Kleines Wunschkonzert für "Jule"

Julia Görges verpasst den ersten Punkt für Deutschland nur knapp
© Jürgen Hasenkopf

Julia Görges hat den perfekten Auftakt für das deutsche Fed-Cup-Team hingelegt: Görges bezwang im Eröffnungsspiel in der Stuttgarter Porsche Arena der Ukrainerin Elina Svitolina in drei Sätzen.

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Von Jens Huiber aus Stuttgart

Der Fed Cup ist kein Wunschkonzert, wer wüsste das besser als Barbara Rittner. Aber natürlich hatte sich die deutsche Nationaltrainerin einen Einstieg wie eben jenen vorgestellt, den Julia Görges in Stuttgart gegen die Ukraine letztendlich hinlegte: Die deutsche Nummer zwei besiegte die favorisierte Elina Svitolina mit 4:6, 6:1 und 6:4 - und nahm damit auch einigen Druck von der Weltranglisten-Ersten Angelique Kerber, die im Anschluss gegen Lesia Tsurenko ran musste.

In Stuttgart, wie auch anderorts, wird in diesen Tagen auch ein klein wenig gegen die Unsicherheit hinsichtlich der Zukunft des Fed Cups angespielt. David Haggerty, der Präsident des Internationalen Tennis Verbandes (ITC) hätte gerne ein Weltgruppe mit 16 Nationen, schon ab dem kommenden Jahr. Haggerty ist aber kein Gianni Infantino, der als FIFA-Chef die Kapazität seiner Weltmeisterschaft einfach mal auf 48 Nationen erhöht. Andererseits: Im Gegensatz zur Abteilung Herren-Fußball erscheint bei den Tennisdamen eine Ausweitung des wichtigsten Mannschafts-Wettbewerbs nicht grundsätzlich kritikwürdig.

Blitzstarterin

Eher schon der Vorschlag von Haggerty, das Finale als "Final Four" auszutragen, auf neutralem Untergrund. Das Stuttgarter Publikum liefert, wie auch während der letzten Auftritte in der Porsche Arena, lautstarke Argumente gegen derartige Ideen, die Trommler des DTB-Fanclubs gehen lautstark und ausdauernd zu Werke. Und nehmen dabei Julia Görges mit, die an Ort und Stelle ihren größten Karriere-Erfolg gefeiert hat, vor sechs Jahren mittlerweile, mit einem Finalsieg gegen Caroline Wozniacki beim Porsche Tennis Grand Prix.

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Görges hatte sich als erste Deutsche am Samstag eingespielt, mit einem Hitting Partner. Barbara Rittner hat observiert, gelobt, bestärkt. Die deutsche Nummer zwei beginnt das Match gegen Svitolina auch stark, führt mit 3:1, gibt ihren Aufschlag postwendend ab. Das entscheidende Break schenkt Görges ihrer Gegnerin mit einem Doppelfehler, Svitolina lässt bis Satzende nichts mehr anbrennen.

Nervenstärke

Eine Julia Görges in Hochform kann jede Spielerin vom Platz schießen, auch die Nummer 13 der Welt. Reicht man Elina Svitolina indes den kleinen Finger, lässt die 22-Jährige immer seltener Chancen sausen. Dennoch holt sich Görges auch im zweiten Akt das erste Break, gleich ein zweites, liegt schnell mit 4:0 in Führung, zwei Asse beenden Satz zwei nach insgesamt 77 Minuten.

Die Deutsche ist auch diejenige, die im dritten Satz zuerst zuschlägt - die Bestätigung des Breaks zum 4:3 fällt schwierig, nach Abwehr mehrerer Chancen Svitolinas letztlich doch erfolgreich aus. Nach 2:02 Stunden holt sich Julia Görges ihren ersten Matchball mit einem Ass, Svitolina legt den nächsten Ball seitlich ins Aus. Beinahe so, wie es sich Barbara Rittner gewünscht hat.

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