"Dominic soll viele Sätze spielen"

Dominic Thiem kommt mit allen Höhenlagen zurecht
© getty

Dominic Thiem startet am Montag beim ATP-Masters-1000-Turnier in Monte Carlo seine europäische Sandplatz-Kampagne 2017. Die Vorzeichen stehen gut für Österreichs Nummer eins.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Dominic Thiem ist am Donnerstag erst am mittleren Nachmittag im Monte Carlo Country Club angekommen, viele der jetzt schon dort trainierenden Top-Profis hatten da ihr Tagwerk bereits erledigt. Außer natürlich David Goffin. Der Belgier ist immer da für die österreichische Nummer eins, hat mit Thiem schon gemeinsame Trainingslager bestritten - und quält diesen gerne in größeren Matches. Oder lässt sich von Thiem quälen, wie 2016 im Viertelfinale der French Open. Ob und wann das beim dritten ATP-Masters-1000-Turnier des Jahres der Fall sein wird, liegt in den Händen der Auslosung, für Dominic Thiem ist nach den Absagen von Kei Nishikori und Roger Federer jedenfalls Platz sieben der Setzliste reserviert.

Günter Bresnik ist, natürlich, wieder an der Seite seines Schützlings, für den mit dem Turnier an der Cote d´Azur die schönste Zeit des Jahres beginnt, jene auf europäischem Sand. Den südamerikanischen hat Thiem vorbildlich gemeistert, das ATP-World-Tour-500-Turnier in Rio de Janeiro für sich entschieden. Ohne Satzverlust, wohlgemerkt. "Dominic hat jetzt schon 1.100 Punkte gemacht", erklärte Bresnik gegenüber tennisnet. Und das, obwohl er noch unter seinen Möglichkeiten gespielt habe. "Dominic zeigt im Match noch nicht annähernd das, was er im Training abliefert."

Trügerisches Endergebnis

Eben dieses hat während der letzten Tage in der Halle stattgefunden, die Umstellung auf die Aschenplätze in Monte Carlo sei kein Problem. "Dominic mag es, auf Meereshöhe zu spielen", so Bresnik weiter, die Plätze erwecken einen eher langsameren Eindruck. Kein Nachteil für jemanden, der das Tempo aus der Halle gewohnt ist, Thiem sieht die Bälle im Moment quasi entschleunigt. Zumal mit einer Vorbereitungszeit von mindestens noch drei Tagen vor dem ersten Match. Im vergangenen Jahr hat Thiem Rafael Nadal ein mitreißendes Match geliefert, dennoch mit 5:7, 3:6 verloren. Nicht immer gibt ein Tennisergebnis den Spielverlauf korrekt wieder.

Nadal war 2016 dann so frei, seinen neunten Erfolg in Monte Carlo draufzusetzen, im aktuellen Race für einen Startplatz in London wird der Spanier als erster Verfolger von Spitzenreiter Federer einige Punkte auf den pausierenden Schweizer gut machen. Dominic Thiem liegt auf einem starken sechsten Platz, für ihn ist in den letzten Phasen der Vorbereitung vor allem eines wichtig: möglichst viele Sätze zu spielen.

Breite Palette an Trainingspartnern

Während der letzten Tage, und das ist eine sehr gute Nachricht für die österreichischen Tennisfans, hat Thiem sich an Andreas Haider-Maurer abgearbeitet, der Langzeitverletzte spielt laut Günter Bresnik schon wieder äußerst gutes Tennis. In Monte Carlo wird er dieses nicht zeigen, Dominic Thiem kann sich andere adäquate Trainingspartner suchen. Milos Raonic ist etwa schon da - wenn´s denn etwas mit härterem Aufschlag sein soll. Aus der Läuferfraktion böten sich neben Goffin auch Lucas Pouille oder Gilles Simon an. Andy Murray übt derweil noch in Nizza, das montägliche "Match for Africa" wird den Branchenprimus nicht allzu sehr aus der Bahn geworfen haben.

Ernst wird es ab Montag, der ersten großen Standortbestimmung auf europäischem Sand wird für Thiem ein Auftritt in Barcelona folgen, dort stehen immerhin 500 Punkte für die Weltrangliste zur Disposition. Die Pause nach dem Aus in Miami gegen Borna Coric war so nötig wie ergiebig, Dominic Thiem ist heiß auf Monte Carlo. Und auch das sind ausgezeichnete Nachrichten für die Fans des Tennissports, nicht nur die österreichischen.

Die aktuelle ATP-Weltrangliste

Artikel und Videos zum Thema