Dominic Thiem erreicht ohne Probleme Viertelfinale von Hamburg

Von Ulrike Weinrich
Guter Auftakt für Dominic Thiem in Hamburg
© GEPA

Dominic Thiem steht erstmals im Viertelfinale des ATP-Sandplatzturniers am Hamburger Rothenbaum. Der Weltranglistenachte aus Österreich besiegte den Australier John Millman am Donnerstagnachmittag bei hochsommerlichen Temperaturen mit 6:2, 6:2.

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Nach 1:12 Stunden verwandelte der topgesetzte Thiem auf dem Centre Court seinen dritten Matchball mit einem Servicewinner. "Es war generell ein viel engeres Match, als es die Anzeigetafel vermuten lässt", sagte der French-Open-Finalist im Sky-Interview und sprach von einer "soliden" Leistung.

Im Spiel um den Sprung ins Halbfinale trifft der 24-jährige Thiem am Freitag überraschend auf den Chilenen Nicolas Jarry, der vom verletzungsbedingten Rückzug des an Position sieben gesetzten Richard Gasquet (Frankreich) profitierte. "Ich habe noch nie gegen Jarry gespielt. Er hat aber großartige Grundschläge, gute Aufschläge und kann eigentlich von überall Winner schlagen. Ich muss wachsam sein", meinte der Österreicher.

Günter Bresnik hatte vor dem "alten Fuchs" Millman gewarnt

Thiem ließ seiner verbalen Ansage ("Ich will das Turnier in Hamburg unbedingt gewinnen") Taten folgen. Sein Coach Günter Bresnik hatte im Sky-Interview vor der Partie noch vor dem Weltranglisten-50. Millman gewarnt. "Er ist ein erfahrener, alter Fuchs. John zeichnet sich durch große Kämpferqualitäten aus, er spielt auf Sand sehr gut und hat in Budapest das Finale erreicht", sagte Bresnik über den 29-Jährigen aus Brisbane, gegen den Thiem am vergangenen Wochenende in der Bundesliga erst im Matchtiebreak gewinnen konnte.

Am Donnerstagnachmittag war Thiem von Anfang an hellwach. Gleich im dritten Spiel nutzte er seinen zweiten Breakball und brachte direkt danach sein Aufschlagspiel zu null durch. Ein deutliches Statement des Lichtenwörthers.

Domi Thiem mit starken Aufschlagquoten in Satz eins

Immer wieder setzte er seine Bilderbuchrückhand ein, um den Australier aus dem Feld zu treiben. Auch auf seinen Aufschlag konnte sich Thiem zumeist verlassen. Im ersten Satz machte der Davis-Cup-Spieler, der im September mit dem Team Austria auf Australien trifft, in 93 Prozent der Fälle den Punkt, wenn das erste Service kam.

Beim 4:1 konnte er gleich drei Breakbälle von Millman in Serie abwehren, mit einem Vorhand-Winner holte er sich doch noch das Spiel - und wenig später nach 33 Minuten der Auftaktdurchgang, als er von einem Fehler des Rechtshänders aus Down Under profitierte.

Der Österreicher ist längst der Publikumsliebling am Rothenbaum

Auch danach änderte sich nicht viel. Immer wieder wurde der "Dominator", der wie immer blendend variierte, von den Zuschauern angefeuert. Am Rothenbaum ist der bodenständige Bresnik-Schützling wegen seines spektakulären Spiels und seiner freundlichen Art längst zum Publikumsliebling avanciert - zumal keine deutschen Spieler mehr im Rennen sind.

Thiem schwächelte im zweiten Satz etwas beim Aufschlag, das Match glitt ihm aber trotz der schweißtreibenden Temperaturen von über 40 Grad Celsius auf dem Hauptcourt nie aus den Händen. Nach einem frühen Break nahm er Millman den Aufschlag zur eigenen 5:2-Führung ab und machte kurz darauf den Sack zu. Dabei sparte er Kräfte für den Endphase des mit 1,753 Millionen Euro dotierten German Open.

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