"Stöhn-Gate" in Doha: Wozniacki harsch kritisiert

Von Ulrike Weinrich
Caroline Wozniacki steht in Doha in der Kritik
© getty

Caroline Wozniacki hat das Gestöhne von Monica Niculescu während des Achtelfinals von Doha angeprangert. Danach wurde die Dänin von der Rumänin harsch kritisiert. "Ich finde, sie nimmt sich zu wichtig", sagte Niculescu über "Caro".

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Von Ulrike Weinrich aus Doha

Die Diskussion hatte sich entzündet, nachdem sich Branchenführerin Wozniacki im Duell mit Niculescu (7:5, 6:1) beim Stuhlschiedsrichter über deren "Laute" beschwert hatte. Über die Außenmikrofone war deutlich zu hören, wie die Favoritin dem Referee sagte: "Das ist der einzige Weg, wie sie gewinnen kann. In dem sie Leute aus dem Konzept bringt."

Niculescu, die in der ersten Runde der Qatar Total Open überraschend Wildcard-Inhaberin Maria Sharapova (Russland) ausgeschaltet hatte, hielt im rumänischen Teil der Pressekonferenz dagegen und teilte ihrerseits gegen Wozniacki aus: "Das ist schlechter Stil. Ich habe noch nie eine Nummer eins so etwas sagen hören. Ich bin wirklich enttäuscht von ihr, und ich denke, sie nimmt sich zu wichtig." Boom! Und plötzlich hatte Doha ein "Grunting-Gate".

Wozniacki ärgert Zeitpunkt des Stöhnens: "Urplötzlich!"

Nicht gut kam die Tatsache an, dass die Australian-Open-Siegerin sich in einer Phase beschwerte, als ihr das Match zu entgleiten drohte. Wozniacki hatte im ersten Satz 4:1 geführt, offenbarte dann aber zunehmend Probleme mit dem unkonventionellen Stil von Niculescu ("Ich liebe, wie ich spiele!"). Die 30-Jährige unterschneidet die Vorhand (!!!) fast immer und hat damit schon die ein oder andere besser platzierte Gegnerin zur Weißglut gebracht. Erst am Montag Sharapova, die sich völlig entnervt 52 Unforced Errors erlaubte. In der Players Lounge gilt "Nicu", die ein großer Fan des Hollywood-Blockbusters "Gladiator" ist, hinter vorgehaltener Hand als eine der unangenehmsten Kontrahentinnen.

Für Wozniacki, erst einmal in Rage, gab es indes etliche Ansätze zur Kritik. "Sie schlägt den Ball, aber erst zwei Sekunden später, wenn ich mich auf meinen Schlag vorbereite, fängt sie auf einmal an zu stöhnen. Urplötzlich!", schimpfte die Melbourne-Queen auch über den Zeitpunkt der Niculescu-Laute. Und dann noch das: "Sie ändert die Art und Weise ihres Stöhnens - je nachdem, wie sie sich gerade fühlt", lästerte Wozniacki und berief sich auf das Regelwerk: "Dort steht, dass man das nicht darf!"

"First Lady des Gekreisches" ist geräuschempfindlich: Kein Pfeifen im Haus

Apropos Stöhnen: Das lauteste Endspiel gab es wohl 2012 bei den Australian Open, die lustigerweise als "Happy Slam" firmieren. Damals standen sich im Melbourne Park Sharapova und Sirene Nummer zwei, Victoria Azarenka, gegenüber. Die Zeitungen Down Under schrieben vom "Finale des akustischen Wahnsinns". Das eigens installierte "Stöhn-Oooo-Meter" des australischen TV Senders Channel Seven konnte Werte von 96,9 Dezibel bei Sharapova messen, die auch schon die 100-Dezibel-Schallmauer durchbrach. Eine Kettensäge ist nur geringfügig lauter. Bei 85 Dezibel kann das Innenohr nach Angaben von Experten schon Schaden nehmen.

Zur "First Lady des Gekreisches" (The Age) wurde damals allerdings wegen ihrer schrillen Töne die Turniersiegerin Azarenka gekürt. Die Weißrussin, die derzeit aufgrund eines Sorgerechtsstreits um ihren einjährigen Sohn Leo pausieren muss, ist privat übrigens sehr geräuschempfindlich. "Vika" kann es partout nicht ertragen, wenn in ihrem Haus gepfiffen wird. Quit, please!

Die bislang "größte" Stöhnerin ist Michelle Larcher de Brito mit dem Rekordwert von 109 Dezibel. Es ist zuletzt aber still geworden um die Portugiesin. Der Grund: Larcher de Brito legt derzeit eine schöpferische Pause ein.

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