Rittner vor Fed-Cup-Halbfinale gegen Tschechien: "Sehe uns einen Tick vorne"

Von Ulrike Weinrich
Barbara Rittner
© getty

Barbara Rittner blickt voller Zuversicht dem anstehenden Fed-Cup-Halbfinale gegen Tschechien am 21./22. April in Stuttgart entgegen. Für die ehemalige Teamchefin, jetzt Head of Women's Tennis im DTB, ist die Mannschaft um Angelique Kerber und Julia Görges in Stuttgart sogar leichter Favorit.

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"Ich sehe uns durch den Heimvorteil vielleicht einen Tick vorne. Ich hoffe, dass die Zuschauer das kleine Quäntchen ausmachen, das möglicherweise entscheidend ist. Sie können die Spielerinnen tragen und zu Höchstleistungen verhelfen. Das ist dann die geballte Energie", sagte Rittner im tennisnet-Interview in Stuttgart.

Rittner: "Jedes einzelne Match ist offen"

Die 44-Jährige rechnet in der Porsche Arena mit "gigantischen" Matches. Das Team von Rittner-Nachfolger Jens Gerlach wird von Angelique Kerber (WTA-Nr. 11) und Julia Görges (WTA-Nr. 13) angeführt. Beim zehnmaligen Titelträger aus Tschechien, der die Fed-Cup-Trophäe allein in den vergangenen sieben Jahren fünfmal holte, spricht alles für eine Einzel-Nominierung von Karolina Pliskova (WTA-Nr. 6) und Petra Kvitova (WTA-Nr. 10).

"Kerber, Görges, Pliskova und Kvitova - das sind für mich vier Top-Ten-Spielerinnen. Ich denke, da ist jedes einzelne Match offen. Die Tagesform wird entscheidend sein", meinte Rittner, die jüngst Tschechiens Teamchef Petr Pala am Rande des Premier-Mandatory-Turniers in Miami traf. "Ich habe ihm schonmal ein paar Restauranttipps gegeben", berichtete Rittner schmunzelnd. Wie es aussieht, kann Pala in der Schwabenmetropole auf seine stärkste Equipe zurückgreifen.

Viel Lob für Hoffnungsträgerinnen Kerber und Görges

Rittner setzt ihre Hoffnungen im ersten Heim-Halbfinale seit 1994 vor allen Dingen auf die Topspielerinnen Kerber und Görges. "Angie hatte einen super Start in die Saison und hat bei allen bisherigen Turnieren immer mindestens das Viertelfinale erreicht. Ihr Halbfinale bei den Australian Open war denkwürdig. Mit ein bisschen Glück hätte sie sogar das ganze Turnier gewinnen können", lobte die Bundestrainerin, die auch der deutschen Nummer zwei viel zutraut: "Jule hatte sich zwischenzeitlich ja schon in die Top Ten gespielt. Ich glaube, sie ist in der körperlichen Verfassung, um auch auf Sand eine sehr gute Rolle zu spielen."

Rittner glaubt indes nicht, dass das verlorene Finale von Prag 2014 (1:3) noch eine Rolle in den Köpfen der DTB-Profis spielt: "Damals ist Petra Kvitova über sich hinausgewachsen." Die zweimalige Wimbledonsiegerin Kvitova, eine der beliebtesten Spielerinnen auf der Tour, kann im Fed Cup stets auf die Unterstützung ihrer Eltern Jiri und Pavla bauen.

Die deutsche Mannschaft hatte sich im Februar durch einen überraschenden 3:2-Auswärtssieg gegen den letztjährigen Endspielteilnehmer Weißrussland in Minsk ins Halbfinale gekämpft. Kerber und Görges hatten gefehlt. Den entscheidenden dritten Punkt holten im Doppel Tatjana Maria und Anna-Lena Grönefeld. Zur Mannschaft gehörten außerdem Antonia Lottner sowie Anna-Lena Friedsam.

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