Martin Klizan - Ex-Champion im Schatten des Center Courts in München

Von Florian Heer
Martin Klizan spielt ab Montag um den Titel in München
© privat/Florian Heer

Mit Martin Klizan hat sich auch ein ehemaliger Sieger des ATP-World-Tour-250-Turniers in München einen PLatz im Hauptfeld erspielt.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Während auf dem Center-Court in München, Alexander Zverev und sein Bruder Mischa eine ausgiebige Trainingseinheit abhielten, fand am Sonntag auf dem Nebenplatz das letzte Match der Qualifikation für das Turnier in München statt.

Fast im Schatten des Hauptplatzes standen sich mit Martin Klizan und Jozef Kovalik zwei Slowaken gegenüber. Ersterer ist beim Sandplatzturnier in der bayerischen Metropole kein Unbekannter. Genau vier Jahre ist es her, als Klizan damals selbst auf dem Center Court stand und den Italiener Fabio Fognini noch nach Satzrückstand im Finale niederkämpfte, um seine zweite Trophäe auf der ATP-World-Tour in den weiß-blauen Himmel zu strecken. In der Zwischenzeit ist einiges passiert.

Comeback nach Verletzung

Im April 2015 erreichte der inzwischen 28-jährige aus Bratislava mit Platz 25 seine persönliche Höchstplatzierung im ATP-Ranking. Zwei Jahre später erlitt Klizan jedoch eine schwere Verletzung an der linken Wade, die ihm fast die gesamte Saison gekostet hat. Aus insgesamt sieben ATP-Events musste er zwischenzeitlich verletzungsbedingt zurückziehen.

"Fünf, sechs Monate konnte ich letztes Jahr gar nicht spielen. Das war schon eine schwierige Zeit," erzählt Klizan am Rande des Turniers in München, wo die Voraussetzungen für einen erfolgreichen Start nicht optimal verliefen.

"Ich bin eineinhalb Stunden vor dem Start meines ersten Matches gestern hier angekommen," so die Nummer 140 der Welt, der in seinem Auftaktmatch am Samstag Ernests Gulbis in drei Sätzen bezwang.

"Mein Flug hatte zwei Stunden Verspätung. Ich bin den ganzen Tag eigentlich nur gesessen, entweder im Auto, am Airport oder im Flugzeug, und es fiel mir sehr schwer mich den Bedingungen hier anzupassen. Zudem hatte ich Schmerzen in meinem Knie und ich war kurz davor aufzugeben. Hätte ich das erste Spiel im zweiten Satz verloren, wäre ich wahrscheinlich vom Platz gegangen," schmunzelt ein erleichterter Klizan im Clubhaus des MTTC Iphitos.

Barcelona Open zum Selbstvertrauen tanken

Dabei war die vergangene Woche in Barcelona eine sehr erfolgreiche für den Linkshänder. Auch hier kämpfte sich Klizan durch die Qualifikation, um schließlich mit Siegen über Federico Delbonis, Feliciano López und Novak Djokovic bis ins Viertelfinale des ATP-500-Events vorzudringen. Dort stand ihm mit Rafael Nadal zwar ein übermächtiger Gegner gegenüber, doch wäre es Klizan beinahe gelungen dem Sandplatzkönig zumindest einen Satz abzunehmen.

"Matches gegen starke Gegner zu gewinnen gibt dir wieder Selbstvertrauen. Meine Form ist jetzt besser als sie noch im Februar war. Ich bin einfach glücklich wieder spielen zu können und freue mich nach München zurückzukehren."

Aller Widrigkeiten zum Trotz erreicht Klizan auch hier den Einzug in das Hauptfeld. Gegen Kovalik gewann er glatt in zwei Sätzen 6:1, 6:2, um nach nur einer Stunde und 12 Minuten siegreich vom Platz zu gehen.

"Es ist immer schwer gegen einen Landsmann zu spielen. Der Physio hat aber ganze Arbeit geleistet. Ich fühle mich heute viel besser," gibt sich Klizan zufrieden.

Am Montag gegen Florian Mayer

"Ich habe keine bestimmten Erwartungen in dieser Woche. Ich schaue von Match zu Match. Durch die zurückliegenden Verletzungen ist es natürlich eine völlig andere Situation dieses Jahr. Jede Runde, die ich gewinne werte ich als Bonus."

Auch 2014 kam Klizan über die Qualifikation in das Turnier, um es schließlich als Champion zu verlassen. Gut möglich, dass der fünffache ATP-Turniersieger erneut für die ein oder andere Überraschung sorgen kann. Mit Florian Mayer wartet allerdings ein trickreicher Auftaktgegner im Hauptfeld. Klizan wird dafür allerdings auf den Center-Court zurückkehren können.

Artikel und Videos zum Thema