Zverev fightet sich zum Sieg

Alexander Zverev
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Alexander Zverev hat mit einer energischen Leistung sein erstes Match bei den ATP Tour Finals gewonnen. Er besiegte den Kroaten Marin Cilic mit 6:4, 3:6, 6:4.

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Von Florian Goosmann aus London

Zverev wirkte von von Beginn an sehr konzentriert und entschlossen. Er nutzte im ersten Spiel des Matches seinen zweiten Breakball und ging auch dank einiger Cilic-Fehler mit 2:0 in Führung, hatte danach zwar zu kämpfen, hielt seinen Vorsprung letztlich aber zum 6:4. Zverev war der aktivere Spieler, 12 Winner (zu Cilics 3) und 19 Unforced Errors (Cilic: 12) standen nach Durchgang eins auf dem Zettel.

In Satz zwei das umgekehrte Spiel: Cilic breakte - auch weil sich Zverevs Vorhand eine Auszeit gönnte -, schoss auf 3:0 davon und ließ bei eigenem Aufschlag nichts zu, 15 unerzwungene Fehler bei Zverev waren letztlich zu viel.

Zverev mit Comeback-Qualitäten

Auch im entscheidenden Satz breakte Cilic früh zum 2:1, er war mittlerweile der deutlich aggressivere Spieler. Zverev wirkte schließlich genervt, nachdem er einige Chancen ausgelassen hatte, und hetzte - konnte ein zweites Break für Cilic nach 1:3 und 0:30 dank starker Aufschläge aber verhindern.

Die entscheidende Phase beim 3:2 für Cilic: Nach einem weiteren Vorhandfehler zum 40:15 für den Kroaten musste Zverevs Schläger dran glauben - im Anschluss berappelte er sich, schaffte das Rebreak und hielt seinen Aufschlag mit weiteren vier Punkten in Folge. Beim 5:4 schließlich holte sich Zverev drei Matchbälle und verwertete gleich den ersten.

Cilic wusste um seine vergebene Chance - und den Einschnitt. "Das 3:2-Spiel war ein großer Wendepunkt. Schon beim 3:1 hatte ich Chancen auf ein Doppelbreak. Beim 3:2 bin ich 40:15 vorne, beim 40:30 macht er das Netz gut zu, das war mein Fehler, cross zu spielen. Bei Einstand habe ich einen Ball ins Aus geschlagen, über den das Hawk-Eye entscheiden musste. Beim Breakball hat er einen großartigen Lob gespielt."

Zverev dankt den Zuschauern

Für den Weltranglisten-Dritten Zverev hätte die Premiere hingegen kaum besser laufen können in einem Match, das für viele im Vorhinein ein 50:50-Duell war. "Ich war etwas nervös, als ich auf den Platz kam", sagte Zverev. "Ich denke, das geht jedem so, der hier das erste Mal spielt." Er sei froh, dass er den ersten Auftritt hinter sich habe - und dankbar um die Unterstützung vom Publikum. "Ich mag es ja, vor großen Kulissen zu spielen, vor viel Publikum. Und das hat mir im dritten Satz sehr geholfen."

Insgesamt zwei Stunden und fünf Minuten musste Zverev am Sonntagabend arbeiten, nach seinem Sieg ging er noch in eine freiwillige Verlängerung, diesmal ohne Zuschauer, bis er schließlich unter die Dusche stapfte.

Zverev trifft nun im zweiten Gruppenspiel am Dienstag auf den anderen Sieger des Tages, Roger Federer (21 Uhr MEZ). Cilic spielt gegen Jack Sock (15 Uhr MEZ).

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