Stuhlreferee Marijana Veljovic wünscht sich mehr Schiedsrichterinnen

Von Ulrike Weinrich
Marijana Veljovic, Schiedsrichterin
© getty

Marijana Veljovic zählt zu den wenigen sogenannten Gold-Badge-Stuhlschiedsrichterin auf der Profitour. Die Serbin sorgt sich ein bisschen um den geringen Anteil der weiblichen Referees in der Tennis-Szene.

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Was sich in Lille vor gut einer Woche abspielte, war auch für Marijana Veljovic etwas ganz Besonderes. Zum ersten Mal war sie, die seit 2016 dem ITF-Grand-Slam-Team der Referees angehört, als Stuhlschiedsrichterin für ein Davis-Cup-Finale nominiert worden. Und bereits am ersten Tag kam Veljovic in der Partie zwischen dem Kroaten Marin Cilic und dem Franzosen Jo-Wilfried Tsonga zum Einsatz.

Referees: Dreieinhalb Mal mehr Männer als Frauen

Der erste Traum der Uniabsolventin aus Kragujevac hatte sich bereits Anfang des Jahres in Melbourne erfüllt. Bei den Australian Open leitete sie ihr erstes Grand-Slam-Finale (Caroline Wozniacki gegen Simona Halep). Doch geht es nach Veljovic, dann könnten sich ruhig noch mehr Frauen auf den Refereestuhl wagen.

"Wir haben in unserem Job dreieinhalb Mal weniger Frauen als Männer", sagte sie in einem Interview mit der ITF und meinte: "Wenn du gut genug bist, solltest du dabei sein, unabhängig vom Geschlecht."

Veljovic möchte, dass Frauen noch mehr ermutigt und unterstützt werden, damit sie als Schiedsrichterin arbeiten können. "Wenn sich manche fragen, ob man gut genug ist, obwohl man eine Frau ist, dann ist das nicht fair", fügte sie an.

Zwei Frauen leiteten bislang ein Männer-Finale bei den US Open

Im September hatte die Britin Alison Hughes als erst zweite Frau ein Männer-Finale bei den US Open (Novak Djokovic gegen Juan Martin del Potro) geleitet. Die erste war die Griechin Eva Asderaki-Moore drei Jahre zuvor.

Einen Einblick in ihren Job hatte Veljovic einst im Interview mit der britischen Tageszeitung "The Telegraph" gegeben. "Du musst dir bewusst sein, dass gewisse Dinge passieren können - und du musst sie am besten schon vorhersehen. Die besten Schiedsrichter der Welt besitzen dieses Gefühl", erklärte sie und fügte an: "Es gibt viele Kameras und Mikrofone, man muss vorsichtig sein, was man sagt und wie man kommuniziert."

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