Rafael Nadal nimmt sich den Druck vor der Mission Titelverteidigung in NYC

Von Ulrike Weinrich
Rafael Nadal, Toronto
© getty

Branchenführer Rafael Nadal hat sein Halbfinal-Aus von Wimbledon gegen Novak Djokovic weggesteckt. Der French-Open-Rekordsieger blickt der nordamerikanischen Hartplatzsaison zuversichtlich entgegen. Doch "Rafa" wehrt sich dagegen, dass das Abschneiden bei den anstehenden Turnieren in Toronto (ab Montag) und Cincinnati (ab 13. August) der entscheidende Indikator für die US Open (ab 27. August) sein könnte.

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Rafael Nadal war bitter enttäuscht, als er vor knapp drei Wochen London verließ. Im Gepäck: Ein Fünfsatz-Niederlage gegen den Dauerrivalen Novak Djokovic - im vorweggenommenen Endspiel, das aber ein Halbfinale war.

Vor allen Dingen im Tiebreak des dritten Satzes hatte "Rafa" allerhand Chancen liegen lassen. Das wusste er, und das erklärte auch die spürbare Wut auf sich selbst. Näher wird der Sandplatzkönig einer dritten Wimbledonkrone vielleicht nie mehr kommen in seiner Karriere.

Schnee von gestern im schnelllebigen Tennis-Zirkus, der vom Rasen-Mekka längst auf die nordamerikanischen Hartplätze weitergezogen ist. Nadal hat in der Zwischenzeit Zuhause auf den Balearen geurlaubt, ehe er vor ein paar Tagen nach Kanada aufbrach.

"Das was ich am liebsten an Spanien mag, sind die Strände. Es sind die besten der Welt", hatte der 32-Jährige in einer Twitter-Botschaft verbreitet. Nadal selbst besitzt übrigens eine Yacht namens Beethoven.

Nadal mit "reiferer" Einstellung - auf dem Platz "noch leidenschaftlich"

Mittlerweile weiß der 17-malige Grand-Slam-Champion, was er seinem malträtierten Körper im Training noch zumuten kann. Deshalb lässt er daheim in Manacor auch einmal die Seele baumeln, anstatt auf dem Court Bälle zu prügeln. Zumal Nadal beim Üben einer ist, der JEDEN Schlag so ausführt, als sei es sein LETZTER.

"Die Art und Weise, wie du die Dinge angehst, ändert sich im Laufe der Jahre etwas", sagte Nadal über seine "reifere" Einstellung außerhalb des Courts, betonte aber: "Auf dem Platz bin ich immer noch leidenschaftlich und habe immer noch den richtigen Geist, um hart zu arbeiten und zu gewinnen."

Bälle und Courts sind bei den US Open "komplett anders"

Bei mit 5,39 Millionen Dollar dotierten Masters-Turnier in Toronto ist Nadal topgesetzt und trifft in seinem Auftaktmatch entweder auf den Franzosen Benoit Paire oder Jared Donaldson aus den USA. Den Druck nimmt sich der Branchenführer mit Blick auf die anstehenden US Open in New York (ab 27. August) ein wenig. In Flushing Meadows geht der Linkshänder als Titelverteidiger an den Start.

"Was hier oder dann nächste Woche in Cincinnati passiert, hat meines Erachtens keinen großen Einfluss auf die US Open", meinte Nadal und begründete seine Einschätzung: "Natürlich bekommt man durch gute Ergebnisse Selbstvertrauen, aber die Bedingungen in New York sind komplett anders - die Courts, aber besonders die Bälle."

Dreimal hat der Spanier bislang den Titel beim Rogers Cup geholt, der immer im jährlichen Wechsel mit der WTA-Tour in Toronto und Montreal ausgetragen wird.

Und Nadal untermauerte seine Theorie, dass ein erfolgreiches Abschneiden in der Vorbereitung nicht immer einen Coup im Big Apple zur Folge hat. "2005 habe ich hier gewonnen und bin dann bei den US Open in der dritten Runde ausgeschieden. Und im vergangenen Jahr habe ich in Montreal nicht gut gespielt, aber dann danach in Flushing Meadows." Damals gewann "Rafa" des Endspiel des letzten Grand-Slam-Event der Saison gegen Kevin Anderson (Südafrika).

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