John Cena vs. Goofy: Fight!

Von Maurice Kneisel
Selbst Mickie Mouse könnte aus The Rock (r.) und John Cena keine Freunde mehr machen
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Was macht The Rock in Disney World, und wieso hat John Cena sein Ticket storniert? Wird Chris Jericho im Angesicht einer epischen Promo plötzlich bescheiden? Fragen über Fragen, denen sich der Slobberknocker in seiner zweiten Auflage stellt. Natürlich nicht ohne den göttlichen Beistand eines ehemaligen Nexus-Mitglieds. Außerdem at Ringside: Ein "Twitter"-Süchtiger, ein Hobby-Polizist und der am übelsten verarschte Mann der Welt.

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Dumme Sprüche, dummes Gesicht

John Cena und der Rock werden in diesem Leben tendenziell eher keine Freunde mehr, ihre Differenzen dürfen sie bekanntlich bei WrestleMania XXVIII im kommenden Jahr austragen. Aber weil es bis dahin noch eine Weile dauert, fetzen sie sich in der Zwischnzeit halt auf anderem Wege - online.

Nachdem unser aller Lieblings-Hollywood-Star Dwayne Johnson kürzlich ein Foto von sich mit Goofy ins Netz stellte und dazu meinte, er habe Cena getroffen, reagierte der amtierende WWE-Champion nun via "Twitter" auf den Seitenhieb.

"Ich habe gerade den Post meines guten Kumpels Dwayne gesehen. Ich hatte auch schon den Trip nach Disney World gebucht, habe mich dann aber entschieden, lieber bei WWE-Shows aufzutreten und für das Team Bring It anzutreten. Das Team taucht auf, während der Kapitän lieber bei Disney abhängt. Und ein dummes Gesicht macht... mit Goofy." Schöner verbaler Five-Knuckle-Shuffle.

Shoot Shoot, Sabber Sabber

Auch wenn ich langsam den Eindruck bekomme, dass der Slobberknocker zu einem reinen WWE-Tweet-Potpourri avanciert - die Jungs und Mädels liefern einfach das beste Material. Vor allem nach der phänomenalen Galavorstellung, die CM Punk am vergangenen Montag verbal bei Raw hinlegte. Keine Frage, seine Shoot-Promo war episch und dürfte als eines DER Highlights der vergangenen Jahre in die Geschichte des Business eingehen.

Welcher Fan hatte dabei bitte nicht einen Hauch von Sabber am Mundwinkel? Das ging wohl auch seinen Kollegen so, denn die zwitscherten anschließend um die Wette ihre Begeisterung in die Weiten des Internets. So war auch für Daniel Bryan der Straight Edge Savior in der Nacht "ein Gott, bei dem die Revolution an den Lippen herunter getropft ist".

Und der Mann, dessen Shirt Punk während des Segments trug, Stone Cold Steve Austin, war ebenfalls hellauf begeistert: "CM Punk hat meinen Fernseher mit seiner verdammt heißen Promo zum Schmelzen gebracht... Lieferung, Inhalt und Einstellung.... eine der besten Promos, die ich je gesehen habe."

Ehre, wem Ehre gebührt. Und das musste selbst ein Mann eingestehen, der sich doch eigentlich hätte angegriffen fühlen müssen. Nein, nicht Triple H, und auch nicht John Laurinaitis. Sondern der einzig wahre Chris Jericho. Immerhin hatte CM die Frechheit besessen, sich wiederholt als der "Beste der Welt" zu bezeichnen, und das ist bekanntlich seit geraumer Zeit das Markenzeichen des Kanadiers.

Aber Chris ist halt nicht nur großartig, sondern auch großmütig und erkannte deswegen an: "Gratulation an CM Punk und Vince McMahon. Sie haben etwas gemacht, das schon für eine ganze Weile nicht mehr gelungen ist... Geschichte zu geschrieben." Man muss halt auch mal gönnen können.

Sing Hallelujah

Die alljährliche Entlassungswelle fiel bislang verhältnismäßig harmlos aus, aber einen Superstar aus dem Main Roster hat es dann doch unfreiwillig erwischt: NXT-Staffel-Eins-Teilnehmer Michael Tarver. Nach einer Unterleibsverletzung war er im vergangenen Oktober aus den Shows geschrieben worden und zunächst von der Bildfläche verschwunden. Anfang des Jahres tauchte er dann wieder bei Raw und SmackDown auf, um sein vermeintlich baldiges Comeback zu hypen - Pustekuchen!

Mitte Juni wurde Tyrone Evans, so sein bürgerlicher Name, aus seinem Vertrag entlassen und kündigte prompt via Social Media - wo auch sonst - große Pläne für die Zukunft an. Was das wohl werden würde? Ein Sensations-Comeback beim kommenden Pay-per-View mit zugehörigem Titelgewinn? Eine Shoot-Promo, die selbst CM Punk hätte alt aussehen lassen? Alles Blödsinn! Tarver macht in Gospelmusik.

Falls sich jetzt jemand fragt, ob das ein neues Gimmick wird und er sich von Eric Cartmans Christian-Rock-Band Faith +1 hat inspirieren lassen... kein Stück. Er plant vielmehr, ein Album unter dem Titel "Armor of God" rauszuhauen, auf dem er sein Leben und seine Zeit bei der WWE thematisiert.

Mal gespannt, wie die Raw-Übernahme durch den Nexus inklusive Daniel Bryans Krawatten-Würg-Einlage gegen Ringsprecher Justin Roberts und Lobpreisungen für den Herrn in Einklang zu bringen sind. Es wird aber bestimmt sehr bewegend.

Warten auf Skip

Apropos ehemalige Nexus-Mitglieder, die man schon länger nicht gesehen hat: Dazu zählt leider auch Skip Sheffield. Der bullige Heavyweight brach sich Mitte August bei einer House Show auf Hawaii während eines Tag-Team-Matches den Knöchel und fällt seitdem aus. Doppelt bitter: Er war für einen dicken Push als Babyface vorgesehen.

Statt sich Gedanken über Main Events und Titelmatches zu machen, musste Sheffield wiederholt unters Messer. Am 14. Juni unterzog er sich der dritten Operation, es soll die letzte gewesen sein. Seinen Optimismus hat der Cornfed Meathead allen Rückschlägen zum Trotz aber nicht verloren.

"Ich wünschte, ich wäre schon zurück und könnte wieder machen, was ich liebe. Aber einige Dinge sind nicht, wie sie sein sollten und müssen deswegen erstmal korrigiert werden. Ich werde bald wieder fit und zurück im WWE-Ring sein."

Darüber hinaus betonte Sheffield, dass es "eine Menge Leute gibt, denen es deutlich schlechter geht, und das hier passiert aus einem Grund". Klingt fast so, als wäre da ein Gastauftritt auf dem Album des Ex-Kollegen Tarver drin.

Jailhouse Rock

Eines muss man den NXT-Teilnehmern ja lassen: Sie liefern Spitzen-Anekdoten. Alles getoppt hat einer, der im Ring eher farblos rüberkommt: Lucky Cannon. Wie kürzlich bekannt wurde, wurde Cannon, der zuletzt bei NXT Redemption zu sehen war, Anfang des Jahres in Florida festgenommen. Was war der Grund, Trunkenheit in der Öffentlichkeit vielleicht?

Besser: Der 27-Jährige wurde am 28. Februar dabei erwischt, wie er sich als Polizist ausgab. Er wurde mit aufs Revier genommen und später gegen eine Kaution von 1400 Euro wieder freigelassen. Mittlerweile hat Cannon seinem Gimmick-Vornamen mal wieder alle Ehre gemacht und bekannt gegeben, dass sämtliche Anklagepunkte gegen ihn fallen gelassen wurden.

Lucky, dessen bürgerlicher Name Jonathan Emminger lautet, war vor seiner Zeit bei WWE als Hilfsscheriff tätig und hatte wohl in feinster Shaquille-O'Neal-Manier mal wieder Sehnsucht nach seinem alten Job. Entweder das, oder er war einfach nur ein Riesenfan des Big Boss Man.

Zwitscherentzug

Wie schon erwähnt: "Twitter" ist ungemein praktisch und bei vielen Superstars äußerst beliebt. Einer schießt allerdings lässig den Zwitscher-Vogel ab: Goldust. Der Freak vom Dienst bringt es seit letztem Jahr allen Ernstes auf bescheidene 30.000 Tweets.

Respekt dafür, die WWE-Offiziellen finden es trotzdem etwas exzessiv und haben den Halbbruder von Cody Rhodes deswegen gebeten, seine Aktivität deutlich runter zu schrauben. Mittlerweile ist der Goldjunge so e-schweigsam, dass Social-Media-Buddy und NXT-Trainer Bill DeMott ihn schon vermisst.

"Ich habe gehört, dass Goldust bei Twitter rausgeflogen ist. Ich wüsste gerne, wie ich das wieder für ihn in Ordnung bringen kann, aber bin geschockt, dass mein Kumpel nicht mehr auftaucht." Vielleicht braucht Goldi auch einfach nur eine Beschäftigungstherapie - im Ring zum Beispiel?

April, April... im Juni

Als knallharten Geschäftsmann kennen wir Vince McMahon ja schon lange. Aber neuerdings betätigt er sich auch als Scherzkeks. Wobei das Definitionssache ist - Mark Henry beispielsweise würde ihm diesen Titel sicherlich nicht verleihen.

Nach einer SmackDown -Show Anfang Juni kam der World's Strongest Man zum Dark Match zum Ring, um den Fans nochmal etwas zu bieten. Sein Gegner sollte Sin Cara sein. Action bekamen die Leute allerdings nicht mehr geboten, ebenso wenig wie den Mexikaner. Dafür aber eine deftige Verlade.

Henry sollte zunächst eine Promo über Sin Cara halten, allerdings funktionierte sein Mikrofon nicht. Anschließend wurden diverse Entrance Themes - zuletzt das von McMahon - gespielt, ohne dass ein Gegner zum Ring kam. Nach knapp 20 Minuten hatte der ehemalige Olympia-Teilnehmer genug und stürmte wütend in den Backstage-Bereich, um rauszufinden, was das Ganze eigentlich sollte.

Dabei handelte es sich um einen persönlichen Scherz des Bosses gegen Henry. McMahon, der die Halle bereits verlassen hatte, hielt die ganze Zeit telefonisch Kontakt mit Produzent Kevin Dunn, um zu hören, wie lange Henry sich das Spielchen gefallen ließ und lachte sich dabei mächtig kaputt. Mark fand das Ganze natürlich weniger witzig, ebenso wie die Fans in der Halle.

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