Aus für Zverev in London!

Alexander Zverev
© getty

Alexander Zverev hat den Einzug ins Halbfinale bei den ATP Finals in London verpasst. Er unterlag dem US-Amerikaner Jack Sock in drei Sätzen.

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Von Florian Goosmann aus London

"Ich will noch mal gegen Roger spielen", sagte Alexander Zverev am Dienstag, zwei Tage später muss dieser Traum bis nächstes Jahr warten. Zverev unterlag im Spiel um Platz zwei in seiner Gruppe Jack Sock mit 4:6, 6:1, 4:6 und hat damit keine Chance mehr, ins Halbfinale einzuziehen.

Beide Spieler kamen früh zu Breakchancen, Sock war es jedoch, der seine vierte Gelegenheit zum 4:3 nutzte. Einen 0:40-Rückstand im Anschluss machte er mit guten Aufschlägen zunichte und servierte zum 6:4 aus. Socks Satzgewinn war absolut verdient, aber entscheidend eine Zahl bei Sascha Zverev: sechs Breakchancen - kein Break.

In Durchgang zwei machte es der Hamburger besser, kam schnell zu einem Doppelbreak und zum 6:1. Zu 14 Fehlern zwang er Sock, der das Niveau des ersten Durchgang nicht halten konnte und 9 zusätzliche Unforced Errors beging.

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Mit großem Kämpferherz holte sich Zverev in Durchgang drei gleich den Aufschlag von Sock, der daraufhin einen Ball unters Dach schoss, sich eine Verwarnung und Punktabzug einfing - aber direkt konterte und selbst auf 4:1 davonzog. Zverev jedoch blieb dran und schaffte den 4:4-Ausgleich.

Sock brachte sein nächstes Aufschlagspiel entspannt durch und kam durch Zverevs insgesamt achten Doppelfehler zum ersten Matchball. Zverev setzte im Anschluss eine Vorhand ins Aus.

"Es war eine Achterbahnfahrt, ich hab das irgendwie zuendegefightet. Mein Team hat mir gesagt, dass ich kämpfen muss, man weiß nie, was dann passiert", sagte Sock. Der US-Amerikaner hatte sich erst durch einen Sieg beim Masters in Paris für London qualifiziert; hier lag er in seinem ersten Match bereits mit 1:5 in Satz drei gegen Kyle Edmund zurück.

Sock spielt damit am Samstag im Halbfinale gegen den Ersten der Gruppe "Boris Becker": Grigor Dimitrov. Am Freitag kämpft Dominic Thiem gegen David Goffin in der Gruppe "Pete Sampras" um den letzten Platz im Halbfinale und ein Match gegen Roger Federer.

Zverev selbstkritisch

Zverev haderte vor allem mit dem dritten Durchgang. "Ich habe Nerven gezeigt, ganz einfach", sagte er. "Ich habe den zweiten Satz 6:1 gewonnen, habe dann 1:0 mit Break geführt, er hat einen Punktabzug bekommen. Und dann lag ich innerhalb von zehn Minuten mit 1:4 zurück. Dann kam ich zurück und habe beim 4:5 eines meiner schlechtesten Spiele des Jahres gezeigt."

Seine Saison sei unglaublich gewesen, stimmte Zverev zu, "aber das Ende war grottig. Wenn ich das ganze Jahr so gespielt hätte, weiß ich nicht, ob ich es in den Top 50 beendet hätte." Womöglich sei ihm nach einer langen Saison auch etwas die Luft ausgegangen. "Dieses Turnier habe ich mich recht fit gefühlt und gut gespielt - bis zu diesem Match. Ich bin trotzdem erst 20 Jahre alt, die Nerven kommen ab und an in den Weg." Er werde jetzt in Urlaub fahren, die Hochzeit seines Bruders genießen und hart für die nächste Saison arbeiten. Zwei Wochen Pause, drei Wochen Fitnesstraining, dann Tennis, so der Plan.

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