Keine nächste Rekordchance für Paes

Leander Paes
© getty

Leander Paes wird nicht bei der Davis-Cup-Partie zwischen Indien und Usbekistan dabei sein. Der 43-Jährige fiel der Strategie von Kapitän Mahesh Bhupathi zum Opfer. Paes bekommt somit nicht die Chance auf den alleinigen Davis-Cup-Rekord.

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Leander Paes ist ohne jeden Zweifel eine Doppellegende. Und auch was den Davis Cup betrifft, hat der 43-Jährige Maßstäbe gesetzt. 1990 debütierte Paes für das indische Davis-Cup-Team und mischt immer noch voll mit. 42 Doppelpartien konnte er im Davis Cup gewinnen, damit liegt er gleichauf mit dem Italiener Nico Pietrangeli. Die Chance auf den alleinigen Rekord hatte Paes im Februar in der Partie gegen Neuseeland, doch das Doppel an der Seite von Vishnu Vardhan ging verloren.

Auf seine nächste Chance muss Paes nun weiter warten, denn er ist nicht im Vier-Mann-Kader für die Partie gegen Usbekistan an diesem Wochenende. Der neue indische Davis-Cup-Kapitän Mahesh Bhupathi entschied sich gestern dafür, dass er im Doppel auf Rohan Bopanna, derzeit Nummer 24 im ATP-Ranking, setzt. Ein Doppel Bopanna/Paes kam für Bhupathi nicht infrage, da er die Strategie drei Einzelspieler/ein Doppelspieler für die Partie gegen Usbekistan, die ohne Denis Istomin spielen werden, bevorzugt.

Eisiges Verhältnis mit Bhupathi

Paes, der nach seinem Challenger-Titelgewinn in Leon (Mexiko) nach Bengaluru angereist ist, zeigte sich angefressen über die Entscheidung von Bhupathi. Das Pikante dabei: Die beiden bildeten früher eines der besten Doppelteams der Welt und gewannen drei Grand-Slam-Turniere zusammen. Aus der Freundschaft wurde im Laufe der Jahre ein eisiges Verhältnis. Nach der Entscheidung Bhupathis machte Paes gegenüber den indischen Medienvertretern seinen Unmut Luft.

"Ich bin hier, um mein Land und den Davis Cup zu unterstützen anhand der Kriterien, die mir mitgeteilt wurden - und das ist Form. Das scheint aber nicht der Fall zu sein. Es scheint sich oft zu verändern. Ich denke, was immer die Kriterien sind, es sollte auch beibehalten werden. An einem Punkt basiert es auf der Rangliste, das andere Mal basiert es nicht auf der Rangliste, sondern auf persönlichen Vorlieben. Dann sind es keine persönlichen Vorlieben, sondern wer auf der Einstandsseite und Vorteilsseite spielt. Nun basiert es auf der Form."

"Ein einfacher Telefonanruf hätte die Arbeit erledigt"

Paes liegt im aktuellen ATP-Ranking 29 Plätze hinter Bopanna, gewann jedoch das ATP-Challenger-Turnier in Leon, während Bopanna bei den letzten drei Turniere in der ersten Runde ausschied. "Mir wurde gesagt, dass es auf der Form basiert. All dieser Nonsens sollte nicht da sein, wenn es darum geht, für sein Land zu spielen. Ich glaube fest an einen einfachen Telefonanruf - ob du gebrauchst wirst oder nicht. So einfach ist das. Es sollte nicht wie das hier sein."

Paes, der aus Mittelamerika gekommen ist, reist nun direkt weiter nach Nordamerika, wo er am Montag beim Challenger-Turnier in Houston antreten wird. "Ich spiele mit André Sa. Ich bin von Mexiko den ganzen Weg hierhergekommen, nun gehe ich den ganzen Weg zurück. Das ist nicht einfach. Und Mahesh ist ein Profi, er hat bis vor kurzem gespielt. Ein einfacher Telefonanruf hätte die Arbeit erledigt." Der 43-Jährige muss also weiter auf den alleinigen Davis-Cup-Rekord warten. Sollte Indien die Partie gewinnen, würde es im September um den Aufstieg in die Weltgruppe spielen - dann ist Paes 44 Jahre alt.

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