Wimbledonsiegerin Angelique Kerber: "Ich habe eine superhohe Schmerzgrenze"

Von Ulrike Weinrich
Angelique Kerber, Montreal
© getty

Gut drei Wochen nach ihrem Wimbledonsieg steigt Angelique Kerber beim Premier-5-Event in Montreal (ab Montag) wieder ins Turniergeschehen ein. Der Kielerin wird auch in der anstehenden nordamerikanischen Hartplatzsaison mit dem Höhepunkt US Open (ab 27. August) viel zugetraut.

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Der wohlverdiente Urlaub ist vorbei - und Angelique Kerber kann voller Zuversicht und Vorfreude den kommenden Wochen entgegenblicken. Nicht zuletzt, weil sie mit 39 Matchsiegen beziehungsweise 23 Erfolgen auf Hardcourt die entsprechenden Saison-Statistiken anführt.

Zwei ihrer drei Major-Coups hat Kerber auf Hartplatz geholt

Zwei ihrer bislang drei Grand-Slam-Titel hat "Angie" auf dem harten "Deco-Turf"-Belag geholt - Anfang 2016 bei den Australian Open in Melbourne und gut sieben Monate später bei den US Open in New York. Ja, und auch im Januar 2018 in Sydney.

Beim Coupe Rogers in Montreal ist Kerber gemäß ihrer Weltranglistenpositon an vier gesetzt. Zum Auftakt hat sie ein Freilos, in der zweiten Runde des mit 2,82 Millionen Dollar dotierten Events an der Rue Gary-Carter wartet entweder Landsfrau Tatjana Maria (Bad Saulgau) oder Alizé Cornet (Frankreich) auf Kerber.

Im Viertelfinale könnte es zum Linkshänderinnen-Duell mit Petra Kvitova (Tschechien/Nr. 8) kommen, die in puncto gewonnene Matches 2018 (38) die ärgste Verfolgerin der deutschen Nummer eins ist. Hätte Serena Williams aus "persönlichen Gründen" nicht kurzfristig ihre Teilnahme am Turnier in Montreal abgesagt, hätte es bereits im ersten Match von Kerber zu einer Neuauflage des Wimbledon-Finals kommen können.

"Ich bin es gewohnt, ein hohes Niveau an Schmerzen zu erreichen"

Vor der heißen Hartplatz-Saison scheint Kerber gerüstet. Dem "Stylist Magazine" verriet sie nun, dass sie eine "superhohe Schmerzgrenze" besitze. "In allen Sportarten muss man bis an die absolute Grenze gehen - auch wenn man denkt, dass man sich nicht weiter nach vorne pushen kann. Ich bin es gewohnt, ein hohes Niveau an Schmerzen zu erreichen", sagte Kerber dem Magazin in einem Interview.

Außerdem glaubt sie an Fügung im Leben. "Als ich mit dem Tennis anfing, träumte ich davon, Wimbledon-Champion zu werden. Es mussten so viele Dinge zusammenkommen, dass das Schicksal eine Rolle spielen musste", betonte Kerber, der es wichtiger ist, respektiert als gemocht zu werden.

"Als Spielerin und Mensch reifer geworden"

Ein wenig unentschlossener präsentierte sie sich bei einer anderen Frage: Für was würde sie sich eher entscheiden: Tiere oder Babys? "Kann ich beides haben?", antwortete sie mit einer Gegenfrage: "Ich liebe meinen Hund, aber auch Babys."

Jetzt aber zählt erst einmal wieder der Sport. Kerber hat schließlich noch viel vor in dieser Saison.Und es wird erwartet, dass sie den Trubel um ihre Person besser wegsteckt als noch 2016. "Ich weiß jetzt, mit vielen Sachen besser umzugehen als damals. Ich bin als Spielerin und Mensch reifer geworden", sagte sie bereits nach ihrem Wimbledon-Triumph.

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