1:6, 0:6: Serena Williams kassiert überraschenden Erstrunden-K.o. in San Jose

Von Ulrike Weinrich
Serena Williams, San Jose
© getty

Serena Williams ist mit einer überraschenden Niederlage in ihre nordamerikanische Hartplatzsaison gestartet. Die 23-malige Grand-Slam-Siegerin unterlag der Britin Johanna Konta beim WTA-Turnier in San Jose/Kalifornien mit 1:6, 0:6 und gab dabei die letzten zwölf Spiele in Serie ab. Es war zumindest numerisch eine der deftigsten Schlappen ihrer Karriere.

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Der letzte Schlag von Serena Williams war zweieinhalb Wochen nach dem verlorenen Wimbledonfinale gegen Angelique Kerber symptomatisch für eine völlig verpatzte Partie der US-Amerikanerin. Ohne Not donnerte die 36-Jährige aus dem Stand eine Vorhand ins Netz, die sie ursprünglich Longline platzieren wollte. Es war ihr 25. unerzwungener Fehler - was bei einer Spielzeit von gerade einmal 51 Minuten und 30 Sekunden schon beachtlich ist. Im negativen Sinne.

Der Dienstag avancierte zum gebrauchten Tag für Superstar Williams, die beim Mubadala Silicon Valley Classic eigentlich weiter Matchpraxis für ihre große Mission US Open (ab 27. August) sammeln wollte. Im gleißenden Rampenlicht des Big Apple peilt die frühere Nummer eins ihren siebten New-York-Titel an - es wäre ihr erster Grand-Slam-Coup als Mutter.

Serena gelassen: "Habe nicht die Zeit, über eine Niederlage geschockt zu sein"

Ihre Pleite gegen die allerdings auch stark aufspielende Weltranglisten-48. Konta passte da nicht ins Konzept. Trotzdem wollte Serena Williams der unliebsamen Überraschung keine allzu große Bedeutung beimessen. "Ich weiß, dass ich zigmal besser spielen kann", sagte sie, "ich habe so viele Dinge in meinem Kopf, ich habe nicht die Zeit, über eine Niederlage geschockt zu sein, die niemals passiert wäre, wenn ich in Bestform gewesen wäre."

Nach dem 1:0 gab Williams die folgenden zwölf Spiele in Serie ab. Das Service, ansonsten DIE Waffe des Superstars (7 Doppelfehler), zündete nicht. Nur 40 Prozent der ersten Aufschläge kamen, in lediglich 27 Prozent der Fälle machte sie den Punkt, wenn sie über das zweite Service kommen musste. Sechsmal wurde sie von Konta gebreakt.

"Im Auftaktsatz war ich nicht gut genug, und sie hat genau daraus noch mehr Selbstvertrauen gezogen. Danach ist sie davongezogen", analysierte Williams treffend. Nur neun direkte Gewinnschläge gelangen ihr - Konta kam auf 17 (bei nur 9 Unforced Errors).

Konta: "Ein Privileg, mit Serena auf dem Court zu stehen"

Konta, Wimbledon-Halbfinalistin von 2017, zeigte sich trotz ihres Kantersieges ehrfürchtig. "Es ist ein absolutes Privileg, mit Serena auf dem Court zu stehen", betonte die 27-Jährige und meinte: "Natürlich hat sie nicht annähernd ihr bestes Level erreicht. Ich habe einfach versucht, mein Spiel durchzuziehen und auszublenden, welch ein unglaublicher Champion Serena ist."

Vor den US Open will die jüngere der Williams-Schwestern, die sich durch das Erreichen des Wimbledon-Endspiels wieder auf Platz 26 des WTA-Rankings vorgearbeitet hat, noch bei den Turnieren in Montreal (ab 6: August) und Cincinnati (ab 12. August) an den Start gehen. Dort könnte sie auch wieder auf Angelique Kerber treffen. Die Kielerin wird nach ihrem Triumph im All England Lawn Tennis Club an der Church Road und einem Kurzurlaub in der kommenden Woche in Kanada an den Start geht.

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