Im Doppel alles klar

Die Tage der Team-Wettbewerbe sind für Dominic Thiem vorbei
© getty

Für Dominic Thiem geht es nach dem Davis Cup und dem Laver Cup auf der ATP-Tour weiter: Der Österreicher startet als Titelfavorit in Chengdu.

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Dominic Thiem ist mit einer perfekten Bilanz aus Prag abgereist. Einmal gespielt, einmal gewonnen, noch dazu gegen John Isner, einen jener Männer, deren Spielanlage der österreichischen Nummer eins nicht unbedingt liegt. Vielleicht hat es auch am On-Court-Coaching gelegen, nicht nur vom europäischen Kapitän Björn Borg, sondern auch von Rafael Nadal, der sich in der Endphase des Isner-Matches zur Spielerbank bewegt, Thiem mit Ratschlägen versorgt hat, wie denn der Aufschlag des US-Amerikaners zu retournieren sei.

Ironischerweise war es Nadal selbst, der am Sonntag ein paar Tipps gebraucht hätte, die Nummer eins der Welt gab sein Match gegen John Isner ab.

Die Erfahrungen von Prag möchte Dominic Thiem jedenfalls nicht missen, es sei ihm eine Ehre gewesen, Teil des Teams zu sein. Zum wiederholten Male in den vergangenen Wochen übrigens: Dem Einsatz in der österreichischen Davis-Cup-Mannschaft war ja der Gaudi-Kick gegen ein paar slowenische Kollegen vorhergegangen. Dass Thiem auch einen Zauberfuss hat, konnten die Fans übrigens auch in Prag beobachten, der Kabinen-Kamera sei Dank: Während sich Alexander Zverev am Buffet labte, hielt der Lichtenwörther die Kugel mit den Füßen in der Luft. Minutenlang.

Coric oder Pella

Jetzt also Chengdu. Thiem ist dort an Position eins gesetzt, bei Veranstaltungen der 250er-Klasse keine Seltenheit. Der Turnierfavorit genießt ein Freilos, die erste Aufgabe könnte spannend werden, vor allem, wenn diese auf den Namen Borna Coric hört. Der Kroate hat bei den US Open den Sportskameraden Zverev besiegt, den Jüngeren. Und in Miami Dominic Thiem. Man kennt sich durchaus gut, vor der Davis-Cup-Partie der Österreicher gegen Rumänien hat Coric in der Südstadt trainiert, vielleicht auch ein paar Bälle mit Thiem geschlagen.

Die andere Option wäre Guido Pella, der Argentinier. Dominic Thiem hat ihn einmal bespielt, 2016 war´s in Rio de Janeiro. Pella hat an diesem Tag alles getroffen, der Österreicher eher nicht. Thiem hatte sich in der Woche davor allerdings schon in Buenos Aires redlich gemüht, war nicht ganz frisch in die brasilianische Olympiastadt gekommen, nicht so wie in der laufenden Kampagne, als der 24-Jährige eben dort seinen einzigen Turniersieg 2017 gefeiert hat.

Fußballfreunde

Im Doppel herrscht indes absolute Klarheit - in jeder Hinsicht. Dominic Thiem wird mit Jan-Lennard Struff antreten, nach längerer Zeit mal wieder. Die deutsch-österreichische Paarung hat es auch schon auf Grand-Slam-Ebene gegeben, Struff und Thiem verbindet neben der Kameradschaft im Tennis-Zirkus auch die Leidenschaft für den Fußball, ganz konkret die Affinität zu zwei Teams, die sich in der Champions League berechtigte Hoffnungen auf eine glorreiche Saison machen: Jan-Lennard Struff bekennt sich zur Borussia aus Dortmund, Dominic Thiem bekanntermaßen zum FC Chelsea.

Die Aufgabe in Runde eins ist als interessant einzustufen, es warten mit Leonardo Mayer und Albert Ramos-Vinolas zwei Herren, die ordentliches, aber keineswegs unbezwingbares Doppel-Tennis anbieten. Aus dem Davis Cup bringen Struff und Thiem im Paar-Wettbewerb jedenfalls unterschiedliche Erfahrungen mit: währen der Österreicher mit Philipp Oswald nicht reüssieren konnte, holte Struff an der Seite von Tim Pütz den wichtigen zweiten Punkt für Deutschland in Portugal. Um dann am Sonntag den Weltgruppen-Klassenerhalt mit einem Erfolg gegen Joao Sousa zu sichern.

Hier das Einzel-Tableau in Chengdu

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