Spaßfaktor? Gleich null!

Barbara Rittner muss mit ihrem Team wieder in die Relegation
© getty

Nicht nur die sportliche Niederlage des deutschen Fed-Cup-Teams auf Hawaii hinterlässt einen fahlen Beigeschmack nach dieser ersten Woche der großen Team-Wettbewerbe 2017.

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Viel mehr als an diesen beiden letzten Länderspiel-Wochenenden konnte eigentlich gar nicht schief laufen für Tennis-Deutschland. Erst die erheblich unangenehme Heimpleite der Davis-Cup-Auswahl in Frankfurt, nun der aus vielerlei Gründen düstere Ausflug der Frauen nach Hawaii - es war genau der Fehlstart, den man vermeiden wollte in dieser Saison 2017. Gute Chancen wurden hier wie da vergeben, man denke nur an Kohlschreibers verschenkten Auftaktsieg in der FraPort-Arena. Und man denke an die Möglichkeiten, die sich Andrea Petkovic in beiden Einzeln im Royal Lahaina Resort boten, vor allem aber in der Partie gegen die aufstrebende Amerikanerin Coco Vandeweghe am Sonntag.

Zehn Spiele in der Schlussphase dieser Partie verloren zu haben, zeigt den zerrissenen Zustand, in dem sich die einstige deutsche Tennis-Anführerin oft an ihrem Arbeitsplatz befindet. Oft genügen nur Kleinigkeiten in einem Match, um sie aus der Bahn zu werfen. Dann reicht selbst ein komfortabler Vorsprung nicht mehr aus. Diese Labilität schimmerte auch in der Nachbearbeitung des sogenannten "Hymnen-Gate" auf, denn was Petkovic da vorbrachte zu dem Fauxpas des amerikanischen Vorsängers, war bei allem verständlichen Ärger dann doch weit übertrieben. Es ehrte sie, diese Aussagen einen Tag später dann relativiert oder auch teilweise ganz einkassiert zu haben.

Keine Fed-Cup-Faszination

Dieser Fed Cup machte aus den verschiedensten Gründen keinen Spaß. Nicht nur, weil die Deutschen ihre Chancen nicht nutzten und Opfer einer fatalen Pechsträhne wurden - mit den Verletzungen von Laura Siegemund und Julia Görges -, sondern weil man sich auch fragte, wie weit man den qua Reglement zugestandenen Wettbewerbsvorteil noch ausnutzen will. Über Kontinente und durch Zeitzonen hinweg musste die deutsche Delegation jetten, um in dem verschlafenen Paradies auf der Hawaii-Insel Maui anzukommen - dort wurde dann das Heimrecht der Amerikanerinnen ausgeübt. Entfaltete sich da tatsächlich und jemals so etwas wie Fed-Cup-Faszination? Der Weltverband ITF kann sich nicht wundern, wenn sich Spielerinnen beim nächsten Termin zwei Mal fragen, ob sie eine solche Strapaze noch auf sich nehmen wollen.

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