Auf der letzten Rille

Denis Shapovalov hat 2017 noch eine große Aufgabe
© getty

Denis Shapovalov hat sein Jahr auf der ATP-Tour abgeschlossen. Die Vorstellung des Kanadiers bei seiner Zwei-Satz-Niederlage gegen Julien Benneteau war vor allem von einer gewissen Erschöpfung geprägt.

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Wer das Tennisjahr in Happy Valley beginnt und in wenigen Tagen in Mailand abschließt, hat vieles richtig gemacht, aus beruflicher Sicht vielleicht sogar alles. Auch wenn die letzten Meter der Wegstrecke für Denis Shapovalov eher einem mühsamem Dahinschleppen gleichkommen denn einem Spurt mit jener unglaublichen Dynamik, die den Kanadier im Sommer 2017 ausgezeichnet haben. Die Partie Shapovalovs gegen Julien Benneteau am Montagabend im Palais des Omnisports in Paris wurde dem tatsächlichen Leistungsstand des 18-Jährigen jedenfalls nicht gerecht. Oder eben doch. Schließlich hinterlässt der Aufstieg von Position 250 der Weltrangliste bis unter die Top 50, in denen sich Shapovalov nach Jahresende wohl wiederfinden wird, bei einem Spieler Spuren.

Im konkreten Fall waren dies Ungeduld und ziemlich schwache Rückschläge, zwei Makel, die Martin Laurendeau, der Coach Shapovalovs, in der dringend erwarteten Off-Season zu beseitigen trachten wird. Günter Bresnik, in dessen Akademie Denis Shapovalov im vergangenen Jahr ein paar tage trainiert hat, war als interessierter Zuseher ein paar Reihen über Laurendeau positioniert. Mit Dominic Thiem an seiner Seite - auch ein Mann, der die Strapazen der Saison deutlich spürt. Wenn auch auf deutlich höherem Niveau als Shapovalov.

Griechische Ausnahme

Der hat sich im Sommer ins Rampenlicht gespielt, zuerst beim Heim-Masters in Montréal, als er Rafael Nadal bezwang, sich erst im Halbfinale Alexander Zverev geschlagen geben musste. Dann aber vor allem auch bei den US Open, wo für Shapovalov nach überstandener Qualifikation erst in Runde vier gegen Pablo Carreno Busta Schluss war. Danach ist nicht mehr viel gekommen, erfahrene Spieler wie Adrian Mannarino in Basel, Viktor Troicki in Shanghai oder eben Benneteau in Paris haben probate Mittel gegen Shapovalov gefunden.

Der diese Leistungskurve nicht exklusiv hat. Spieler wie Karen Khachanov oder Andrey Rublev, ebenfalls für das #NextGen-Masters in Mailand qualifiziert, lustwandeln auch auf dem letzten Zacken. Rublev hat zuletzt in Wien bei seinem Auftritt gegen Dominic Thiem die Stabilität der Platzbegrenzungen getestet, Khachanov immerhin Jo-Wilfried Tsonga ein wenig gequält.

Am frischesten aus der neuen Generation wirkt derzeit ein Mann, der nach Mailand wohl als Reserve-Mann anreisen wird: Stefanos Tsitsipas, ebenso wie Denis Shapovalov erst seit einem Jahr auf der Profitour unterwegs. Und auch schon Top 100. Die Ziele vieler Youngster sind mithin dieselben, lediglich die Ausgangspositionen leicht verschieden: Tsitsipas hat seinen Saison nicht in Happy Valley, sondern in Noumea, Neu-Kaledonien, begonnen.

Hier das Einzel-Tableau in Paris

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