Titel Nummer 97? Federer trifft im Rotterdam-Finale auf Dimitrov

Von Maximilian Kisanyik
Roger Federer im Finale von Rotterdam
© getty

Im Finale vom ATP-Turnier in Rotterdam kommt es zum Hammer-Duell zwischen der Nummer eins der Welt Roger Federer und dem Bulgaren Grigor Dimitrov.

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Das Endspiel in Rotterdam wird ein Spekatakel und Leckerbissen für alle Tennisfans werden.

Roger Federer trifft auf die aktuelle Nummer fünf der Welt Grigor Dimitrov. Federer könnte seine Traum-Woche mit Titel Nummer 97 krönen. Durch das Erreichen des Halbfinals kehrte der Schweizer als ältester Spieler aller Zeiten auf den Thron der Tenniswelt zurück.

Im Halbfinale gegen Andreas Seppi wirkte der 36-Jährige trotz des erneuten Riesen-Hype um seine Person fokussiert und setzte sich gegen den wiedererstarkten Italiener glatt in zwei Sätzen durch. Seppi spielte gut, Federer hatte die besseren Antworten und baut seine Serie im Jahr 2018 auf 11:0 Matches aus.

Ungeschlagen geht der "Maestro" also in die Partie gegen seinen jüngeren Konkurrenten aus Bulgarien und wird sich auf ein hartes Duell einstellen müssen. Dimitrov fand in Rotterdam nach einem wackeligen Saisonstart zurück zu alter Stärke und kommt so langsam in den Tritt. Nach dem grandiosen Saisonende im vergangenen Jahr zeigte sich Dimitrov zur Jahreswende etwas müde und musste nach dem Viertelfinal-Aus bei den Australian Open aufgrund einer Schulterverletzung die Turniere danach absagen. Im Halbfinale in Rotterdam profitierte Dimitrov von einer Aufgabe des Belgiers David Goffin, der sich bei einem Volley mit einem Querschläger eine Augenverletzung zugezogen hatte.

Dimitrov wieder in Top-Form

Beim ABN AMRO World Tennis Tournament in Rotterdam ist der 26-Jährige noch Satzverlust und geht mit Selsbtvertrauen in das Endspiel gegen den scheinbar unbezwingbaren Schweizer. Kleinere Probleme hatte Federer bislang mit seinem ersten Aufschlag. Teilweise lag die Quote bei nur 30 Prozent - zu wenig für ein erfolgreiches Abschneiden gegen seinen Final-Gegner. Dimitrov wird seine Chancen nutzen müssen und hat das Zeug dazu den Altmeister auf der Gegenseite ernsthaft zu gefährden; vor allem wenn Federers Erster ausbleibt.

Ansonsten sieht man Federer seine Lockerheit deutlich an. Mit "chip and charge", eifrigen Netzangriffen oder eingestreuten Stops spult der Schweizer sein ganzes Repartoire ab und bringt seine Gegner aus dem Rhythmus. Die Rückhand und Vorhand der Nummer eins läuft die ganze Woche über rund und generiert immer wieder Winner. Das wird auch der Schlüssel gegen Dimitrov sein. Auf der Rückhandseite muss Federer konstant bleiben und den harten Schlägen seines Gegners Parolli bieten.

Federer als Favorit - Dimitrov lauert

Dimitrov hingegen muss seine Chancen nutzen - viele wird er nicht bekommen. Spielerisch kann der Bulgare mit Federer mithalten und streut ab und zu einen tiefen Slice in die Ballwechsel ein. Zu kurz dürfen diese aber nicht ins Feld segeln. Federer lässt Chancen aus dem Halbfeld so gut wie nie liegen und spielt die Bälle überlegt und nah an die Grundlinie. Sollte der direkte Gewinnschlag nicht im ersten Anlauf herausspringen wird Federers überragendes Volleys-Spiel den Rest erledigen.

Die Favoritenrolle liegt natürlich auf Seiten des Schweizers, der dazu noch ohne Druck befreit aufspielen kann. Mit der Rückkehr an die Spitze hat "FedEx" bereits sein Ziel in Rotterdam erreicht und wird den Titelgewinn in den Niederlanden als tollen Bonus sehen. Für Dimitrov stellt sich die Sachlage anders dar. Die ehemalige Nummer drei hat mit dem durchwachsenen Saisonstart an Boden verloren und zwei Weltranglistenplätze eingebüst. Die 500 Rankingpunkte aus Rotterdam würden dem Bulagren sicherlich gut tun.

Die Fans in der Rotterdam-Arena dürfen sich auf einen stilistisch feinen Schlagabtausch einstellen und ein Spektakel der höchsten Tenniskunst erwarten.

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