Der König der "NextGen" will noch viel mehr

Von SID
Alexander Zverev ist mit Abstand der Beste seiner Generation
© getty

Alexander Zverev ist nicht zu stoppen. Im Halbfinale von Montréal konnte ihm auch der kanadische Jungstar Denis Shapovalov nichts anhaben - und sein Potenzial scheint noch längst nicht ausgeschöpft.

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Die Nummer eins der "NextGen" ist er längst, doch Alexander Zverev will mehr als nur der Anführer der nächsten Tennis-Generation sein. "Ich habe in diesem Jahr fünf Finals gespielt und vier davon gewonnen", sagte der 20-Jährige nach seinem Finaleinzug beim Masters in Montréal: "Ich habe vor Roger Federer Respekt, aber keine Angst." Zumal da noch eine Rechnung offen war, denn in besagtem verlorenen Finale 2017 war im Juni in Halle Roger Federer der Gegner von Zverev.

Alexander "Sascha" Zverev, der junge Mann mit russischen Wurzeln und der typischen Hamburger Klangfarbe in der Stimme, bestätigt seit Monaten konsequent die vielen Vorschusslorbeeren, die ihn bereits seit seiner frühesten Jugend begleiten. Zverev ist mittlerweile in der Lage, sich aus engen Match-Situationen zu befreien, er zertrümmert seinen Schläger nicht mehr bei der erstbesten Gelegenheit - und er entwickelt sich zum Seriensieger, der sein riesiges Potenzial noch längst nicht ausgeschöpft hat.

Schon früh große Ziele

45 Matches - davon neun in den letzten elf Tagen - hatte Zverev auf dem Weg ins Finale von Montréal in diesem Jahr bereits gewonnen, nur zwei weniger als der in dieser Statistik führende Spanier Rafael Nadal. In Kanada war er der jüngste Finalist seit Novak Djokovic bei seinem Turniersieg 2007. In der neuen Weltrangliste der ATP wird Zverev sich von Platz acht weiter nach vorne schieben, immer das im Blick, was ihn antreibt: Die Nummer eins.

"Man muss sich große Ziele setzen, dann erreicht man die kleinen leichter", hat er mal gesagt. Sein Vormarsch in der Weltrangliste ist allerdings nicht nur seinem anerkannten Talent, sondern vor allem knallharter Arbeit geschuldet. Dem hochgelobten 18 Jahre alten Nadal-Bezwinger Denis Shapovalov, den er im Halbfinale von Montréal mit 6:4, 7:5 in die Schranken wies, hat er deshalb gleich mal ein paar Ratschläge gegeben: "Ich habe ihm gesagt, dass er auf dem richtigen Weg ist und genau so weitermachen soll. Nie nachlassen, immer dranbleiben, dann klappt es irgendwann."

Außenseiter im Finale

Trotz seines nicht gerade unterentwickelten Selbstbewusstseins, das ihn in der Vergangenheit durchaus etliche Sympathiepunkte gekostet hat, schob Zverev vor dem Finale in Montréal Federer die Favoritenrolle zu. "Er spielt ein unfassbares Tennis, und immer, wenn er in Bedrängnis gerät, spielt er noch unfassbarer", sagte er über den 16 Jahre älteren Schweizer, der sich mit einem Turniersieg als Nummer zwei der Welt etablieren und schon in der kommenden Woche in Cincinnati den Schotten Andy Murray als Nummer eins beerben könnte. Diese Nummer eins hat auch Zverev in seinem Gameplan. König der "NextGen" ist er ja schon.

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