Mit einem Ass ins Finale

Von SID
Alexander Zverev steht in seinem zweiten Endspiel in Deutschland
© getty

Alexander Zverev hat das Finale der BMW Open 2017 erreicht: Die deutsche Nummer eins setzte sich gegen Roberto Bautista Agut mit 7:5 und 7:5 durch und trifft nun auf Guido Pella.

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Alexander Zverev warf den Kopf in den Nacken, dann ließ er sich mit erhobener Faust vom Publikum feiern. Nach einer bemerkenswerten Leistung steht der 20 Jahre alte Hamburger beim ATP-Turnier in München im Endspiel, dort greift er am Sonntag nach dem dritten Titel seiner Karriere. Im Halbfinale am Samstag setzte sich Zverev mit 7:5, 7:5 gegen Roberto Bautista Agut aus Spanien durch und hat nun zum fünften Mal die Chance auf den Sieg in einem Turnier. Seine beiden ersten Endspiele hatte er verloren, seine beiden letzten gewonnen, darunter im Februar das Hallenturnier in Montpellier.

Zverev geriet gegen Bautista Agut, der in der Weltrangliste zwei Positionen über ihm auf Rang 18 geführt wird, erstaunlicherweise nie ernsthaft in Gefahr. In beiden Sätzen gelang das entscheidende Break jeweils im elften Spiel. Nach 1:33 Stunden verwandelte Zverev, bei den BMW Open an Nummer drei gesetzt, dann gleich seinen ersten Matchball - standesgemäß mit einem Ass. Am Sonntag (13.30 Uhr/BR) gegen Guido Pella (Argentinien) geht es für ihn auch um ein Preisgeld von 85.945 Euro und einen rund 140.000 Euro teuren BMW i8.

"Kohlis" Nachfolger

Ein Turniersieg von Zverev auf der Anlage des MTTC Iphitos wäre der fünfte für einen deutschen Spieler seit dem Erfolg von Michael Stich 1994, zugleich träte er in die Fußstapfen von Titelverteidiger Philipp Kohlschreiber, der bereits im Achtelfinale gescheitert war. Sein erstes Turnier in Deutschland zu gewinnen, würde ihm "sehr viel" bedeuten, hatte Zverev bereits nach seinem Erfolg im Viertelfinale am Freitag gegen Jan Lennard-Struff (Warstein) beteuert: "Der erste Turniersieg bleibt einem immer in Erinnerung - und der erste Heimsieg würde auch für immer in Erinnerung bleiben".

Seinen ersten Turniersieg auf deutschem Boden hatte Zverev im vergangenen Jahr beim Rasenturnier in Halle/Westfalen verpasst - im Endspiel unterlag er Florian Mayer, "das hat schon weh getan", erinnerte er sich nun. Kurz davor hatte Zverev bei seiner ersten Finalteilnahme in Nizza in drei Sätzen gegen den Österreicher Dominic Thiem verloren. In St. Petersburg feierte er schießlich im September seinen ersten Titel mit einem Finalsieg über den Schweizer Stan Wawrinka, in Montpellier besiegte er den Franzosen Richard Gasquet - zudem gewann er dort mit Bruder Mischa auch die Doppelkonkurrenz.

Kein Halten mehr

In seinem zweiten Halbfinale in München nach 2016 zeigte Zverev von Beginn an eine beeindruckende Leistung gegen Sandplatzspezialist Bautista Agut. Im ersten Satz dominierte er seine Aufschlagspiele, sein Kontrahent musste bei eigenem Service wesentlich härter kämpfen. Erst im elften Spiel gelang Zverev dann das erste Break, das er nach 45 Minuten zum Satzgewinn nutzte. Gleich im ersten Spiel des zweiten Satzes gelang Zverev erneut ein Break, danach aber leistete er sich seine einzige kurze Schwächephase und kassierte das Reabreak zum 2:2. Aufhalten konnte ihn dies aber nicht mehr.

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