Turnierdirektor Stich geht - bleiben die German Open am Rothenbaum?

Von SID/tennisnet
Dominic Thiem ist in Halle/Westfalen solide gestartet
© getty

Nach zehn Jahren als Turnierdirektor nimmt Michael Stich Abschied vom Hamburger Rothenbaum. Ob das traditionsreiche Turnier nach 126 Jahren weiterhin in der Hansestadt ausgetragen wird, ist noch nicht gesichert. Dominic Thiem ist beim Sandplatzturnier topgesetzt.

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Michael Stich fällt die Trennung nicht leicht, daraus macht der Wimbledonsieger von 1991 auch gar keinen Hehl. "Für uns ist Schluss und niemand weiß so genau, ob es mit Tennis am Rothenbaum weitergeht", sagt der scheidende Turnierdirektor vor den letzten German Open unter seiner Regie in der kommenden Woche.

Zehn Jahre lang war der Doppel-Olympiasieger von 1992 das Gesicht der traditionsreichen Turniers, das 1892 erstmals in der Hansestadt ausgetragen worden war. Doch der 49-Jährige konnte sich mit dem ausrichtenden Deutschen Tennis Bund (DTB) nicht über eine Vertragsverlängerung einigen, stattdessen erhielt der Österreicher Peter-Michael Reichel für zunächst fünf Jahre den Zuschlag.

Topgesetzter Dominic Thiem startet gegen einen Qualifikanten

Dessen ungeachtet kann sich das Teilnehmerfeld der German Open durchaus sehen lassen. Topgesetzt ist French-Open-Finalist Dominic aus Thiem aus Österreich, "einer der besten Sandplatzspieler der Welt", wie Stich stolz vermeldet. Wie im Vorjahr allerdings fehlt Deutschlands Topspieler Alexander Zverev, der Lokalmatador befindet sich bereits in der Vorbereitung auf die Hartplatzsaison.

Um unter neuen Vorzeichen in seine Heimatstadt zurückkehren zu können, hat der Weltranglisten-Dritte bereits Kontakt zu Reichel aufgenommen. "Wir werden versuchen, dass Hamburg ein Hartplatzturnier wird. Ich möchte immer noch das Beste für die Stadt und werde alles tun, dass ich da spielen kann", erklärte der 21-Jährige.

Stich wünscht sich "einen an sieben Tagen ausverkauften Centre Court"

Aber auch der Umzug aus der Elbmetropole in eine andere Stadt ist nicht ausgeschlossen, auch wenn das Turnier bislang quasi im Wohnzimmer des DTB im Hamburger Stadtteil Harvestehude ausgetragen wurde. Unabhängig von der Zukunft des Turniers wünscht sich Stich "einen an sieben Tagen ausverkauften Centre Court, das wäre zum Abschluss mein Traum."

Abschließen wird mit dem Rothenbaum auf jeden Fall Florian Mayer. Der 34-Jährige spielt in der Hansestadt zum letzten Mal ein deutsches Turnier, enden soll die Karriere dann bei den US Open in New York. Stich hat dem Weltranglisten 94., der im Vorjahr das Finale von Hamburg erreichte, gern mit einer Wildcard ausgestattet: "Florian hat uns immer die Treue gehalten und am Rothenbaum oft sein bestes Tennis gezeigt."

Stich am Samstag in die Hall of Fame aufgenommen

Das will Stich, 1993 letzter deutscher Sieger am Rothenbaum, auch selbst ein letztes Mal tun. Im Legendenmatch traf er am Sonntag auf seinen alten Doppelpartner John McEnroe. Gemeinsam mit dem exzentrischen US-Amerikaner gewann er 1992 in Wimbledon.

Doch Stichs Zeitplan ist eng, erst wenige Stunden zuvor wird er aus den USA zurückkehren, wo er am Samstag als sechster deutscher Tennisspieler in die Hall of Fame aufgenommen wurde. Passend zu dieser Ehrung ist der Hamburger Centre Court für das Match gegen McEnroe mit 7500 Zuschauern ausverkauft und damit weit besser gefüllt als bei so manchem regulären Turniermatch...

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