Kleine Niederlagen für den Präsidenten

David Haggerty ist ein Quell neuer Ideen für den Tennissport
© getty

Umtriebig ist der Präsident der ITF, David Haggerty, allemal. Nicht jeder Vorschlag des US-Amerikaners stößt indes auf Zustimmung.

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Unser Freund David Haggerty, ein beliebter Gast in diesem Blog, hat dieser Tage eine kleine Niederlage einstecken müssen. Haggerty ist der Präsident des Tennis-Weltverbandes, und er hat sich als ziemlich umtriebig erwiesen in seiner bisherigen Amtszeit - nicht immer allerdings ist sein Eifer besonders hilfreich oder sinnvoll gewesen. Schon im nächsten Jahr wollte unser Mann ja in Genf einen gemeinsamen Abschluss-Event für den Fed Cup und den Davis Cup austragen, eine seiner zahlreichen Reformideen für die Teamwettbewerbe des Verbandes. In Wimbledon allerdings hat der kantige Amerikaner bei Sondierungen und Beratungen erfahren müssen, dass seine Pläne auf nicht ausreichend Gegenliebe treffen - im Gegenteil: Es formiert sich in wichtigen Ländern des Tenniskosmos zum Teil erheblicher Widerstand, darunter auch in Australien und Deutschland. Deshalb wurde die Abstimmung darüber erst einmal um ein Jahr verschoben.

Hinzu kommt: Sosehr sich viele Profis mit einigen Absichten Haggerty anfreunden können, etwa die Länge der Partien im Davis Cup zu begrenzen - künftig wohl nur noch über zwei Gewinnsätze -, so vehement sind die meisten Berufsspieler gegen ein Finale bzw. ein Finalwochenende auf neutralem Länderboden. In dieser Angelegenheit sind auch schon offizielle Depeschen verfasst worden, einen Brandbrief hat auch die deutsche Bundestrainerin Barbara Rittner an die ITF versandt. Nicht zuletzt hat sich auch Novak Djokovic in seiner Eigenschaft als ATP-Repräsentant klar gegen die Ideen Haggertys gestellt. Tenor: Ein Finale, das keinem Land ein wirkliches Heimspiel böte, würde dem Teamwettbewerb seinen wesentlichen Reiz nehmen. Und würde ihn möglicherweise eher früher als später überflüssig machen - weil sich noch weniger Tennisfreunde dafür interessieren würden.

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