Benefizmatch geplant: Nadal will Geld für Mallorca-Flutopfer sammeln

Von Ulrike Weinrich
Rafael Nadal
© getty

Nach der Unwetterkatastrophe auf seiner Heimatinsel Mallorca vor knapp drei Wochen hat Rafael Nadal angekündigt, im Dezember ein Benefizmatch zugunsten der Flutopfer veranstalten zu wollen. Der French-Open-Rekordsieger zeigte sich bei einer Pressekonferenz am Rande des Masters in Paris immer noch tief bewegt von den Vorkommnissen Anfang Oktober.

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Die Bilder gingen am 10. Oktober um die Welt: Mit besorgter Miene half Rafael Nadal, den Schlamm aus einer Lagerhalle zu kehren. Immer wieder ließ sich der Weltranglistenerste Anweisungen geben und lauschte über Funk den neusten Entwicklungen dieses Dramas, bei dem insgesamt 13 Menschen ums Leben kamen.

Auch knapp drei Wochen danach ist "Rafa" deutlich anzumerken, wie schwer es ihm fällt, über die Katastrophe zu sprechen. In Paris erzählte der Spanier jetzt, dass er zwei Todesopfer kannte. Ein Fünfjähriger und eine Frau waren im Auto sitzend von den Wassermassen weggespült und später leblos aufgefunden worden.

Nadal trauert um fünfjährigen Cousin eines engen Freundes

"Es waren der Cousin von einem meiner besten Freunde und seine Mutter", sagte Nadal traurig und meinte: "Das ist Teil dieses Lebens. Es ist eine sehr unglückliche Situation, von der man sich kaum erholen kann."

Der 32-Jährige war Zuhause in Manacor, als die Wassermassen das verheerende Unglück auslösten. "Die Katastrophe spielte sich nur etwa sechs Kilometer von meinem Wohnort entfernt ab. Der Regen hatte einfach nicht aufgehört. Es war schrecklich, was in dem Dorf neben meinem Haus geschah - aber vor allem in Sant Llorenc. Wenn man nicht selbst dort gewesen ist, kann man es sich nicht vorstellen", erklärte Nadal sichtlich bewegt.

"Rafa": "Die Dinge sind so traurig"

Die Familie seiner Mutter komme aus einem Dorf, das es besonders schlimm erwischt habe. "Ich habe eine tiefe Verbindung zu all den Leuten dort."

Nadal will Geld sammeln und im Dezember ein Benefizmatch in Mallorca veranstalten: "Wir möchten Menschen helfen, die alles verloren haben. In gewisser Weise ist es das Einzige, was wir tun können. Für die Menschen, die ihr Leben verloren haben, können wir nichts mehr tun. Die Dinge sind so traurig."

In seiner 2016 in Manacor eröffneten Academy hatte Nadal jüngst veranlasst, eine Gedenkminute für die Opfer des Dramas einlegen lassen. Natürlich nahm auch er daran teil. Bereits in den ersten Stunden nach Beginn der Überschwemmungen im Osten von Mallorca hatte Nadal die Türen seiner Tennis-Schule öffnen lassen, damit Hilfesuchende dort Unterschlupf finden konnten.

Nadal gibt in dieser Woche beim Masters in Paris sein Comeback nach einer mehrwöchigen Pause wegen seiner chronischen Kniebeschwerden. Sein bislang letztes Match hatte er Anfang September bei den US Open bestritten - in New York hatte "Rafa" das Halbfinale gegen den Argentinier Juan Martin del Potro nicht beenden können.

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