Regenpause hilft Nadal: "Rafa" ringt Sascha Zverev in Rom nieder

Rafael Nadal
© getty

Rafael Nadal hat zum achten Mal das Masters-Turnier in Rom gewonnen. Er besiegte Alexander Zverev nach 2 Stunden und 9 Minuten Spielzeit mit 6:1, 1:6, 6:3.

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Die Aussichten für Alexander Zverev waren im Vorfeld des Finals nicht berauschend, trotz seiner Siegesserie von 14 Matches am Stück. Vier Duelle gegen Nadal hatte der 21-Jährige Hamburger bislang bestritten, vier Mal verloren. Und auf Sand stets glatt, zuletzt beim Davis Cup gegen Spanien vor wenigen Wochen mit einem 1:6, 4:6, 4:6, das letztlich deutlicher war, als das Ergebnis vermittelte; vor einem Jahr in Monte Carlo setzte es ein 1:6, 1:6. Dazu kam der spätabendliche Sieg über Marin Cilic am gestrigen Samstag, während Nadal bereits am Nachmittag sein Match gegen Novak Djokovic über die Bühne brachte.

Zverev fand dennoch den besseren Start ins Match, indem er Nadal in langen Cross-Duellen auf dessen Rückhand festnagelte und direkt breakte - ein mögliches Rezept, um eine Chance zu haben. Der Spanier aber holte sich direkt den Ausgleich - zu null. Nadal zog im Anschluss mit starkem Tennis und einigen Zverev-Fehlern auf 4:1 davon; Zverev nutzte danach ein 40:0 nicht, Nadal punktete hierbei reaktionsstark am Netz, passierte sicher und wechselte von der Grundlinie in den Gnadenlos-Modus.

Während Zverev noch in Madrid kein einziges Mal sein Service abgeben musste, verlor er in Durchgang eins gegen Nadal alle drei Aufschlagspiele, machte nur drei von elf Punkten bei erstem Aufschlag - und nur zwei von sieben beim zweiten.

Alexander Zverev dreht auf

Zu Beginn von Satz zwei brachte der Weltranglistendritte dann erstmals seinen Aufschlag durch, erkämpfte sich ein erneutes Break und hielt glatt zum 3:0. Zverev stand nun weiter im Feld, gab das Tempo vor und ließ Nadal teils ratlos zurück, ein weiteres Break folgte, mit seinem ersten Ass holte sich der Deutsche dann das 5:0. Nadal konnte zwar die Höchststrafe abwehren, Zverev aber nagelte kurz darauf eine Rückhand longline zum 6:1 ins Feld - das Ausrufezeichen eines ganz starken Satzes.

Auch im Entscheidungsdurchgang breakte Zverev direkt, beim 3:1 folgte eine Unterbrechung wegen stärker werdenden Regens. Beide Spieler verließen nur kurz den Platz, nach knapp 15 Minuten servierte Nadal und verkürzte, bevor erneut der Regen kam.

Nadal kommt besser zurück ins Spiel

45 Minuten lang mussten Zverev und Nadal warten, und der Spanier kam besser aus der Pause. Zverev hatte zwar Spielball zum 4:2, aber Nadal drückte - im Anschluss verzog Zverev zwei Mal die Vorhand zum 3:3. Nadal zeigte sich nun als der bessere Spieler, returnierte wieder länger und übernahm nach und nach Kontrolle über die die Ballwechsel. Zverevs erster Aufschlag kam zudem zu selten, die Folge war ein weiteres Break zum 5:3 für Nadal. Der servierte sich dann zum achten Titel in Rom.

"Du bist ein unglaublicher Champion, der beste Sandplatzspieler aller Zeiten - das hast du heute wieder bewiesen", sagte Zverev im Anschluss. "Es ist bitter, hier heute zu verlieren - aber wir haben gegen Rafa verloren, von daher ist das irgendwie okay", gab er weiter an sein Team.

Nadal gewann in der italienischen Hauptstadt seinen insgesamt 78. Einzeltitel auf der Tour und verdrängte nun als alleiniger Vierter den US-Amerikaner John McEnroe in der ewigen Bestenliste auf Rang 5. Vor Nadal liegen noch Jimmy Connors mit 109 Turniersiegen, Roger Federer mit 97 und Ivan Lendl mit 94. Rom war zudem der 32. Erfolg Nadals bei einem Event der Masters-Serie - hier ist er alleinig Führender vor Novak Djokovic mit 30 Siegen.

Zudem wird Nadal am Montag wieder die Weltranglistenspitze übernehmen und Roger Federer auf Rang zwei verdrängen. Zverev bleibt Dritter - führt aber nun die Jahreswertung "Race to London" an.

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