Kerber und Görges trotzen den besonderen Doha-Bedingungen

Von Ulrike Weinrich
Angelique Kerber
© getty

Angelique Kerber und Julia Görges sind trotz schwieriger Bedingungen ins Achtelfinale des Premier-5-Turniers in Doha eingezogen. Die beiden Top-Ten-Spielerinnen präsentierten sich in guter Verfassung.

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Von Ulrike Weinrich aus Doha

Dicke Staubwolken hatten sich den ganzen Tag über die katarische Hauptstadt gelegt. Doch als Angelique Kerber und Julia Görges ihr Tagewerk im "Khalifa International Tennis and Squash Complex" verrichteten, hatte sich der Himmel aufgeklart. Was zur Folge hatte, dass die Temperaturen um rund acht Grad auf 19 Grad Celsius fielen und ein garstiger Wind wehte. Dass die beiden ersten deutschen Top-Ten-Spielerinnen seit über 20 Jahren auch noch auf Court 1 im Schatten des großen Stadions spielten, machte die Sache nicht einfacher. An diesen Platz grenzt nämlich direkt Court 2, nur getrennt durch ein Netz.

"Man musste sich schon an die Geräusche vom anderen Platz gewöhnen. An einem Punkt dachten wir, es gibt neue Bälle, aber nebenan gab es neue Bälle", berichtete die an Position neun gesetzte Görges, die durch ein 6:2, 3:6, 6:1 gegen die Tschechin Barbora Strycova zum zweiten Mal nach 2007 ins Achtelfinale von Doha einzog. "Ich bin stolz, wie ich mit den Bedingungen umgegangen bin. Im zweiten Durchgang hat sie mir das Leben schwer gemacht - gerade bei meinen Aufschlagspielen. Im dritten Satz war ich dann von Anfang an da, als sie etwas nachließ", fügte die 29-Jährige an. Görges ist übrigens die erste Spielerin der neuen Runde, die bereits die 100-Asse-Marke durchbrochen hat. Das bedeutet im Schnitt 7.85 Asse pro Match - ein Bestwert für sie.

15. Sieg im 16. Match für Kerber - Auch Görges weiter stark

Danach trotzte auch Kerber (Nr. 8) den Umständen. 20 Tage nach ihrem unglücklichen Halbfinal-Aus bei den Australian Open meldete sich die zweimalige Grand-Slam-Siegerin nach einem Freilos in der ersten Runde mit einem überzeugenden 6:4, 6:1 gegen die Australierin Samantha Stosur auf der WTA-Tour zurück. Für Kerber war es bereits der 15. Sieg im 16. Match des Jahres. "Das war ein guter Start ins Turnier. Die Wetterverhältnisse waren etwas schwierig, aber ich fühle mich gut. Das Spiel war nicht allzu lang, und ich habe die letzten Tage und Wochen viel trainiert", sagte die Linkshänderin, die sich nach dem glänzenden Saisonauftakt auf dem Platz "entspannt" gibt: "Die vergangenen Wochen haben mir viel Selbstvertrauen zurückgegeben. Ich weiß, dass ich kämpfen kann und habe wieder ein gutes Gefühl."

Kerber (29), Doha-Finalistin von 2014, trifft am Mittwoch in der zweiten Partie der Night Session auf die britische Wimbledon-Halbfinalistin Johanna Konta. "Gegen sie ist es nie einfach. Aber das Wichtigste ist, dass ich mich auf mein Spiel konzentriere und meinen Rhythmus finde", sagte die Kielerin. Ein gutes Omen ist jedoch, dass Kerber bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro erst Stosur bezwang - und dann direkt in der nächsten Runde Konta.

Deutliches Aus für Witthöft gegen übermächtige Wozniacki

Görges, die bei den mit 2,897 Millionen Dollar dotierten Katar Total Open ihr erstes Turnier als Top-Ten-Spielerin bestreitet, trifft ebenfalls am Mittwoch auf Mihaela Buzarnescu. Die Rumänin deklassierte die an Nummer sechs gesetzte French-Open-Gewinnerin Jelena Ostapenko (Lettland) beim 6:1, 6:3 regelrecht. Und Görges wird wieder auf dem gewöhnungsbedürftigen Court 1 spielen (müssen). Doch die Auckland-Gewinnerin strotzt angesichts von elf Erfolgen in ihren bisherigen 13 Saisonbegegnungen ebenso wie Sydney-Championesse Kerber vor Selbstvertrauen. Der erstmalige Sprung in die Top Ten sei "ein besonderer Moment gewesen, in dem man auch mal das ein oder andere Tränchen in den Augen hat und sich kneifen muss", verriet Görges in Doha im tennisnet-Interview.

Dagegen verpasste Carina Witthöft (Hamburg) die Runde der besten 16 durch ein klares 2:6, 0:6 gegen die dänische Weltranglistenerste und Australian-Open-Gewinnerin Caroline Wozniacki.

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