Einsam an der Spitze

Von Maurice Kneisel
Sami Zayn beim Ladder Match
© wwe
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Breezango vs. The Ascension

Sieger: Breezango per Rollup von Fandango gegen Viktor. Nachdem während der Show bereits eine weitere Ausgabe der Fashion Files gezeigt wurde und ein "Mystery Team" die Fashion Police herausforderte, kam im Pre-Main Event die Auflösung: Ihre alten Erzfeinde, die Ascension, forderten Breeze und Fandango einmal mehr heraus. Das Filler Match bekam wenig Zeit, die Faces gewannen erwartungsgemäß und erhielten so nach den starken letzten Monaten immerhin wieder einen PPV-Auftritt. Ob der Ascension-Fall damit endgültig abgeschlossen ist oder die Akte noch etwas länger offen auf ihrem Schreibtisch liegen bleibt, hängt ausschließlich davon ab, ob den Writern eine sinnvolle Nachfolge-Fehde (ggf. gegen ein geturntes American Alpha) für Breezango einfällt.

Kevin Owens, AJ Styles, Baron Corbin, Sami Zayn, Dolph Ziggler and Shinsuke Nakamura (Men's Money in the Bank Ladder Match)

Sieger: Baron Corbin. Ordentlich Matchzeit, brutale Spots und der erwartungsgemäße Sieger - der Main Event lieferte voll ab. Zur Enttäuschung vieler Fans nahm Corbin Nakamura gleich bei dessen Entrance aus dem Match, der Japaner wurde daraufhin backstage "behandelt" und kehrte erst kurz vor dem Finish zurück. Das brachte zwar einerseits noch mal frischen Wind und Spannung in das Finale, nahm aber gleichzeitig für das Gros des Matches einen der stärksten Worker raus und beraubte uns somit einiger spektakulärer Spots. Für diese sorgten allerdings die verbliebenen Fünf, Zayn verpasste u.a. Ziggler eine Sunset Flip Powerbomb von der Spitze der Leiter. Der ehemalige El Generico war extrem over und wurde bei seinen Kletterversuchen immer wieder von "Olé"-Chants begleitet. Styles, der ebenfalls lautstark abgefeiert wurde, war mehrfach auf dem Weg zum Koffer, fing sich aber auch einen spektakulären Chokeslam auf eine Leiter durch Baron ein. Am Ende lieferten Nakamura und Styles sich einen Schlagabtausch auf der Leiter, als der Lone Wolf diese umstieß, beide somit in die Seile schickte und anschließend leichtes Spiel hatte. Corbin, der bereits im Vorfeld als haushoher Favorit auf den Sieg galt, wird mit seinem Cash-in aller Voraussicht nach aber warten müssen, da der Mahal-Run noch eine Weile andauern soll. Stand jetzt ist mit seinem Titelgewinn erst Ende 2017/Anfang 2018 zu rechnen und diese Pläne könnten sich jederzeit ändern, so dass auch ein Herauszögern bis nach WrestleMania möglich erscheint. Was Corbin bis dahin braucht, sind starke Gegner, über die man ihn weiterhin als glaubhaften World Champ aufbauen kann. Orton könnte beim SummerSlam den Anfang machen, auch Nakamura läge nach den Ereignissen zu Matchbeginn nahe. Allerdings hat man mit dem Finale Styles vs. Nakamura auch diese geplante Fehde schon vorangetrieben.

Fazit

Es ist fast schon traurig, wie festgefahren die Qualitätsverteilung bei den Split-Brand-PPVs seit geraumer Zeit ist: SmackDown Hui, Raw Pfui. Auch Money in the Bank bildete dabei keine Ausnahme, im Gegenteil: der Ladder-PPV wusste, wie eigentlich in jedem Jahr, wieder zu überzeugen und litt keinesfalls unter dem Fehlen der Raw-Superstars. Mit dem Einbinden des Frauen-MitB-Matches setzte man stattdessen ein echtes Highlight, das die Women's Revolution einmal mehr vorantrieb und - vorausgesetzt Money in the Bank bleibt ein SmackDown-exklusiver PPV - hoffentlich auch im kommenden Jahr wieder angesetzt wird.

Die Ergebnisse waren weniger überraschend, doch nach den unterhaltsamen Matches ist das absolut zu verschmerzen, umso mehr da man sich für zwei sinnvolle Sieger entschied und nebenbei noch weitere Fehden vorantrieb. Jinder erhielt den für seinen Run wichtigen zweiten Sieg gegen einen in seiner Heimatstadt gewohnt beliebten Orton und sollte nun einen Gegner erhalten, der ihn auch im Ring besser aussehen lässt. Der bereits erwähnte Cena würde diese Rolle ohne Frage ausfüllen, allerdings ist nur schwer vorstellbar, dass Mahal gegen ihn "cleaner" gewinnen darf als gegen Randy. Das muss er im Zweifel aber auch nicht. Die Zeitverteilung beim PPV war gelungen und selbst das Filler-Match wusste durch eine weitere Fashion-Files-Episode zu überzeugen. Man sparte logischerweise bei Lanas erst zweitem TV-Match und gab den Main Matches dafür reichlich Zeit. Für eine kräftige Überraschung sorgte man zudem mit dem (Re-)Debüt von Maria und ihrem Ehemann, das erst für Dienstag erwartet worden war.

Mit wem die beiden zum Anfang fehden werden, bleibt abzuwarten, aber in ihrem alten RoH-Gimmick sollten sie definitiv eine Bereicherung für den blauen Brand darstellen. Money in the Bank war somit eine runde Sache mit gewohnt hohem Unterhaltungswert und trieb Fehden sinnvoll voran - alles richtig gemacht!

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