Julia Görges im Peking-Achtelfinale gegen Naomi Osaka chancenlos

Von Ulrike Weinrich
Julia Görges, Peking
© getty

Julia Görges ist im Achtelfinale des WTA-Turniers in Peking ausgeschieden. Die Weltranglistenzehnte unterlag US-Open-Siegerin Naomi Osaka deutlich mit 1:6, 2:6.

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Nach 66 Minuten verwandelte die an Position acht gesetzte Osaka auf dem Centre Court des Tennis National Stadiums ihren ersten Matchball. Damit kann Görges das WTA-Finale in Singapur (ab 21. Oktober) aus eigener Kraft quasi nicht mehr erreichen.

"Jule" mit schnellem 0:5-Rückstand

Im Duell mit Osaka geriet die deutsche Nummer zwei schnell mit 0:5 in Rückstand, ehe sie zu ihrem ersten Spielgewinn kam. Zuvor hatte Görges-Coach Michael Geserer seinen Schützling beim On-Court-Coaching daran erinnert, "Stärke" zu zeigen und die New-York-Championesse auf ihrer "schwächeren" Vorhand anzuspielen.

Doch Görges hatte am fünften Turniertag mit sich selbst zu kämpfen. Die Wimbledon-Halbfinalistin leistete sich viele unnötige Fehler und machte im ersten Satz nur gut die Hälfte der Punkte, die Osaka gewinnen konnte (16:31).

Der Aufschlag ließ Görges im Stich - insgesamt vier Breaks kassiert

Symptomatisch der zweite Satzball der Japanerin, die vom Münchner Sascha Bajin gecoacht wird: Ein Rückhand-Return von Görges segelte nach exakt einer halben Stunde ins Seitenaus.

Von der Grundlinie agierte sie ungewohnt unsicher. Was erschwerend hinzukam: Auch ihr Paradeschlag ließ "Jule" im Stich. Insgesamt viermal musste die "Ace Queen" ihren eigenen Aufschlag abgeben. Wenn das erste Service kam, holte sich Görges in 59 Prozent der Fälle den Punkt, beim zweiten waren es nur 26 Prozent. Für ihre Verhältnisse eine unterirdische Quote.

Auch in Satz zwei geriet die Wahl-Regensburgerin schnell mit 0:3 in Rückstand und konnte dann zwei Breakbälle nicht nutzen. Dies wurde bestraft. Görges wirkte an einem gebrauchten Tag zunehmend ratlos, während Publikumsliebling Osaka keine Schwächen zeigte und stark aufschlug. Sie holte sich 28 von 30 Punkten, wenn das erste Service gelang.

Damit kein deutsches Viertelfinale in Peking

Durch das Görges-Aus kann es bei den mit 8,285 Millionen Dollar dotierten China Open nicht mehr zu einem deutschen Viertelfinale kommen. Wimbledonsiegerin Angelique Kerber spielt am Donnerstag gegen Shuai Zhang (China) und würde bei einem Erfolg am Freitag Osaka herausfordern.

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