Große Emotionen und bestes Sandplatztennis

Von Redaktion
Tommy Haas war gegen Bernard Tomic letztlich chancenlos
© getty

Am 22. Juli ist es wieder soweit. Die besten Sandplatzspieler der vergangenen Jahre jagen sich zur 111. Jubiläumsausgabe der German Open wieder die gelben Filzkugeln am Hamburger Rothenbaum um die Ohren.

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Besonders der Abschied von Tommy Haas vor heimischem Publikum wird große Emotionen hervorrufen. Ziemlich wahrscheinlich, dass am Ende in Deutschlands größtem Tennisstadion wieder ein Sandplatzspezialist die Trophäe in Form einer Schiffsschraube mit nach Hause nehmen darf.

Tommy Haas kann sich auf zweierlei Dinge bei den German Open in Hamburg freuen. Einerseits wird ihm beim Showmatch mit Turnierdirektor Michael Stich am Samstag (22. Juli) ein großer Empfang bereitet. Andererseits bekommt der Altmeister für das Turnier eine Wildcard, um sich dann auch auf Wettkampfniveau in seiner Geburtsstadt von den heimischen Fans in Deutschland verabschieden zu können. Es wird nämlich der letzte Auftritt von Haas bei einem Turnier in Deutschland sein. So ganz nebenbei stehen sich im Showmatch mit Stich und Haas der letzte deutsche Sieger (Stich 1993) und Finalist (Haas 2012) gegenüber.

Für die Sandplatzspezialisten ist die Hansestadt die letzte große Möglichkeit, nochmal richtig Punkte zu sammeln. 500 Punkte streicht der Sieger für die Weltrangliste ein, bevor sich der Tennis-Zirkus langsam auf die Hartplätze in Richtung Nordamerika verabschiedet. In den letzten zwei Jahrzehnten wurde diese Möglichkeit ziemlich gerne von Profis aus Spanien und Südamerika wahrgenommen. Spannende und vor allem lange Matches sind programmiert, wenn die "Wühler" sich in endlosen Rallys bis zur Erschöpfung treiben. Allein in diesem Jahr haben die besten acht Profis des Spielerfeldes 34 Turniere auf Sand gewonnen.

Altmeister David Ferrer kommt dabei alleine auf zwölf Erfolge. Mit Titelverteidiger Martin Klizan und dem Franzosen Gilles Simon (2011) wissen zwei Spieler wie es ist, sich in der Hansestadt die Krone aufzusetzen. Pablo Cuevas (2016), David Ferrer (2014), Tommy Haas (2012) und Richard Gasquet (2005) schnupperten immerhin Final-Luft. Für den German-Open-Vorjahressieger, den Slowaken Martin Klizan, gibt es keine guten Nachrichten. Hamburg ist nicht unbedingt ein gutes Pflaster, um seinen Titel zu verteidigen. Nur drei Spieler konnten seit 1969 ihren Erfolg am Rothenbaum im Jahr darauf bestätigen.

Rekorde für die Ewigkeit

Das älteste und traditionsreichste Turnier in Deutschland kommt natürlich nicht ohne einen Hinweis auf seinen Rekordsieger aus. Was die wenigsten wissen: Otto Froitzheim war hierzulande Anfang des 20. Jahrhunderts der beste Tennisspieler und siebenmaliger Sieger an der Alster. Ein Rekord, der wohl noch lange Bestand haben wird. Und auch an einem weiteren Rekordwert wird wohl nicht gerüttelt. 1982 lieferten sich im Finale der Spanier Jose Higueras und der Australier Peter McNamara mit 5:13 Stunden das längste Match der Turniergeschichte. Damals wurde der Sieger noch über fünf Sätze ausgespielt.

Ein Event dieser Größe wird meist erst mit Zahlen so richtig greifbar. Auf der Anlage an der Hallerstraße wird mit mehr als 60.000 Zuschauern gerechnet. Hinter den Kulissen wird alles zum Wohl der Spieler getan. Die Serviceteams werden auch in diesem Jahr wieder rund 6,6 Kilometer Saiten auf die Schläger der Profis spannen. Diese vertilgen während ihrer Zeit auf der Anlage bis zu eine halbe Tonne Obst. Über 100 Linienrichter und Ballkinder sind im Einsatz.

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