielte, ehe er Werner geringfügig berührte. Die persönlichen Strafen in der zweiten Halbzeit waren allesamt angemessen.
Die Reaktionen der Trainer:
Markus Gisdol (Trainer Hamburger SV): "Wenn wir eine Chance nutzen, läuft das Spiel vielleicht anders. Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. Vor dem zweiten Gegentreffer müssen wir den Ausgleich machen."
Ralph Hasenhüttl (Trainer RB Leipzig): "Alles war verdient. Wir hatten schon in der ersten Halbzeit eine Menge Chancen, aber die Tore haben gefehlt. Dazu kam die Elfmetersituation. In der zweiten Halbzeit haben wir uns auf unsere Stärken konzentriert und uns belohnt."