"Habe sie im schwächsten Moment erlebt"

Maria Sharapova
© getty

Die lang erwartete Autobiografie von Maria Sharapova ist endlich draußen. In "Unstoppable - My life so far" erklärt sie unter anderem ihre schlechte Bilanz gegen Serena Williams.

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"Da ist der Aufschlag, da sind die Grundschläge und ihr Spiel, aber es ist auch ihre Haltung, die dich schlägt. Sie schaut mit Verachtung über das Netz, als ob du unwichtig und klein wärst. (...) Dann ist da ihre Laune, die heißblütig und unvorhersehbar sein kann. Sie hat keine Bedenken zu schreien, ihren Schläger zu werfen, die Schiedsrichter anzublaffen über Entscheidungen, die sie nicht mag", schreibt Sharapova in ihrem Buch, das vor wenigen Tagen (bislang nur auf Englisch) erschienen ist.

"Das ist zunächst interessant, dann irritiert es. In einer Art, die beabsichtigt sein kann. Sie verhält sich, als sei sie die einzige Spielerin da draußen, die Einzige, die zählt. Und du? Du bist eine Bodenwelle. Du bist eine Null. Viele große Spieler haben diese Mentalität. Serena Williams hat sie mehr."

Seit 2004 kein Sieg mehr gegen Serena

Woher die Abneigung zwischen Williams und ihr kommt, erklärt sich Sharapova auch - und ebenso die einseitige Bilanz der beiden. Sharapova besiegte Williams zwei Mal, 2004 im Wimbledon-Finale und bei den WTA Championships. Danach nie mehr. Die Bilanz: 2:19.

"Ich denke, Serena hasste mich dafür, das dürre Kind gewesen zu sein, das sie geschlagen hat, gegen alle Wahrscheinlichkeiten, in Wimbledon. Und ich glaube, sie hasste mich, weil ich ihr etwas genommen habe, das ihr gehörte. Ich denke, sie hasste mich, weil ich sie in ihrem schwächsten Moment erlebt habe. Aber am meisten glaube ich, dass sie mich hasste, weil ich sie weinen gehört habe. Das hat sie mir nie verziehen." Williams habe in beängstigender Art geweint, "kehlige Schluchzer, die dich nach Luft ringen lassen, die dich beängstigen. Es ging immer weiter", so Sharapova, die daraufhin versucht habe, so schnell wie möglich aus der Umkleide zu verschwinden. "Aber sie wusste, dass ich da war."

Dass sich beide irgendwann mal näher kommen könnten? "Serena und ich sollten Freunde werden: Wir lieben dasselbe, wir haben dieselbe Leidenschaft", schreibt Sharapva - und lässt ein kleines Hintertürchen offen. "Vielleicht, wenn alles in unserer Vergangenheit liegt, vielleicht werden wir dann Freunde. Oder auch nicht. Man weiß so etwas nie." Andererseits gebe es Wichtigeres in ihrer Beziehung. "Zu einem gewissen Maße haben wir uns gegenseitig angetrieben. Vielleicht ist das besser, als befreundet zu sein."

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