Yannick Hanfmann steht im Finale des ATP Challengers in Braunschweig

Von Florian Heer
Hanfmann spielt im Finale.
© Florian Heer

Yannick Hanfmann und der Slowake Jozef Kovalik erreichen das Finale der Sparkassen Open in Braunschweig. Der an Nummer 7 gesetzte Deutsche besiegte Andrea Arnaboldi aus Italien glatt in zwei Sätzen. Kovalik fuhr einen souveränen Sieg gegen den Belgier Arthur de Greef ein.

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Sichtlich erleichtert trat Yannick Hanfmann ans Mikrofon zum obligatorischen Siegerinterview auf dem Platz. "Ich war heute ziemlich nervös. Das war mental nicht ganz einfach," verriet Hanfmann. "Ich freue mich darauf hier morgen noch ein weiteres Match spielen zu dürfen."

Grundstein dafür war ein 6-4, 6-2 Erfolg über Andrea Arnaboldi. Egal, was der 30-jährige aus Mailand auch versuchte, Hanfmann schien immer die passende Antwort zu haben. Einmal verlor der Deutsche seinen Aufschlag im zweiten Satz, holte sich diesen aber durch ein Re-Break umgehend zurück. Insgesamt ein souveräner Auftritt des gebürtigen Karlsruhers, der an der TennisBase in Oberhaching trainiert.

"Schön, wenn es so wirkt," lächelte Hanfmann mit ein bisschen Abstand vom Match. "Andrea ist auch nicht irgendein Spieler. Da muss man schon ruhig bleiben und einen kühlen Kopf bewahren in den entscheidenden Situationen. Das ist der Schlüssel zum Erfolg."

ATP Challenger: Yannick Hanfmann in der Erfolgsspur

Auch vor Braunschweig lief es bei der Nummer 111 der Welt sehr ordentlich. In seinem zweiwöchigen Aufenthalt in Kasachstan konnte Hanfmann in Shymkent seinen zweiten ATP-Challenger-Titel feiern. Im letzten Jahr triumphierte er bereits in Ismaning.

"Von den Turnieren dort habe ich nichts Schlechtes zu berichten. Gute Plätze, gute Organisation," so Hanfmann über seine Erfahrungen in Zentralasien. "Wir waren bereits letztes Jahr zu einem Turnier dort und wir haben auch immer eine Menge Spaß. Man ist lediglich mit seiner Truppe unterwegs, es gibt nicht viel Trubel drumherum, da kann sich auf sein Tennis konzentrieren."

Im Finale am Samstag in Braunschweig wird das wohl ein wenig anders aussehen. Gut 1.500 Zuschauer werden zum Endspiel erwartet und Hanfmann kann sich zum 25. Turnierjubiläum in eine ansehnliche Siegerliste eintragen, wo bereits die Namen Alberto Berasategui, Tomas Berdych oder Alexander Zverev auftauchen.

Braunschweig: Souveräner Jozef Kovalik

Mit Jozef Kovalik steht noch ein Spieler in Hanfmanns Weg, der die Woche in Braunschweig noch keinen Satz abgegeben hat. Auch im Halbfinalduell mit Arthur de Greef ging am Ende der Slowake nach zwei Durchgängen und einem 6-2, 6-3 Resultat siegreich vom Platz. Es war ein Re-Match des ATP-Challenger-Finals in Poprad Tatry, wo Kovalik seine vierte Trophäe erringen konnte.

"Wir haben uns einmal bei einem Teamwettbewerb in Frankreich gegenübergestanden," gibt Hanfmann eine Aussicht auf das Finale. "Ich habe gewonnen. Allerdings weiß nicht inwieweit dieses Resultat noch relevant ist."

Mit einem Sieg beim mit 127.000 Euro dotiertem Sandplatzturnier winkt dem Deutschen auf jeden Fall ein neues Career-High-Ranking. Auch die Teilnahme an den US-Open würde damit in greifbare Nähe rücken.

"Das ist gar nicht in meinem Kopf. Über das können wir uns morgen unterhalten," gibt sich Hanfmann hingegen konzentriert.

Nicola Kuhn bleibt Doppelfinale verwehrt

Titelverteidiger Nicola Kuhn, der im vergangenen Jahr in Braunschweig seinen ersten Triumph auf der ATP-Challenger-Tour feiern konnte, scheiterte bereits in seinem Erstrundenmatch im Einzel an Hanfmann. Ein erneuter Einzug ins Finale, diesmal im Doppel an der Seite des norwegischen Jungstars Casper Ruud blieb dem 19-jährigen Spanier allerdings verwehrt. Das Duo verlor nach vergebenen Matchball im dritten Satz gegen die indische Paarung N. Sriram Balji und Vishnu Vardhan 6-4, 6-7(5), 10-12.

Für Kuhn, der gerade nach einem Fußbruch mit neuem Coach Iván Navarro auf die Tour zurückgekehrt ist, war es trotzdem eine positive Woche. "Letztes Jahr war natürlich etwas Besonderes. Es ist jedoch immer wieder schön hierher zurückzukommen. Das Publikum ist richtig toll und ich fühle mich hier wie zu Hause," gab sich die aktuelle Nummer 230 der ATP-Weltrangliste durchaus zufrieden.

"Gegen Yannick blieb mir nicht viel Zeit ins Spiel zu finden, da er voll auf die Bälle draufgeht. Im Doppel lief es dann besser. Mein Niveau war durchgehend gut. Das zeigt einfach, dass man ein paar Matches benötigt um wieder Tritt zu fassen."

Auch die deutsche Paarung André Begemann und Dustin Brown konnten nicht ins Endspiel einziehen. Sie unterlagen dem an Nummer 1 gesetzten Team Santiago Gonzalez aus Mexiko und Wesely Koolhof aus den Niederlanden glatt in zwei Sätzen 6-0, 6-3.

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