Der erstaunliche Herr Ferrer

Mit Cincinnati verbindet David Ferrer gute Erinnerungen
© getty

Dominic Thiem spielt heute Nacht (nicht vor 01:00 MESZ) um den Einzug in das Halbfinale des ATP-Masters-1000-Turniers von Cincinnati. Sein Gegner: David Ferrer aus Spanien.

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Am Ende ist David Ferrer dann doch nicht nach Kitzbühel gekommen. Eine Reizung der Achillessehne war dem spanischen Veteran zur Last gefallen, Ferrer gönnte sich eine Pause. Turnierdirektor Alexander Antonitsch hatte indes bereits bei der Verpflichtung der ehemaligen Nummer drei der Welt gespürt, dass Ferrer noch Großes vorhat: Dieser hatte auf ein Startgeld verzichtet, wollte lediglich bei optimalem Turnierverlauf über einen eventuellen Bonus sprechen.

Beim ATP-Masters-1000-Turnier in Cincinnati darf man nun durchaus von einem optimalen Verlauf sprechen - immerhin steht David Ferrer nach einer souveränen Vorstellung gegen seinen Landsmann Pablo Carreno Busta in der Runde der letzten Acht. Dort wird Ferrer in der Nacht zum Samstag (01:00 Uhr, in unserem Live-Ticker) auf Dominic Thiem treffen.

Die Veranstaltung in Ohio liegt dem eigentlich auf Asche beheimateten Ferrer ausnehmend gut, vor drei Jahren erreichte er in Cincinnati das Endspiel. Wo er, natürlich, gegen Roger Federer verlor.

Störender Wind

Dominic Thiem andererseits hat seine Vorjahresmarke eingestellt, auch damals stand der Lichtenwörther im Viertelfinale. Thiems Match gegen Adrian Mannarino war in erster Linie von den äußeren Einflüssen geprägt, der starke Wind kam dem flachen Spiel des Franzosen deutlich mehr entgegen. Dass Thiem sich nach der mehr als zweistündigen Regenunterbrechung vor allem in den entscheidenden Momenten als der bessere Spieler gezeigt hat, spricht für die Konzentrationsfähigkeit des 23-Jährigen.

Immerhin: Das Achtelfinale in Cincinnati markiert das erste Match in der laufenden Saison, in dem es Dominic Thiem gelungen ist, zwei Tiebreaks zu gewinnen. Dass die Anzahl der unerzwungenen Fehler bei Thiem weit jenseits der 40 lagen, stört dessen Coach Günter Bresnik nicht weiter - solange diese Fehler dadurch zustande gekommen sind, weil sein Schützling um eine Nuance zu aggressiv gespielt hat. Bresnik wird erst am Wochenende wieder zu Thiem stoßen, in Vertretung coacht Galo Blanco, der sich im Hauptberuf um Karen Khachanov kümmert.

"Gegen Ferrer wird das ein langes und anstrengendes Match", gab Österreichs Nummer eins nach dem Erfolg gegen Mannarino zu Protokoll. "Er spielt wieder viel besser, hat letzte Woche ein großartiges Match gegen Roger Federer geliefert."

Erst ein Match

Tatsächlich war David Ferrer in Montreal deutlich besser gestartet als der Schweizer Großmeister, hatte sich den ersten Satz geholt. Um dann dennoch als Verlierer vom Platz zu gehen. Zum 17. Mal bei ebenso vielen Anlässen.

Gegen Dominic Thiem ist die Bilanz von Ferrer ebenso negativ, zumindest in Prozentzahlen gemessen. Allerdings hatte die beiden Kontrahenten nur einmal das Vergnügen, 2016 auf der Asche von Rio de Janeiro. Thiem hatte sich damals sehr überzeugend mit 6:3 und 6:2 durchgesetzt.

Hier das Einzel-Tableau in Cincinnati

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