Tante Venus wird nicht müde

SID
Venus Williams will in Singapur ihr Siegerlächeln aufsetzen
© getty

Im Hause Williams steht derzeit die knapp zwei Monate alte Alexis Olympia Junior im Mittelpunkt. Doch ihre Tante Venus möchte nach achtjähriger Abstinenz beim WTA-Finale in Singapur ein gewichtiges Wörtchen um den Sieg mitreden. Angelique Kerber fehlt diesmal.

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Der neue Fixstern im Williams-Universum ist noch ziemlich klein. Und schaut derzeit am liebsten verschlafen in die Runde. Alexis Olympia Junior, die knapp zwei Monate alte Tochter von Superstar Serena Williams, steht momentan im Mittelpunkt der titelreichen Tennis-Familie aus Florida.

Natürlich hat die Kleine schon einen eigenen Instagram-Account - und kurioserweise schon mehr als 83.000 Abonnenten. Mama Serena lässt derweil alle wissen, dass sie selbst beim Besuch eines Bruno-Mars-Konzertes ständig an ihren Nachwuchs zuhause denken muss.

Beim Ballyhoo um das Baby rückt die sportliche Mission von Alexis' Tante Venus Williams fast schon in den Hintergrund. Dabei möchte die 37-Jährige ihre starke Saison beim am Sonntag in Singapur beginnenden WTA-Finale (bis 29. Oktober) am liebsten mit dem Titelgewinn krönen. Es wäre ihr zweiter Coup bei der inoffiziellen WM der besten acht Spielerinnen nach 2008.

Angriffslustige Grande Dame

Erstmals seit acht Jahren ist Venus Williams wieder beim Rundenfinale dabei - 2009 verlor sie das damalige Endspiel gegen ihre jüngere Schwester Serena. Und die Grande Dame, die 2017 in den Grand-Slam-Finals von Wimbledon und Melbourne stand und ihren x-ten Tennis-Frühling erlebte, ist vor dem Showdown im mondänen Sports Hub angriffslustig.

"Keiner schenkt dir einen großen Titel. Du musst ihn dir holen", sagte die siebenmalige Major-Gewinnerin. Und die mit Abstand älteste Teilnehmerin lässt keinen Zweifel, dass sie bereit ist für die Herausforderung. Erwartungshaltung hin oder her. "Ich betrachte Druck als Privileg und brauche ihn regelrecht."

Die letztjährige Singapur-Finalistin Angelique Kerber sowie auch Titelverteidigerin Dominika Cibulkova (Slowakei) haben sich nicht für das Sieben-Millionen-Dollar-Event qualifiziert. Eine Deutsche ist im asiatischen Stadtstaat trotzdem am Start: Anna-Lena Grönefeld (Nordhorn).

Die 32-Jährige qualifizierte sich mit ihrer tschechischen Partnerin Kveta Peschke erstmals für den Doppel-Wettbewerb des WTA-Finals. "Es hat jetzt lange genug gedauert", sagte Grönefeld schmunzelnd dem SID zu ihrer Premiere und meinte: "Ich möchte natürlich gut spielen und Matches gewinnen, aber ich will es auch genießen." Im Gegensatz zum Einzel- wird das Doppel-Turnier von Beginn an im K.o.-System und nicht in zwei Gruppen ausgespielt.

Geborene Anführerin

Venus Williams jedenfalls, die seit Jahren an der Autoimmunerkrankung Sjögren-Syndrom leidet, wird neben ihrer Nichte Alexis Olympia Junior auch noch andere namhafte Fans in ihrer Heimat haben. "Sie ist so, wie alle sein wollen. Venus ist unsere Anführerin", sagte US-Open-Siegerin Sloane Stephens (USA), die nicht für Singapur qualifiziert ist.

Neben Williams sind Branchenführerin Simona Halep (Rumänien) und Wimbledonsiegerin Garbine Muguruza die Favoritinnen auf die Billie-Jean-King-Trophäe.

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