Patrick Mouratoglou fordert mehr Anerkennung für die Coaches

Von tennisnet
Patrick Mouratoglou hat klare Vorstellungen über sein Berufsbild
© Jürgen Hasenkopf

Das Thema Coaching beschäftigt die Tenniswelt. Nun hat Patrick Mouratoglou, einer der bekanntesten Trainer der Szene, ein empathisches Statement veröffentlicht.

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Patrick Mouratoglou hat im Grunde genommen kein Problem damit, im Mittelpunkt zu stehen. Der Coach von Serena Williams gilt nicht als kamerascheu, verleiht seine Expertise gerne an TV-Stationen weltweit. Im Finale der US Open allerdings rutschte Mouratoglou in die Rolle desjenigen, der für die wohl dokumentierten Probleme von Serena Williams verantwortlich war.

Ein kurzes Zeichen des Franzosen an Serena, das Schiedsrichter Carlos Ramos nicht gefallen hat: Erste Verwarnung, dann das Zertrümmern des Schlägers, dann die Tirade Serenas in Richtung Unparteiischer. Immerhin: Patrick Mouratoglou redete nach dem Match Klartext, bekannte sich dazu, tatsächlich gecoacht zu haben.

Mouratoglou als Vertreter der progressiven Fraktion

Und jetzt geht der Startrainer in die Offensive, via Twitter. Da fordert Mouratoglou nicht weniger als eine völlige Umkehr der bisherigen Praxis, mithin eine Freigabe des Coachings. Die Diskussion darüber beschreibt Mouratoglou als Aufeinandertreffen zwischen Traditionalisten und jenen, die den Tennissport in die Moderne führen wollen. Selbstredend zählt sich der Coach zu letzterer Fraktion.

Vier Punkte sind es, die Patrick Mouratoglou ins Rennen führt: Da wäre zum Beispiel der Umstand, dass die aktuelle Regelung suggerieren würde, die Spieler müssten sich dafür schämen, gecoacht zu werden. Vielmehr sollte die Arbeit der Coaches gebührend anerkannt werden.

In allen anderen Sportarten ist das Coaching erlaubt

Im Vergleich mit anderen Disziplinen würde im Tennis ohnehin eine eigenartige Politik verfolgt, so Mouratoglous zweiter Punkt. Vor allem in den Mannschaftssportarten gäbe es gar keine Diskussion darüber, dass sich Spieler ständig Instruktionen von ihren Betreuern holten.

Was drittens aber dazu führe, dass die Qualität des Spiels besser sei. Das Coaching helfe zum einen den SpielerInnen, aber auch den Fans. Diese würden sich durch die Gespräche der Trainer mit ihren Schützlingen ein viel besseres Bild machen können, sich eher mit den Stars identifizieren.

Und schließlich sei es einfach an der Zeit, ehrlich zueinander zu sein. Denn es wird gecoacht, rauf und runter auf beiden Touren, manchmal würde es sanktioniert, öfter nicht. Eine Regeländerung würde diese Unklarheiten beseitigen.

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